"Aber die Sprache um ein Wort ärmer machen heißt das Denken der Nation um einen Begriff ärmer machen." - Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum ersten Buch, zweite Hälfte, Kapitel 12
"Alt ist das Wort, doch bleibet hoch und wahr der Sinn, // Dass Scham und Schönheit nie zusammen, Hand in Hand, // Den Weg verfolgen über der Erde grünen Pfad." -Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 8754 ff. / Phorkyas
"Am Anfang war das Wort und nicht das Geschwätz, und am Ende wird nicht die Propaganda sein, sondern wieder das Wort." - Gottfried Benn, 1956, G. Benn, Gesammelte Werke, Klett-Cotta 1977, Bd. III, S. 176
"Am Brunnen vor dem Tore, // Da steht ein Lindenbaum, // Ich träumt' in seinem Schatten // So manchen süßen Traum. // Ich schnitt in seine Rinde // So manches liebe Wort, // Es zog in Freud' und Leide // Zu ihm mich immer fort." - Wilhelm Müller, Die Winterreise, 5. Der Lindenbaum, Verse 1-4 aus: Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten. Band 2, Ackermann, Dessau 1824, S. 83, de.wikisource.org
"Am jüngsten Tag, wenn die Posaunen schallen // Und alles aus ist mit dem Erdeleben, // Sind wir verpflichtet, Rechenschaft zu geben // Von jedem Wort, das unnütz uns entfallen." - Johann Wolfgang von Goethe, Sonette XIII - Warnung
"Das schlimmste Wort, mit dem ich je tituliert wurde, lautete »nett«. - Michael O'Leary, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 19/2008 vom 11. Mai 2008, S. 40
"Dein Benehmen sollte so laut sein, daß man deine Worte nicht mehr hören kann." - Xokonoschtletl Gomora, Ansichten eines Wilden über die zivilisierten Menschen, Gfw-Verlag, Heidenheim 1993 , S. 53, ISBN 3-926876-07-7
"Denn eben wo Begriffe fehlen, // Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 1995 f. / Mephistopheles
"Der Kampf gegen die Fremdwörter ist keine bloße Angelegenheit der Sprachverschönerung, sondern ein Kampf für Genauigkeit des Denkens." - Ludwig Reiners, Stilkunst V, Licht und Schatten der Fremdwörterei
"Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen dem Blitz und dem Glühwürmchen." - Mark Twain, Brief an George Bainton vom 15. Oktober 1888; veröffentlicht in "The Art of Authorship" von George Bainton
"Der Worte sind genug gewechselt, // Lasst mich auch endlich Taten sehn!" Goethe, Faust I, Vers 214-215 / Direktor
"Die Liebe im Menschen spricht das rechte Wort aus. Das rechte Wort entzündet im Menschen die Liebe." - Ferdinand Ebner, Schriften, Bd. 2
"Die meisten Menschen leiden an dieser geistigen Schwäche, zu glauben, weil ein Wort da sei, müsse es auch das Wort für Etwas sein, weil ein Wort da sei, müsse dem Worte etwas Wirkliches entsprechen." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Erster Band: Sprache und Psychologie, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart 1901, S. 149, Internet Archive, alo
"Die Solidaritätsdröhnung, der wir alle heute ausgesetzt sind, ist so stark, dass ich nur raten kann: Seid auf der Hut, wenn dieses Wort fällt. Denn es könnte sein, dass Ihr nur diszipliniert werden sollt, oder zumindest zur Kasse gebeten." - Ulrich von Alemann, Solidarier aller Parteien - verschont uns! Eine Polemik, 1996, fes.de
"Die Worte der Sprache sind wenig geeignet zur Mitteilung, weil Worte Erinnerungen sind und niemals zwei Menschen die gleichen Erinnerungen haben. Die Worte der Sprache sind wenig geeignet zur Erkenntnis, weil jedes einzelne Wort umschwebt ist von den Nebentönen seiner Geschichte. Die Worte der Sprache sind endlich ungeeignet zum Eindringen in das Wesen der Wirklichkeit, weil die Worte nur Erinnerungszeichen sind für die Empfindungen unserer Sinne und weil diese Sinne Zufallssinne sind, [...]." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Dritter Band: Zur Grammatik und Logik, J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin 1902, S. 650, Internet Archive
"Drei Dinge kehren nie: // Der Pfeil, der abgeschossen, // Das ausgesprochne Wort, // Die Tage, die verflossen." - Georg Friedrich Daumer, Sprüche Omar's, III. In: Polydora, ein weltpoetisches Liederbuch, Zweiter Band, Literarische Anstalt, Frankfurt am Main 1855, S. 285, Google Books
"Einmal ausgesprochen, fliegt ein Wort unwiderruflich davon." - Horaz, Briefe I, XVIII, 71
"Ein unpersönlicher Gott ist gar kein Gott, sondern bloß ein missbrauchtes Wort, ein Unbegriff, eine contradictio in adjecto, ein Schiboleth für Philosophieprofessoren, welche, nachdem sie die Sache haben aufgeben müssen, mit dem Worte durchzuschleichen bemüht sind." - Arthur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena I, Fragmente zur Geschichte der Philosophie, § 13 Noch einige Erläuterungen zur Kantischen Philosophie
"Ich habe nur die Möglichkeit, für das Publikum genau das zugespitzt zu formulieren, was die Leute diffus schon irgendwie geahnt haben. Im Idealfall tragen sie meine Worte nach Hause und benutzen sie."- Mathias Richling, Focus Nr. 42/2008 vom 13. Oktober 2008, S. 202
"Ich hasse das Wort billig. Menschen sind billig, Bekleidung ist dagegen teuer oder preiswert." - Karl Lagerfeld, im Zusammenhang mit der H&M Mode ausgesprochen, manager magazin, Heft 2/2005, manager-magazin.de
"Ich liebe solche, die das Wort hinausdonnern! Die Christenheit liegt in tiefem Schlaf. Nichts als eine laute Stimme kann sie aufwecken." - George Whitefield, zitiert in »George Whitefield - Der Erwecker Englands und Amerikas« von Benedikt Peters, CLV Bielefeld, 1. Auflage 1997, ISBN 3-89397-374-5, S. 9
"Ich weiß genau, was ich schreiben muss, damit die Worte mächtig werden, damit sie schmecken und riechen." - Cornelia Funke, Spiegel Nr. 50/2008 vom 8. Dezember 2008, S. 185
"Jedes Wort, mit dem er [der Schreibende] eine Wahrheit gewinnt, ist aus Zweifeln und Widersprüchen hervorgegangen." - Peter Weiss, Laokoon oder Über die Grenzen der Sprache. In: Rapporte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1968. S. 187.
"Man höhnt und spottet über das Frankfurter Parlament in der Paulskirche, man höhnt und spottet über die damalige Revolution. Auch für uns gilt das Wort: Wohl dem, der seiner Ahnen gern gedenkt! Es waren die Ahnen des deutschen Liberalismus, die damals in der Frankfurter Paulskirche wirkten, und jedes Parlament könnte stolz sein, wenn es auf der geistigen Höhe stände, auf der einst das Frankfurter Parlament gestanden hat." - Gustav Stresemann, Reichstagsrede vom 26. Oktober 1916, in: Stenogr. Berichte des Reichstags Bd. 308 S. 1819-1823
"Mit jedem Wort stirbt ein guter Ruf." - Alexander Pope, The Rape of the Lock. Canto III
"Sage nie: Dann soll's geschehen! // Öffne dir ein Hinterpförtchen // Durch »Vielleicht«, das nette Wörtchen, // Oder sag: Ich will mal sehen!" - Wilhelm Busch, Schein und Sein: Vielleicht. Aus: Historisch-kritische Gesamtausgabe. hg. von Friedrich Bohne. 4 Bände. Wiesbaden u. Berlin, [1960]. Band 4, S. 406
"Sehnsucht [...], ein wunderschönes Wort. Es beschreibt dieses uneindeutige Gefühl: einerseits so beglückend, andererseits so fatal." - Cornelia Funke, Spiegel Nr. 50/2008 vom 8. Dezember 2008, S. 185
"Sei dem, wie ihm sei! Ich habe die Verkündigung dessen erfahren, was einstmals am schönsten sein wird. Das Wort, das Ewigkeitsmachtswort, das nicht lügt und Sättigung ausstreuen wird, wenn einer es einstmals wiedersagen wird, es hat mich durchweht. Doch es wollte nicht verweilen." - Henri Barbusse, "Das Feuer" (orig.: Le Feu, 1916), Zürich 1920, ins Deutsche übersetzt von L. von Meyenburg, S. 283
"Sprich in Zeitwörtern, und du sprichst klar, klangvoll und anschaulich." - Ludwig Reiners, Stilkunst II, Satzbau
"Stoßen wir uns nicht an dem Wort »esoterisch«, das aus mancherlei Gründen einen Beigeschmack für uns bekommen hat; was von [Oskar] Adler damit angesprochen wird, ist die Fähigkeit des Menschen, auf dem Wege über die Verinnerlichung Einsichten in jene Zusammenhänge zu erlangen, Einsichten, aus denen Wohl das Wissensgut der Astrologie ursprünglich stammt." - Fritz Riemann, Lebenshilfe Astrologie - Gedanken und Erfahrungen, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag 2005 (20. Aufl.), Seite 19, ISBN 3-423-34262-5
"Symbolische Macht ist die Macht, Dinge mit Wörtern zu schaffen." - Pierre Bourdieu, Sozialer Raum und symbolische Macht, 1992
"Tatsächlich üben Worte eine typisch magische Macht aus: sie machen sehen, sie machen glauben, sie machen handeln." - Pierre Bourdieu, Die verborgenen Mechanismen der Macht: Schriften zu Politik & Kultur 1, VSA-Verlag, Hamburg 1992, S. 83
"Um meine Worte zu relativieren, lass ich ihnen Taten folgen."- Rolf Dobelli, Turbulenzen, Diogenes Verlag, Zürich 2007, ISBN 3257065949, S. 28
"Unter den Gelehrten sind die Fremdwörter eine Art wissenschaftlicher Freimaurerhändedruck, an dem sich die Eingeweihten erkennen." - Ludwig Reiners, Stilkunst V, Licht und Schatten der Fremdwörterei
"Verantwortung ist doch nicht nur ein Wort, eine chemische Formel, nach der helles Menschenfleisch in dunkle Erde verwandelt wird. Man kann doch Menschen nicht für ein leeres Wort sterben lassen. Irgendwo müssen wir doch hin mit unserer Verantwortung. Die Toten – antworten nicht. Gott – antwortet nicht. Aber die Lebenden, die fragen." - Wolfgang Borchert, „Draußen vor der Tür“, ISBN 3-499-10170-X, 1956, S. 26
"Von allen Worten, die die Sprache nennt, // Ist kein's mir so verhaßt als das von Recht. // [...] Und Recht ist nur der ausgeschmückte Name // Für alles Unrecht, das die Erde hegt." - Franz Grillparzer, Libussa. Trauerspiel in fünf Aufzügen. 2. Aufzug (Libussa). Stuttgart: Cotta, 1872. S. 70f
"Wenn man genau sein will, ist es am besten, man sagt kein überflüssiges Wort." - Franz Müntefering, Stern Nr. 1/2009 vom 23. Dezember 2008, S. 121
"Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren // Sind Schlüssel aller Kreaturen, // Wenn die so singen, oder küssen // Mehr als die Tiefgelehrten wissen // Wenn sich die Welt ins freie Leben, // Und in die Welt wird zurückbegeben, // Wenn dann sich wieder Licht und Schatten // Zu echter Klarheit wieder gatten // Und man in Märchen und Gedichten // Erkennt die wahren Weltgeschichten, // Dann fliegt vor Einem geheimen Wort // Das ganze verkehrte Wesen fort." - Novalis, Heinrich von Ofterdingen
"Wer an nackten Bildsäulen ein Ärgerniss nimmt oder an den nichts auslassenden Wachspräparaten der Anatomie, gehe auch in diesem Saal den misfälligen Wörtern vorüber und betrachte die weit überwiegende Anzahl der andern." - Karl Friedrich Wilhelm Wander, Deutsche Sprichwöreter-Lexikon, Vorrede, XIV, Anstössige Sprichwörter
"Wir sehen in der Natur nicht Wörter, sondern immer nur Anfangsbuchstaben von Wörtern, und wenn wir alsdann lesen wollen, so finden wir, dass die neuen so genannten Wörter wiederum bloß Anfangsbuchstaben von andern sind." - Georg Christoph Lichtenberg, "Sudelbücher, Heft J", 1346
"Wir würden viel weniger Streit in der Welt haben, nähme man die Worte für das, was sie sind - lediglich die Zeichen unserer Ideen und nicht die Dinge selbst." - John Locke, An Essay Concerning Human Understanding, Book III, Chap. X, Sec. 14.
"Über jedes unnütze Wort, das die Menschen reden, werden sie am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen; denn aufgrund deiner Worte wirst du freigesprochen und aufgrund deiner Worte wirst du verurteilt werden." - Matthäus 12,36-37 EU
"Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen." - Johannes 8,31 Luther