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"A sitzunde Saager isch glich vil wärt wie en liggunde Schiisser."
Hochdeutsch: "Ein sitzender Säger ist gleich viel wert wie ein liegender Scheisser."
Bedeutung: Um Arbeit recht zu verrichten, muss man schon aufstehen/sich bemühen.
"Uf alte Pfannä lehrt me choche."
Hochdeutsch: "Auf alten Pfannen lernt man kochen."
"Ä grobi Schnuer hätts o tah!"
Hochdeutsch: "Eine grobe Schnur würde genügen/könnte das auch."
Bedeutung: Wird gesagt, wenn etwas stumpf ist (z. B. Messer), da es so gut schneidet wie eine dicke Schnur (Seil).
"Äs isch no gschnäu mau öppis imänä Mönsch innä!"
Hochdeutsch: "Es ist schnell etwas in einem Menschen drinn!"
Bedeutung: Eine Frau wird schneller schwanger, als sie denkt!
"Bschow z’Schwinggi, nit der Trog."
Hochdeutsch: "Schau dir das Schwein an (ob es fett ist), nicht den Trog (ob er voll ist)."
"Bis de geit no hüffu Wasser de Rottu emab"
Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser die Rhone (Fluss, der im Goms/Oberwallis Rottu/Rotte genannt wird) hinunter"
Bedeutung: Es dauert noch lange, bis dieses oder jenes passiert.
Abwandlungen:
"Bis denn fliest no vill Wasser de Rhy derab." (Basel)
"Da gaht no vill Wasser d’Limmät abè." (Zürich)
Hochdeutsch: "Bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein/die Limmat (Flüsse) hinunter."
"Chasch nit z’Zehni und z’Weggli ha."
"Me ka nid dr Batze und s Weggli ha!" (Basel)
"Khasch nit z’Füferli und z Weggli ha." (Graubünden)
"Chasch nöd de Feufer und s Weggli ha." (Zürich)
"Chasch ned de Batze ond s Weggli ha." (Innerschweiz)
Hochdeutsch: "Du kannst nicht den 10-Räppler (bzw. 5-Räppler) und die Weck (Brötchen) haben."
Bedeutung: Du musst dich für das eine oder das andere entscheiden.
"Da chasch de Haase gäh."
Hochdeutsch: "Das kannst du den Hasen (zu fressen) geben."
Bedeutung: Drückt aus, dass etwas von niedriger Qualität ist.
"Da wird ja jede Ligu Lehm hert."
Bedeutung: Die Zeit geht so lange vorbei, bis sogar das Brot hart wird.
Herkunft: Albrecht Friedrich von Mülinen (1732-1807) sprach zum Volk: Lasst euer Brot nicht hart werden. Ligulem (Mattenenglisch) heisst so viel wie ein Stück Brot.
"Dä dümmschdi Buur hät die gröschdä Härdöpfel!"
Deutsch: "Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln!"
"Das isch ja zum Müüs meuke."
Deutsch: "Das ist ja zum Mäuse melken."
Bedeutung: sinngemäss ca. "Das ist ja kaum zu glauben."
"D’r schnäller isch d’r gschwinder."
Deutsch: "Der Schnellere ist der Geschwindere."
Bedeutung: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
"Däm chalberet no dr Schiitstock!"
Deutsch: "Jenem kalbt noch der Holzhackklotz!"
Bedeutung: Jener hat soviel Glück, dass ihm nicht nur Kühe sondern sogar der Holzhackklotz Kälber werfen.
"Das macht der Braate emu nid feiss."
Deutsch: "Davon wird der Braten jedenfalls nicht fett."
Bedeutung: Das macht noch nicht viel aus.
"De isch am Herrgott ab èm Charrè gheit." (Zürich)
Deutsch: "Der ist dem Herrgott vom Wagen gefallen."
Bedeutung:Er ist auf dem falschen Weg. - Sein Leben ist nicht mehr so ruhig und gut
"De isch am Tüfel ab èm Charrè gheit." (Zürich)
Deutsch: "Der ist dem Teufel vom Wagen gefallen."
Bedeutung: Er ist dem Tod knapp entronnen. - dem Teufel von der Schippe gesprungen -
"De Gschider git na, de Esel blibt sta." (Zürich)
Deutsch: "Der Gescheitere gibt nach, der Esel bleibt stehen."
Bedeutung: Es ist besser von seinem Standpunkt abzurücken, um eine Einigung herbeizuführen, als stur daran festzuhalten.
"Em Tüüfel es Ohr ab gloge."
Deutsch: "Dem Teufel ein Ohr weggelogen."
Bedeutung: Eine grosse Lüge erzählt, pausenlos gelogen.
"E Schwalbe macht no ke Summer."
Deutsch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer."
Bedeutung: Ein Anzeichen bedeutet nicht, dass etwas eintritt.
"Froge darf me, wenn me d’Antwort nid schücht."
Deutsch: "Fragen darf man, wenn man die Antwort nicht scheut."
"Frage chostet nüt."
Deutsch: "Fragen kostet nichts."
"Für d’ Füchs." - auch abgekürzt "FF"
Deutsch: "Für die Füchse."
Bedeutung: Etwas vergebens machen. Viel Aufwand für nichts.
"Hopp-de-Bäse"
Deutsch: "Los, der Besen!"
Bedeutung: "Beeil dich!"
"Hopp Schwiiz!" (Sport)
"Hütt än Rappe, morn än Rappe, gits ä schuöni Zippelchapä"
Deutsch: Heute ein Rappen, morgen ein Rappen, gibt eine schöne Zipfelkappe
Bedeutung: Irgendwann hat man genügend Geld zusammen.
"Jedes Problemli het zwöi siite: die fauschi ond üsi."
Deutsch: "Jedes Problem hat zwei Seiten: die falsche und die unsrige".
"Jedem Lappi siis Chappi"
Hochdeutsch: "Jedem Narr seine Kappe".
Bedeutung: Jeder soll seine Extrawurst bekommen.
"Jetzt hesch aber am Bock a Seckel glanget"
Hochdeutsch: "Jetzt hast du dem (Ziegen)bock an die Eier gelangt".
Bedeutung: Jetzt hast du die Grenze überschritten.
"Mit dem/ihre chamer go Ross stäle." (Zürich)
Deutsch: "Mit ihm/ihr kann man Pferde stehlen."
Bedeutung: Sagt man über jemanden auf den man in allen Situationen voll zählen kann.
"Riemt der Göüch so tüet der Nol."
Hochdeutsch: "Lobt der Trottel, so tut der Narr"
Bedeutung: Um einen Narren dazu zu bringen, dies oder jenes zu tun, muss man ihn nur loben, und das ist nicht schwierig (jeder Trottel kann es).
"S’het so lang s’het."
Deutsch: "Es hat, solange es hat"
Bedeutung: Solange der Vorrat reicht
"S’git nüt wo’s nit git."
Deutsch: "Es gibt nichts, was es nicht gibt"
"S’isch gnueg Heu donde/dobe."
Deutsch: "Es ist genug Heu unten/oben."
Bedeutung: "Es reicht!"
"Soihäfeli – Soideckeli"
Deutsch: "Schweineklo – Schweinedeckel"
Bedeutung: Vetternwirtschaft
"Vo de Riiche muesch s Spare lerne."
Hochdeutsch: "Von den Reichen musst du das Sparen lernen."
"Vo nüt chund nüt."
Deutsch: "Von nichts kommt nichts."
Bedeutung: "Wenn man nichts investiert/riskiert, dann erreicht man nichts."
"Nützt es nichts, so schadet es auch nicht."
Original: "Nützt nüüt scho schads niid." – in der Urschweiz
Original: "Wänns nüt nützt, schadts au nöd."
Original: "Nützts nüt so schadts nüt."
Original: "Nötzts nüz so schadts nüz."
"Wer einer Katze etwas antut, wird vom Hagel heimgesucht."
"Wohin würde das führen?"
Original: "Wo chiemtemer ou härä?"
Original: "Wo chiemtemer ou härä, we jedä würd säge; wo chiemtemer o häre, u kene gieng ga luege wohäre das me chiem; weme gieng."
"Wenn em Hund ufe Schwanz stohsch, denn bellt er."
Hochdeutsch: "Wenn du dem Hund auf den Schwanz trittst, dann bellt er."
Bedeutung: Wenn man echte Probleme anspricht, muss man mit heftigem Widerstand rechnen.
"Wenn jedä für sich luegt, isch für alli gluegt."
Hochdeutsch: "Wenn sich jeder um sich selbst kümmert, ist für alle gesorgt."
"Wenn’s em Esel z’wohl wird gaht er ufs Iis."
Deutsch: "Wenn’s dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis ."
"Wo mes hätti möge, het mes nid vermöge. Jetz wo mes vermag, mag mes nid."
Deutsch: "Als man Hunger hatte, konnte man es [das Essen] nicht bezahlen. Jetzt, wo man es bezahlen kann, hat man keinen Hunger mehr."
Auch: "Als man es wollte, hatte man zuwenig Geld. Jetzt, da man es bezahlen könnte, braucht/will man es nicht mehr."
"Ziit isch am wertvollschtä, wämmer si net hät."
Hochdeutsch: "Zeit ist am wertvollsten, wenn man sie nicht hat."
"Z’Gfräsna – z’Vergäsna"
Hochdeutsch: "Das Gefressene – das Vergessene."
Bedeutung: Man vergisst schnell, was man an Gutem bekommen hat.