Quelltext der Seite Friedrich Hölderlin

[[Image:FK Hiemer - Friedrich Hölderlin - (Pastell 1792).jpg|thumb|Friedrich Hölderlin ([[w:Franz Karl Hiemer|Franz Karl Hiemer]], etwa 1792)]]

== [[w:Friedrich Hölderlin|Friedrich Hölderlin]] (1770-1843) ==
''deutscher Dichter''

== Zitate mit Quellenangabe== 
* "Ach! der [[Menge]] gefällt, was // auf den Marktplatz taugt, // Und es ehret der [[Knecht]] nur // den Gewaltsamen." - ''Menschenbeifall in: Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke, Band 1, Stuttgart 1946, S. 250-251, [http://www.zeno.org/nid/20005104114 zeno.org]''
* "Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen, // Daß er, kräftig genährt, [[dank]]en für Alles lern', // Und verstehe die [[Freiheit]], // Aufzubrechen, wohin er will." - ''[[w:Lebenslauf (Hölderlin)|Lebenslauf]], 1800, 4. Strophe. In: Gedichte, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1826, S.&nbsp;75, {{DTA|hoelderlin_gedichte_1826/83}}''
* "Denn, ihr [[Deutscher|Deutschen]], auch ihr seid // Tatenarm und gedankenvoll." - ''An die Deutschen, in: Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 1, Stuttgart 1946, S. 253-254, [http://www.zeno.org/nid/20005104173 zeno.org]''
* "Die [[Kunst]] ist der Übergang aus der [[Natur]] zur [[Bildung]], und aus der Bildung zur Natur" - ''Widmunung im Hyperion für Prinzessin Auguste von Hessen-Homburg, zitiert nach: Friedrich Hölderlin, Sämtliche Werke >Frankfurter Ausgabe<, Band 20, Hrsg. D. E. Sattler, Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main/Basel 2008, ISBN 978-3-87877-603-1, S.&nbsp;84, {{GBS|8awKAQAAMAAJ|PA84}}''
* "Die Mauern stehn // Sprachlos und kalt, im Winde // Klirren die Fahnen." - ''[[s:Hälfte des Lebens|Hälfte des Lebens]], Verse 12-14, zitiert nach:  	Taschenbuch für das Jahr 1805. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, 1. Auflage, Verlag Friedrich Wilmans, Frankfurt am Mayn 1805, S.&nbsp;85''
* "Komm! ins Offene, Freund!" - ''Der Gang aufs Land, An Landauer, Anfang, in: Sämtliche Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Deutscher Klassiker Verlag, 1992, ISBN 3-618-60810-1, S.&nbsp; 276f., [http://gutenberg.spiegel.de/buch/friedrich-h-262/146 gutenberg.spiegel.de]''
* "Man kann auch in die [[Höhe]] fallen, so wie in die [[Tiefe]]." - ''Aphorismen, in J. Ch. F. Hölderlin, Theoretische Schriften, Meiner, 1998, {{GBS|YJKIj2GBvaUC|PA17}}''
* "Nur Einen Sommer gönnt, ihr Gewaltigen! // Und einen Herbst zu reifem Gesange mir, // Daß williger mein Herz, vom süssen // Spiele gesättiget, dann mir [[Sterben|sterbe]]." - ''[[s:An die Parzen (Hölderlin)|An die Parzen]], 1. Strophe, zitiert nach: Taschenbuch für Frauenzimmer von Bildung, Joh. Frid. Steinkopf, Stuttgart 1799, S.&nbsp;166'' 
* "Trüb ists heut, es schlummern die Gäng' und die Gassen und fast will // Mir es scheinen, es sei, als in der bleiernen Zeit." - ''Der Gang aufs Land, An Landauer, Anfang, in: Sämtliche Werke und Briefe, Band 1: Gedichte, Deutscher Klassiker Verlag, 1992, ISBN 3-618-60810-1, S.&nbsp; 276f., [http://gutenberg.spiegel.de/buch/friedrich-h-262/146 gutenberg.spiegel.de]''
* "Was bleibet aber, stiften die [[Dichter]]." - ''Andenken, 1803, letzter Vers, in: Friedrich Hölderlin, Exzentrische Bahnen, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, S.&nbsp;51f., [http://gutenberg.spiegel.de/buch/friedrich-h-262/41 gutenberg.spiegel.de]''
* "Wir sind nichts; was wir suchen, ist alles." - ''Fragment von Hyperion, aus: Neue Thalia, Vierter Band, Hrsg. Friedrich Schiller, Georg Joachim Göschen, Leipzig 1793, [[s:Seite:De Neue Thalia Band4 220.jpg|S.&nbsp;220]]
* "Wo aber [[Gefahr]] ist, wächst // das [[Rettung|Rettende]] auch." - ''Patmos, 1803, Vers 3f. in: Gedichte von Friedrich Hölderlin, Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., Leipzig 1873, S.&nbsp;133, {{GBS|Q2FkAAAAcAAJ|PA133}}''

=== Hyperion, I. Band ===
Alle Zitate nach: ''Hyperion oder der Eremit in Griechenland, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Tübingen 1797, [[s:Hyperion|Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource]]''

* "Ach! wär' ich nie in eure Schulen gegangen! Die Wissenschaft, der ich in den Schacht hinunter folgte, von der ich, jugendlich thöricht, die [[Bestätigung]] meiner reinen Freude erwartete, die hat mir alles verdorben. // Ich bin bei euch so recht vernünftig geworden, habe gründlich mich unterscheiden gelernt von dem, was mich umgibt, bin nun vereinzelt in der schönen Welt, bin so ausgeworfen aus dem Garten der Natur, wo ich wuchs und blühte, und vertrokne an der Mittagssonne." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin II|Hyperion an Bellarmin II]], S.&nbsp;11f.''
* "Das macht uns arm bei allem Reichtum, daß wir nicht allein seyn können, dass die Liebe in uns, so lange wir leben, nicht erstirbt." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin IV|Hyperion an Bellarmin IV]], S.&nbsp;25''
* "Der [[Mensch]] ist aber ein [[Gott]], so bald er Mensch ist. Und ist er ein Gott, so ist er schön." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XXX|Hyperion an Bellarmin XXX]], S.&nbsp;141''
* "Der Zwang des Gesezes und des Schiksaals betastet es nicht; im [[Kind]]’ ist [[Freiheit]] allein." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin III|Hyperion an Bellarmin III]], S.&nbsp;13''
* "Eines zu seyn mit Allem, das ist Leben der Gottheit, das ist der Himmel des Menschen." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin II|Hyperion an Bellarmin II]], S.&nbsp;10''
* "Es ist erfreulich, wenn gleiches sich zu gleichem gesellt, aber es ist göttlich, wenn ein grosser Mensch die Kleineren zu sich aufzieht." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin IV|Hyperion an Bellarmin IV]], S.&nbsp;17''
* "Es [[Leben|lebte]] nichts, wenn es nicht [[Hoffnung|hoffte]]." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin VI|Hyperion an Bellarmin VI]], S.&nbsp;38''
* "Immerhin hat das den [[Staat]] zur Hölle gemacht, daß ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin VII|Hyperion an Bellarmin VII]], S.&nbsp;53''
* "O ein [[Gott]] ist der [[Mensch]], wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein mißratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß, und betrachtet die ärmlichen [[Pfennig]]e, die ihm das Mitleid auf den Weg gab." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin II|Hyperion an Bellarmin II]], S.&nbsp;12''
* "[[Religion]] ist Liebe der Schönheit." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XXX|Hyperion an Bellarmin XXX]], S.&nbsp;142''
* "Tausendmal hab' ich es ihr und mir gesagt: das [[Schönheit|Schönste]] ist auch das [[Heiligkeit|Heiligste]]." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XVII|Hyperion an Bellarmin XVII]], S.&nbsp;99''
* "Was kümmert mich der Schiffbruch der [[Welt]], ich weiß von nichts, als meiner seligen [[Insel]]." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XXX|Hyperion an Bellarmin XXX]], S.&nbsp;156''
* "Was wäre das [[Leben]] ohne [[Hoffnung]]? Ein [[Funke]], der aus der [[Kohle]] springt und verlischt." -  ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin VI|Hyperion an Bellarmin VI]], S.&nbsp;37''
* "[...] wer nicht einmal ein vollkommenes [[Kind]] war, der wird schwerlich ein vollkommener [[Mann]]." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XXX|Hyperion an Bellarmin XXX]], S.&nbsp;140''
* "Was ist alles, was in Jahrtausenden die Menschen thaten und dachten, gegen Einen Augenblik der [[Liebe]]? Es ist aber auch das Gelungenste, Göttlichschönste in der Natur! dahin führen alle Stuffen auf der Schwelle des Lebens. Daher kommen wir, dahin gehn wir." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XVI|Hyperion an Bellarmin XVI]], S.&nbsp;98''
* "Was ist die [[Weisheit]] eines Buchs gegen die Weisheit eines Engels? // Sie schien immer so wenig zu sagen, und sagte so viel." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XX|Hyperion an Bellarmin XX]], S.&nbsp;101''
* "Wie ein heulender Nordwind, fährt die Gegenwart über die Blüthen unsers Geistes und versengt sie im Entstehen." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin IV|Hyperion an Bellarmin IV]], S.&nbsp;23''
* "Wie unvermögend ist doch der gutwilligste Fleiss der Menschen gegen die Allmacht der ungetheilten [[Begeisterung]]." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin IV|Hyperion an Bellarmin IV]], S.&nbsp;20''

=== Hyperion, II. Band ===
Alle Zitate nach: ''Hyperion oder der Eremit in Griechenland, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Tübingen 1799, [[s:Hyperion|Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource]]''

* "Aber es ist das Zeichen dieser [[Zeit]], dass die alte [[Held|Heroennatur]] um [[Ehre]] betteln geht, und das lebendige Menschenherz, wie eine Waise, um einen Tropfen [[Männer über die Liebe|Liebe]] sich kümmert." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Diotima XLI|Hyperion an Diotima XLI]], S.&nbsp;26''
* "Das, das gibt erst dem Menschen seine ganze [[Jugend]], dass er [[Fessel]]n zerreißt." -  ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XXXIII|Hyperion an Bellarmin XXXIII]], S.&nbsp;9''
* "Du mochtest im Sumpfe nicht [[schwimmen]]. Komm nun, komm, und lass uns baden in offener See!" - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin XXXII|Hyperion an Bellarmin XXXII]], S.&nbsp;6''
* "Ich kann kein [[Volk]] mir denken, das zerrissner wäre, wie die [[Deutscher|Deutschen]]. [[Handwerker]] siehst du, aber keine [[Mensch]]en, Denker, aber keine Menschen, [[Priester]], aber keine Menschen, Herrn und Knechte, Jungen und gesetzte Leute, aber keine Menschen - ist das nicht, wie ein Schlachtfeld, wo Hände und Arme und alle Glieder zerstükkelt untereinander liegen, indessen das vergossne Lebensblut im Sande zerrinnt?" - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin LIX|Hyperion an Bellarmin LIX]], S.&nbsp;112f.''
* "Wenn das Jagdhorn schallt, da [[fühlen]] sich die Jäger." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Diotima XLI|Hyperion an Diotima XLI]], S.&nbsp;27''
* "Wer auf sein [[Elend]] tritt, steht höher. Und das ist herrlich, dass wir erst im [[Leiden]] recht der Seele Freiheit fühlen." - ''Erstes Buch, [[s:Hyperion an Diotima LI|Hyperion an Diotima LI]], S.&nbsp;50''
* "Wie der Zwist der Liebenden, sind die Dissonanzen der Welt. [[Versöhnung]] ist mitten im [[Streit]] und alles Getrennte findet sich wieder." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin LX|Hyperion an Bellarmin LX]], S.&nbsp;124''
* "Wir [[sterben]], um zu [[leben]]." - ''Zweites Buch, [[s:Hyperion an Bellarmin LVIII|Hyperion an Bellarmin LVIII]], S.&nbsp;103''

{{Unvollständig}}
=== an Christian Landauer ===
* "Ich fühl es endlich, nur in ganzer [[Kraft]] ist ganze [[Liebe]]." - ''an Christian Landauer, Februar 1801''
* "Vor den [[Alpen]], die in der Entfernung von einigen Stunden hieherum sind, stehe ich immer noch betroffen, ich habe wirklich einen solchen [[Eindruck]] nie erfahren, sie sind wie eine wunderbare [[Sage]] aus der Heldenjugend unserer [[Mutter]] [[Erde]] und mahnen an das alte bildende [[Chaos]], indes sie niedersehn in ihrer [[Ruhe]], und über ihrem [[Schnee]] in hellerem Blau die [[Sonne]] und die [[Stern (Gestirn)|Sterne]] bei [[Tag]] und [[Nacht]] erglänzen." - ''an Christian Landauer, Februar 1801''

=== Epigramm, Reflexion, Andenken, Patmos, Friedrich Hölderlins Leben  ===
* "Lern im Leben die [[Kunst]], im Kunstwerk lerne das [[Leben]] // Siehst du das Eine recht, siehst du das Andere auch." - ''Epigramm, für die geplante Zeitschrift "Iduna"''
* "Nun versteh' ich den [[Mensch]]en erst, da ich ferne von ihm und in der [[Einsamkeit]] lebe!" - zitiert in ''Wilhelm Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn''
* "… und darum ist der Güter Gefährlichstes, die [[Sprache]] dem [[Mensch]]en gegeben, damit er schaffend, zerstörend, und untergehened, und wiederkehrend zur ewiglebenden, zur Meisterin und Mutter, damit er zeuge, was er sei / geerbt zu haben, gelernt von ihr, ihr Göttlichstes, die allerhaltende [[Liebe]]." - ''Betitelt mit "Im Walde" nach der Großen Stuttgarter Ausgabe, Bd.2.1, S. 325; Betitelung, Zuordnung und Genese jedoch sehr umstritten''

== Zitate mit Bezug auf Hölderlin== 

* "Oft ist mir, als sei dieses ganze [[Griechenland]] wie eine einzige seiner Inseln. Es gibt keine Brücke dahin. Es ist ein Anfang. Hölderlin hat sein Anfängliches gerettet. Wir aber vermögen kaum mehr dem Rettenden zu entsprechen. Wir sind schon ins Ungebundene geraten, wenn wir uns anschicken müssen, nach der Verbindlichkeit der Dichtung und d. h. des Denkens und der Kunst zu fragen." - [[Martin Heidegger]] an Erhart Kästner, 23. August 1962. [[Martin Heidegger]] - Erhart Kästner, ''Briefwechsel 1953 - 1974''. Hg. von Heinrich W. Petzet. Insel Verlag, Frankfurt a. M. 1986, S. 51
* "Hölderlins Dichtung ist für uns ein [[Schicksal]]. Es wartet darauf, daß die Sterblichen ihm entsprechen. Die Entsprechung führt auf den Weg einer Einkehr in die Nähe der entflohenen Götter, d. h. in den Raum ihrer uns schonenden Flucht." - [[Martin Heidegger]] an Erhart Kästner, 23. August 1962. [[Martin Heidegger]] - Erhart Kästner, ''Briefwechsel 1953 - 1974''. Hg. von Heinrich W. Petzet. Insel Verlag, Frankfurt a. M. 1986, S. 59f

== Weblinks ==
{{Commons}}
{{Wikisource|Friedrich Hölderlin}}
[[Kategorie:QS]]

[[Kategorie:Person|Holderlin, Friedrich]]
[[Kategorie:Mann|Holderlin, Friedrich]]
[[Kategorie:Deutscher|Holderlin, Friedrich]]
[[Kategorie:Dichter|Holderlin, Friedrich]]
[[Kategorie:1770|G Holderlin, Friedrich]]
[[Kategorie:1843|T Holderlin, Friedrich]]
[[Kategorie:Copyright|!1843]]