Diskussion:Jürgen Todenhöfer

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Rosenkohl in Abschnitt Nachweis "Hodentöter"

Nachweis "Hodentöter"[Bearbeiten]

>>Die Bezeichnung 'Pornographie', für sich schon abfällig, wird dabei meist mit pejorativer Wertung verbucht, wie ein Seitenblick auf die sonstige umgangssprachliche Verwendung bis in die jüngste Vergangenheit beweist: indem etwa der CSU-Abgeordnete Todenhöfer die Zwischenrufe und schlechten Witze Herbert Wehners ("Wurmfortsatz", "Hodentöter") am 11.5.1976 als "pornographische Sprache" charakterisierte<<, Ulrich Joost: Die Angst des Literaturwissenschaftlers bei der Sexualität. Thesen zur Begrifflichkeit, Systematik und Geschichte der Pornographie in neuerer fiktionaler Literatur, in: Rudolf Hoberg (Hrsg.): Sprache – Erotik – Sexualität, Erich Schmidt, Berlin 2001, S. 311

Tatsächlich ist Todenhöfer Mitglied der CDU, nicht der CSU. Joost gibt keine genaue Zitatquelle an, weder für Todenhöfers Aussagen noch für Wehners "Zwischenrufe und schlechten Witze".

Der stenographische Bericht 7/240 der Sitzung vom 11. Mai 1976 (142 Seiten pdf) verzeichnet u.A.:

>>Dr. Todenhöfer [CDU/CSU] meldet sich zu Wort — Wehner [SPD] : Jetzt kommt der Wurmfortsatz! — Zuruf von der SPD: Junge, du bleibst doch schön! — Lachen und weitere Zurufe von der SPD)
Vizepräsident von Hassel: Das Wort hat der Abgeordnete Todenhöfer.
Dr. Todenhöfer (CDU/CSU): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich kann mich hier nicht auf die pornographische Sprache des Herrn Wehner einlassen.
(Erneute Zurufe von der SPD)
Vizepräsident von Hassel: Einen Augenblick, Herr Abgeordneter. Meine Damen und Herren, ich darf Sie bitten, den Stil in diesem Parlament trotz der vorgeschrittenen Stunde nicht so ausufern zu lassen, daß wir nicht mehr miteinander zu Rande kommen. Ich darf Sie auf allen Seiten des Hauses bitten, sich danach zu richten, damit wir möglichst schnell in einer guten Form zu einem Abschluß kommen. — Das Wort haben Sie, Herr Dr. Todenhöfer.
Dr. Todenhöfer (CDU/CSU): [...]
Sie belohnen doch die Nordvietnamesen, wenn Sie jetzt Entwicklungshilfe geben. Die Geschäftsgrundlage der damaligen Aussage ist, wie gesagt, längst weggefallen. Wenn Sie das hier verschweigen, sagen Sie eben wieder einmal nicht die volle Wahrheit.
(Zurufe von der SPD)
— Herr Wehner, ich sage Ihnen noch einmal: Wir werden uns vielleicht außerhalb dieses Parlaments einmal mit Ihren pornographischen Zwischenrufen beschäftigen müssen.
Vizepräsident von Hassel: Herr Abgeordneter Dr. Todenhöfer, wegen dieser Bemerkung rufe ich Sie zur Ordnung.
(Beifall bei der SPD und bei Abgeordneten der FDP)<<

Somit gibt es keinen Nachweis im Bundestagsprotokoll für "Hodentöter"; plausibel erscheint, daß Wehner mit einem im offiziellen Protokoll nicht wörtlich verzeichneten Zuruf während Todenhöfers Rede, vermutlich "Hodentöter", Todenhöfer trotz der vorherigen Verwarnung durch von Hassel zur Wiederholung des Pornographievorwurfes provoziert hat, woraufhin von Hassel Todenhöfer zur Ordnung rief.

>>Vergessen haben Sie noch, daß Herr Wehner den Abgeordneten Todenhöfer (CDU) in "Hodentöter" umfunktionierte. Und das im Hohen Hause.
Karlsruhe OTTO DERFLA<<

Leserbrief in Spiegel, 1976 (genaue Ausgabe wäre nachzutragen)

Der Name ist rückwärts "Alfred Otto" und dürfte ein Pseudonym sein. Wünschenswert wäre ein direkter Nachweis für das Zitat Wehners, z.B. in einer Tageszeitung vom Mai 1976, Rosenkohl (Diskussion) 15:38, 23. Jun. 2014 (CEST)Beantworten