Johann Peter Hebel

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Johann Peter Hebel

Johann Peter Hebel (1760-1826)[Bearbeiten]

deutscher Dichter, ev. Theologe und Pädagoge

Überprüft[Bearbeiten]

  • Weisch wo der Weg zum Gulden isch? // Er goht de rothe Chrützere no, //und wer nit uffe Chrützer luegt, // der wird zum Gulde schwerli cho. - Der Wegweiser
*(hochdt.:"Weißt du, wo der Weg zum Gulden ist? // Er geht den roten Kreuzern nach // Und wer nicht auf den Kreuzer schaut // der wird zum Gulden schwerlich kommen."
  • Und wenn de amme Chrützweg stohsch, // und nümme weisch, wo's ane goht, // halt still, und frog di Gwisse z'erst, //'s cha dütsch, Gottlob, und folg si'm Roth. - Der Wegweiser
*(hochdt.: "Und wenn du an einer Kreuzung stehst, // und nicht mehr weißt, wohin es geht, // halte ein und frage dein Gewissen zuerst, // es kann Deutsch, Gottlob, und folge seinem Rat."
  • "Z'Friburg in der Stadt, // sufer isch un glatt, // richi Here, Geld un Gut, // Jumpfere wie Milch un Blut, // z'Friburg in der Stadt!" - Der Verliebte Hauensteiner. In: Allgemeines Intelligenz- oder Wochen-Blatt für das Land Breisgau und die Ortenau [Freiburger Zeitung], 11. Juli 1807 (Tagesausgabe), S. 550 /fz.ub.uni-freiburg.de
  • "Z’Friberg in der Stadt, // sufer ischs und glatt, // riche Here, Geld un Guet, // Jumpfere wie Milch und Bluet, // z’Friberg in der Stadt. - Der Schwarzwälder im Breisgau. In: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2, 1834 (postum), S. 109, de.wikisource
  • (hochdt.: "Zu Freiburg in der Stadt, // sauber ist's und glatt // reiche Herren, Geld und Gut, // Jungfrauen wie Milch und Blut // Zu Freiburg in der Stadt!")
  • "Z'Basel an mim Rhi, // jo dört möchti si! // Weiht nit d'Luft so mild und lau, //und der Himmel isch so blau //an mim liebe Rhi.- Erinnerungen an Basel bei zeno.org
  • (hochdt.: In Basel an meinem Rhein // ja, dort möcht' ich sein! // Weht die Luft nicht so mild und lau // und der Himmel ist so blau // an meinem lieben Rhein.)
  • "Es ist für mich wahr und bleibt für mich wahr, der Himmel ist nirgends so blau, und die Luft nirgends so rein, und alles so lieblich und so heimlich als zwischen den Bergen von Hausen." (Brief an Johann Jeremies Herbster, 14. Dezember 1800, [1])
  • "Ich bin von armen, aber frommen Eltern geboren, habe die Hälfte der Zeit in meiner Kindheit bald in einem einsamen Dorf, bald in den vornehmen Häusern einer berühmten Stadt [Basel] zugebracht. Da habe ich frühe gelernt, arm seyn und reich seyn. Wiewohl ich bin nie reich gewesen; ich habe gelernt, nichts haben und alles haben, mit den Fröhlichen froh seyn und mit den Weinenden traurig. Diese Vorbedeutung von dem Schicksal meiner künftigen Tage hat mir mein Gott in meiner Kindheit gegeben. - Entwurf für eine Antrittspredigt in einer Landgemeinde, in: J.P. Hebel's sämmtliche Werke. Sechster Band: Predigten II. C.F. Müller Carlsruhe 1838. S. 237 books.google
  • "Der Mensch hat wohl täglich Gelegenheit, in Emmendingen und Gundelfingen, so gut als in Amsterdam Betrachtungen über den Unbestand aller irdischen Dinge anzustellen, wenn er will, und zufrieden zu werden mit seinem Schicksal, wenn auch nicht viel gebratene Tauben für ihn in der Luft herum fliegen." - Kannitverstan
  • "... und, wenn es ihm wieder einmal schwer fallen wollte, daß so viele Leute in der Welt so reich seyen, und er so arm, so dachte er nur an den Herrn Kannitverstan in Amsterdam, an sein großes Haus, an sein reiches Schiff, und an sein enges Grab." - Kannitverstan

Zitate mit Bezug auf Johann Peter Hebel[Bearbeiten]

  • "Hebel aber blieb lebendig [...] nicht bloß deshalb, weil die Dankbarkeit des alemannischen Volkstums den Mann trägt, die Dankbarkeit dafür, daß er die Heimatsprache sozusagen druckreif gemacht hat, sondern weil in diesem bewußten und begrenzten Provinzialismus der Gedichte ein Weltgefühl umfaßt ist, und weil in diesen mit sehr viel Zeitluft und mit aktuellem Zeitgeschehen angefüllten Anekdoten der Unterton des Bleibenden, des Gültigen, des Ewigen, des Ewig-Menschlichen mitklingt." - Theodor Heuss, Rede auf Hebel, gehalten am 9.Mai 1952, abgedruckt in: Rainer Wunderlich Verlag (Hrsg.): Über Johann Peter Hebel, Tübingen, 1964

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