Kemal Atatürk

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Atatürk (1936)

Kemal Atatürk (1881-1938)[Bearbeiten]

Gründer der türkischen Republik

Überprüft[Bearbeiten]

  • "Es gibt verschiedene Kulturen, aber nur eine Zivilisation, die europäische." - zitiert in Bernd Rill: Kemal Atatürk, rowohlt Verlag 1985, S. 80
  • "Heute sind alle Nationen der Erde fast Verwandte geworden oder bemühen sich, es noch zu werden. Infolgedessen muss der Mensch nicht nur an die Existenz und das Glück derjenigen Nation denken, der er angehört, sondern auch an das Vorhandensein und Wohlbefinden aller Nationen der Welt … Wir wissen nicht, ob uns nicht ein Ereignis, das wir weit entfernt glauben, eines Tages erreicht. Aus diesem Grund muss man die gesamte Menschheit als einen Körper und eine Nation als sein Glied betrachten." - zitiert in Bernd Rill: Kemal Atatürk. Rowohlt, Reinbek 1985, S. 118.
  • "Sie wundern sich, dass die Moscheen sich so schnell leeren, obwohl sie niemand schließt? Der Türke war von Hause aus kein Muslim, die Hirten kennen nur die Sonne, Wolken und Sterne; das verstehen die Bauern auf der ganzen Erde gleich, denn die Ernte hängt vom Wetter ab. Der Türke verehrt nichts als die Natur. […] Ich lasse jetzt auch den Koran zum ersten Mal auf Türkisch erscheinen, ferner ein Leben Muhammads übersetzen. Das Volk soll wissen, dass überall ziemlich das Gleiche steht und dass es den Pfaffen nur darauf ankommt zu essen." - Im Herbst 1929 äußerte sich Atatürk im Interview mit Emil Ludwig, zitiert in Klaus Kreiser: Atatürk. Eine Biographie. München 2008, S. 235 f.
  • "Sollte ich eines Tages großen Einfluß oder Macht besitzen, halte ich es für das Beste, unsere Gesellschaft schlagartig – sofort und in kürzester Zeit – zu verändern. Denn im Gegensatz zu anderen glaube ich nicht, daß sich diese Veränderung erreichen läßt, indem die Ungebildeten nur schrittweise auf ein höheres Niveau geführt werden. Mein Innerstes sträubt sich gegen eine solche Auffassung. Aus welchem Grund sollte ich mich auf den niedrigeren Stand der allgemeinen Bevölkerung zurückbegeben, nachdem ich viele Jahre lang ausgebildet worden bin, Zivilisations- und Sozialgeschichte studiert und in allen Phasen meines Lebens Befriedigung durch Freiheit erfahren habe? Ich werde dafür sorgen, daß sie auch dahin kommen. Nicht ich darf mich ihnen, sondern sie müssen sich mir annähern." - Tagebuchaufzeichnung vom 6. Juni 1918, zitiert in Dietrich Gronau: Mustafa Kemal Atatürk oder die Geburt der Republik. Fischer, Frankfurt am Main 1994, S. 125 f.

Unvollständige Quellengabe (Hinweis)

  • "Die Ansichten, die Kraft, Macht und Herrschaft sollten von der Regierung direkt auf das Volk übertragen werden. Die Macht sollte in den Händen des Volkes liegen." - Mausoleum Atatürks (Anıtkabir)
  • "Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit gibt es nur in Verbindung mit der Herrschaft eines Volkes." - Mausoleum Atatürks (Anıtkabir)
  • "Meiner Meinung nach wird ein Volk, das würdig, ehrenhaft, anständig und menschlich ist, immer die Chance zur Unabhängigkeit haben." - Mausoleum Atatürks (Anıtkabir)
  • "Unser Volk war seit seiner Geschichte immer ein Beispiel für Freiheit und Unabhängigkeit." - Mausoleum Atatürks (Anıtkabir)

Zitate mit Bezug auf Kemal Atatürk[Bearbeiten]

  • "Atatürk gehörte zu den wenigen Staatsmännern nach 1918, die sich durch Mäßigung, Weitsicht und vorwärtsweisende Ideen auszeichneten und nicht durch Ressentiments die geringen Chancen verspielten, die es gab, diesen labilen Nachkriegsfrieden zu retten." - Walther Leisler Kiep, Atatürk in deutscher Sicht, Köln 1982
  • "Der Name „Atatürk“ erinnert mich an die historischen Siege eines der größten Männer dieses Jahrhunderts, an seine schöpferische Fähigkeit zu regieren, an seine Weitsicht, an seinen großen Mut und an sein Können als Soldat." - John F. Kennedy 1963, Halil Gülbeyaz: Mustafa Kemal Atatürk. Vom Staatsgründer zum Mythos, Parthas-Verlag, Berlin, 2004, S. 228
  • "Atatürk veränderte den Lauf der Geschichte und schuf eine neue Geschichte. Er vereinte das türkische Volk mit der neuen Welt, ohne dabei die Türkei und das türkische Volk von ihrem geschichtlichen Erbe zu trennen. Er wandelte ein Reich in eine Republik um. Sein Aufruf: Friede in der Heimat, Friede in der Welt hallt nicht nur in der Türkei, sondern auch in der Welt noch nach." - Schimon Peres in hebräischer Sprache im Ehrenbuch des Atatürk-Mausoleums Anıtkabir Ankara, 11. November 2007. Siehe auch acturca.wordpress.com
  • "Atatürk war aufs äußerste darauf bedacht, nicht mit irgendeiner Spielart einer faschistischen Bewegung in Verbindung gebracht zu werden. Als die faschistischen Regimes im Westen immer mehr Bedeutung gewannen, bemühte er sich, nicht mit ihnen in einen Topf geworfen zu werden." - Nermin Abadan-Unat, "Movements of Women and National Liberation: the Turkish Case" in Journal of the American Institute for the Study of the Middle Eastern Civilisation, Vol. 1, Nr. 3/4 (1981), S. 4-16
  • "Die sunnitischen Schriftgelehrten glaubten, daß man jedem an der Macht befindlichen Banditen gehorchen müsse; und diese Ansicht wurde von den Banditen selbst begründet. Ist es vorstellbar, daß der große Prophet des Islam befohlen haben sollte, Atatürk zu gehorchen, der seine Anordnungen unterdrückte?" - Ajatollah Chomeini, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Juli 1987
  • "Der Eindruck, den ich von ihm in diesen Tagen gewann, war der eines klardenkenden, tatkräftigen, ruhigen Mannes, der wusste, was er wollte. Er erwog bei sich die Lage, ohne irgendwie nach außen hin Unterstützung oder Zustimmung für seine Ansicht zu suchen. Dementsprechend sprach er auch nur wenig, blieb immer reserviert zurückgezogen, ohne unfreundlich zu sein. Körperlich schien er mir nicht sehr widerstandsfähig aber drahtig. Mit zäher Energie hatte er augenscheinlich seine Truppen und seinen Körper in der Gewalt." - Hans Kannengießer: Gallipoli: Bedeutung und Verlauf der Kämpfe 1915, Melchior Verlag, Reprint von 1927, ISBN 3942562707, S. 113

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