Helmut Gollwitzer

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Helmut Gollwitzer (links) im Gespräch mit dem ehemaligen Berliner Bürgermeister Heinrich Albertz (November 1967)

Helmut Gollwitzer (1908-1993)[Bearbeiten]

deutscher ev. Theologe

Zitate mit Quellenangabe[Bearbeiten]

  • "Alle christlichen Konfessionen und alle europäischen Völker haben sich auf verschiedene Weise in der Misshandlung der Juden ein Denkmal der Schande gesetzt. - „Die Judenfrage – eine Christenfrage“ in „Forderungen der Freiheit“ . Aufsätze und Reden zur politischen Ethik, Chr. Kaiser Verlag, München 1962, S. 263 google books
  • "Die Nacht wird nicht ewig dauern. // Es wird nicht finster bleiben. // Die Tage, von denen wir sagen, sie gefallen uns nicht, // werden nicht die letzten Tage sein. // Wir schauen durch sie hindurch vorwärts auf ein Licht, // zu dem wir jetzt schon gehören und das uns nicht loslassen wird. // Das ist unser Bekenntnis." - Die Nacht wird nicht ewig dauern. Hoffnungstexte. Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste 1988. booklooker.de
  • "Weizsäcker hat vor zwei Jahren in seiner Rede in der Paulskirche das Neue Testament das revolutionärste Buch der Weltliteratur genannt. Das ist wahr. Woher kommt es eigentlich, daß daraus im Laufe der Kirchengeschichte das konservativste Buch der Weltliteratur geworden ist, was es in sich nicht ist? Aber es ist das Buch, mit dem man Todesstrafe, Obrigkeitsstaat, ewiges Bleiben von reich und arm, Kapitalistenausbeutung und Ausgebeutet-Sein etwa, marxistisch geredet, alles begründen kann. Woher kommt es, daß, wenn eine Vision wie die des Sozialismus auftaucht, im 19. Jahrhundert, die Christen nicht dorthin strömen und sagen: Das ist unsere Sache? Da wollen wir dabeisein. - Diskussionsbeitrag nach Rudolf Augsteins Vortrag "So stell ich mir die Christen vor" am 29. Januar 1965 in der Kongreßhalle Berlin. Einlage im SPIEGEL 10/1965 vom 3. März 1965

Zugeschrieben[Bearbeiten]

  • "Nur für Faschisten ist Gewalt kein Problem. Ein Sozialist muß sich über die Funktion von Gewalt immer Rechenschaft ablegen, jede Gewalt gegen Personen ist inhuman." - zitiert bei Christian Delius: Mein Jahr als Mörder. Rowohlt 2004. S. 269 books.google
  • Einen Tag nach der Schlacht am Tegeler Weg [am 4. November 1968] nahm auf einer Veranstaltung des SDS im Auditorium Maximum der FU u. a. Prof. D. Helmut Gollwitzer zur Gewaltfrage Stellung: Nur für Faschisten sei Gewalt kein Problem. Ein Sozialist aber müsse sich über die Funktion von Gewalt immer Rechenschaft ablegen. Weder in West-Berlin noch in der Bundesrepublik bestünde gegenwärtig eine revolutionäre Situation. Deshalb sei jede Gewalt gegen Personen inhuman. - Tilman Fichter / Siegward Lönnendonker: Berlin: Hauptstadt der Revolte. März 1980. http://web.fu-berlin.de/APO-archiv/Online/BlnHauptRev.htm