Diskussion:Gregor von Nazianz
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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Vsop.de in Abschnitt Zitat, das im Netz kursiert
Zitat, das im Netz kursiert
[Bearbeiten]Oft wird im WWW folgendes Zitat von Gregor von Nazianz gebracht:
"Es bedarf nichts als Geschwätz, um beim Volke Eindruck zu machen. Je weniger es begreift, desto mehr bewundert es. Unsere Väter und Lehrer haben oft nicht das gesagt, was sie dachten, sondern was ihnen die Umstände und das Bedürfnis in den Mund legten."
Weiß jemand, ob das echt ist und wenn ja, wo das steht? --Martinopladen (Diskussion) 01:19, 9. Dez. 2017 (CET)
- Christian Radenhausen zitiert das in Isis. Der Mensch und die Welt Bd. 2, Meissner Hamburg 1863, S. 388: "schreibt Gregor von Nazianz an den Hieronymus". In Gregors Briefen habe ich das auf die Schnelle nicht finden können, aber in einem Brief des Hieronymus an Nepotian das Folgende:
- Wenn Du in der Kirche predigst, dann sollst Du nicht nach dem Beifall der Menge haschen, [...] Du sollst kein Deklamator sein, auch kein geschwätziger Zungendrescher, hinter dessen Worten nichts steckt. [...] Überlassen wir es den Ungebildeten, mit leeren Worten um sich zu werfen und durch Zungenfertigkeit die Bewunderung des unerfahrenen Volkes auf sich zu lenken. Eine leider nicht seltene Anmaßung bedeutet es, das zu erklären, was man selbst nicht versteht; und am Ende hält man sich selbst für ein Licht, wenn man anderen etwas weisgemacht hat. Ich hatte meinen einstigen Lehrer Gregor von Nazianz einmal gebeten mir die Bedeutung des Ausdruckes sabbatum δευτερόπρωτον bei Lukas zu erklären. Mit feinem Spott antwortete er: „Hierüber werde ich Dich in der Kirche unterrichten. Wenn mir dort das ganze Volk Beifall spendet, dann wirst Du gegen Deinen Willen gezwungen sein, zu wissen, was Du tatsächlich nicht weißt. Oder Du wirst allein schweigen und von allen für einen Dummkopf angesehen werden.“ Nichts ist leichter, als das einfache Volk und eine schlichte Versammlung durch einen Schwall von Worten zu täuschen; denn je weniger sie an sachlichem Verständnis aufbringt, um so mehr wächst die Bewunderung. S. 150 books.google --Vsop.de (Diskussion) 08:03, 10. Dez. 2017 (CET)