Österreichische Sprichwörter

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A[Bearbeiten]

  • "Alles halb so wild."
    • Original: "Ois hoib so wüd."
    • Bedeutung: Etwas ist nicht so schlimm wie angenommen.
  • "Arbeiten, arbeiten, ein Haus bauen." - Vorarlberger Sprichwort
    • Original: "Schaffa, schaffa, Hüsle baua."
  • "Aufgewärmt ist nur ein Gulasch gut."
    • Original: "Aufgwamt is nua a Gulasch guat."
  • "Auch wenn es nicht hilft, so schadet es nicht."
    • Original: "Hüft’s nix, (so) schodt’s nix."
  • "Ach mach' dir nicht ins Hemd."
    • Original: "A geh, scheiß di ned au."

B[Bearbeiten]

  • "Besser als einen Stein auf den Kopf"
    • Original: "Besser ois a Sta am Schädl" / "Besser wia a Sta am Schädl"
  • "Bis einer weint."
    • Original: "Bis ana reat."
    • Beispiel: Eltern zu ihren Kindern: "Ihr spüts eich so laung, bis ana reat." heißt "Ihr spiel euch so lange (wild, riskant, verantwortungslos), bis einer von euch wegen einer Verletzung zu weinen beginnt."

D[Bearbeiten]

  • "Das letzte Hemd hat keine Taschen."
    • Original: "Es letzte Hemd hod kane Tosch'n."
    • Bedeutung: Reichtum kann nicht in den Tod mitgenommen werden.
  • "Das Glück is a Vogerl." - Wienerlied von Alexander von Biczó (1868-1935)
  • "Der Gescheitere gibt nach, der Dumme/Esel fällt in den Bach."
    • Original: "Da Gscheidare gibt noch, da Esel fliagt in Boch."
    • Deutsche Entsprechung: "Der Klügere gibt nach."
  • "Die Technik ist ein Hund."
    • Original: "De Technik is a Hund."
    • Deutsche Entsprechung: "Der Teufel steckt im Detail."
  • "Die Feile und den Schwanz benützt man ganz."
  • "Der "Heast" ist schon gestorben, der liegt neben dem "Hallo" und dem "He" geht's auch nimmer noch gut."
    • Original: "Da Heast is scho gschtuam, der liegt neman Hallo und en He geht's a nimmer nu guad."
    • Bedeutung: "Heast" bedeutet wörtlich "Hör her" und kann in Österreich (abfällig) für "Hallo du" verwendet werden. Also ist dieser Spruch eine indirekte Aufforderung, den Namen des Ansprechpartners zu nennen und nicht so abfällig zu reden.
  • "Das letzte Auto ist immer ein Kombi."
    • Original: "Es letzte Auto ist imma a Kombi."
  • "Das packe ich nicht."
    • Original: "Des pock i ned."; in der Steiermark und in Wien: "Des dapock i ned."
    • Bedeutung: "Ich schaffe das einfach nicht."
  • "Du flickst doch Reifen bei der Eisenbahn."
    • Original: "Du bist a Potschnpicka bei da Eisnbaun."
    • Sinngemäß: "Du hast wohl auch die Weisheit mit dem Löffel gegessen." oder "Der Hellste bist du wohl nicht."
  • "Du rüttelst am Ohrfeigenbaum."
    • Original: "Du beidlst am Watschnbam."
    • Sinngemäß: "Du fängst dir gleich eine Ohrfeige ein." oder "Du spielst mit meiner Geduld."
  • "Der Witz läuft."
    • Original: "Da Schmäh rennt."
    • Bedeutung: Eine Beschreibung für ein lustiges Zusammensein.
  • "Du kannst mir einen Schuh aufblasen!"
    • Original: "Du konnsd ma en Schuach aufblosn!"
    • Sinngemäß: "Du kannst mich gerne haben."

E[Bearbeiten]

  • "Es ist gehüpft wie gesprungen (geschlurft)."
    • Original: "Des is g'hupft wia g'sprungan (g'hatscht)."
    • Sinngemäß: "Es ist egal." bzw. "Es macht keinen Unterschied."
  • "Es gibt nicht so viele Tage im Jahr, wie der Fuchs am Schweif Haare hat."
    • Original: "Es gibt ned so fü Tog im Joahr, (ois) wia da Fuchs aum Schwoaf hot Hoar."
    • Bedeutung: Sinnierend wenn man feststellt, dass man für alles zu wenig Zeit hat.
  • "Eine Packung Ohrfeigen sind gleich (schnell) gepflückt."
    • Original: "A Packl Hausdetschn san glei brockt."
    • Sinngemäß: "Ein paar Ohrfeigen kannst du gleich haben." bzw. "Du fängst dir gleich eine ein."
  • "Es schneit Polsterzipfel."
    • Original: "Es schneit Polsterzipf."
  • "Erfroren sind schon einige, erstunken ist noch keiner."
    • Original: "Dafrurn san schau vü, dastunga nu kana."
    • Bedeutung: Dadurch bringt man in der kalten Jahreszeit zum Ausdruck, dass man der Meinung ist, es sei schon genug gelüftet.
  • "eh", "sowieso", "ohnehin", "Ich bin deiner Meinung!", "Stimmt!"
    • Original: "Eh."
    • Bedeutung: Mit diesem einem Wort kann der geübte Österreicher seine Stimmungslage und vieles mehr, durch Stimmlage, Betonung und Gestik/Mimik ausdrücken. Beispiel: A: "Wie geht's da?/Wie war der Urlaub?/Wie läuft's in der Arbeit?" B: "Eh." oder "Jo, eh." (zusätzlich optional mit nicken/Kopfschütteln/Kopf schräg drehen/lächeln/Augen verdrehen/Hand wackeln/seufzen/...)"
  • "Einfach lassen."
    • Original: "Lei losn..." Kärntnerisch (Langgezogenes O)
    • Übersetzt: "Nur die Ruhe bewahren."

G[Bearbeiten]

  • "Gesundheit!" (beim Niesen)
    • Original: "Höf da Gott." bedeutet "Gott möge dir helfen.", "Z'reissn soi's di." ist "Zerreißen soll es dich.", häufig mit der Ergänzung "in lauta Tausnda!" - "in viele Tausend-Schilling-Scheine!", "Zum Woi!" heißt "Zum Wohl!"
  • "Gleich spielt es Granada auf der Gummigeige (Bassgeige)."
    • Original "Glei spüt's Granada auf da Gummigeign (Bossgeign)."
    • Sinngemäß: "Gleich setzt es was." oder "Gleich gibt es Ärger."
  • "Gehen wir es an."
    • Original: "Gemmas au."
    • Sinngemäß: "Lass uns anfangen."
  • "Gschissn gschmissn", "Gschissn grissn"
    • Bedeutung: Blöd gelaufen
  • "Gosche!" oder "Gosche, Alter!"
    • Original: "Gusch!" oder "Gusch, Oida!"
    • Bedeutung: "Ruhe jetzt!"

H[Bearbeiten]

  • "Hätte ich, war ich, wäre ich."
    • Original: "Hätti, wari, wäri!"
    • Deutsche Entsprechung: "Hätte, hätte, Fahrradkette."
  • "Hör auf!" oder "Hör mir auf!"
    • Original: "Hea auf!" bzw. "Hea ma auf!"
    • Bedeutung: "Das ist zuviel des Guten!"
  • "Habe die Ehre!"
    • Original: "Hawi d'Ehre!" oft auch nur "d'Ehre!"
    • Bedeutung: als Verabschiedung verwendet; oder mit einem "Nein" vorangestellt ("Na, hawi d'Ehre.") auch Ausdruck der Überraschung oder Verwunderung.
  • "Hier spielt die Musik!"
    • Original: "Do spüt d'Musi!"
    • Bedeutung: "Hör mir zu!", "Pass doch auf!" oder auch "Das ist wichtig."
  • "Habgieriger als der Teufel auf die Seele (gierig ist)."
    • Original: "Hobgiariger ois da Deife auf de Sö."
    • Bedeutung: Unersättlich
  • "Heuen muss man, wenn die Sonne scheint."
    • Original: "Heinga muas ma waun d´Sunn scheint."

I[Bearbeiten]

  • "Ist der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht allerweil."
  • "Ist die Technik noch so weit, Handarbeit bleibt Handarbeit."
  • "Ist der Vater ein Kanarienvogel, wird der Sohn gelb."
    • Original: "Ist der Voda a Kanarie, wird da Bua göb."
  • "In der Not frisst der Teufel Fliegen."
    • Original: "In da Not frisst da Deife Fliagn."
  • "Immer auf die kleinen Dicken (mit den Brillen und den Plattfüßen)."
    • Original: "Imma auf die kloan Dickn (mit die Brün und die Plottfiaß)."
    • Bedeutung: Ausdruck für ein Unrechtsempfinden.

K[Bearbeiten]

  • "Kein Leibchen (Trikot, T-Shirt)."
    • Original: "Ka Leiwal."
    • Bedeutung: "Keine Chance."
    • Beispiel: "De hom jo eh ka Leiwal." bedeutet "Sie haben sowieso keine Chance."
  • "Nichts ist so hart wie das Leben"
    • Original: "Ka Schwaunz is so hoat wie's Lebn"

L[Bearbeiten]

  • "Lieber den Magen verrenken, als dem Wirten etwas schenken."
    • Original: "Liaba in Mog'n verrenken, ois in Wirt wos schenken."
  • "Lieber einen Bauch vom Trinken, als einen krummen Rücken vom Arbeiten."
    • Original: "Liaba an Bauch vom Saufen, ois an Buckel vom Oabeitn (Hackln)."
  • "Lieber einen wackeligen Stammtisch als einen festen Arbeitsplatz."
    • Original: "Liaba an wogladn Staummtisch ois an festn Oarbeitsplotz."
  • "Lieber eine lockere Schnalle, als eine feste Bindung."
    • Original: "Liaba a lockare Schnolln, ois a feste Bindung."
    • Bedeutung: "Lieber eine flüchtige Liebschaft als eine feste Beziehung." Sprichwort kommt vom Schifahren (Schnalle am Schischuh / Bindung am Schi), wobei eine zu feste Bindung mit einem Verletzungsrisiko einhergeht (Bindung öffnet sich bei Sturz nicht).
  • "Lüg mich nicht an!"
    • Original: "Liag mi ned au!"
  • "Lieber abgewartet als überrannt."
    • Original: "Liawa dawoat ois wia darennt."
    • Bedeutung: "Lieber abgewartet als zu schnell agiert/gehandelt." bzw. "Erst nachdenken, bevor man etwas tut."
    • Deutsche Entsprechung: "Abwarten und Tee trinken."
  • "Läuse im Magen"
    • Original: "Leis im Mogn"
  • "Leinwand"
    • Original: "Leiwaund"
    • Bedeutung: wienerisch für toll oder cool

M[Bearbeiten]

  • "Mach doch keine Scherze!"
    • Original: "Geh, moch (k)an Schmäh!"
    • Bedeutung: "Ach was!"; Ausdruck der Überraschung
  • "Machen wir einen Abriss." bzw. "Reißen wir ab."
    • Original: "Moch' ma an Obriss." bzw. "Reiß ma o." - als Aufforderung sowie als Frage gebräuchlich
    • Sinngemäß: "Lass uns nach Hause gehen."
  • "Mein Bier ist nicht blöd!"
    • Original: "Mei Bier is ned deppat!" (Zitat aus "Ein echter Wiener geht nicht unter")
    • Bedeutung: Reaktion von Edmund "Mundl" Sackbauer auf die Aussage "...dei deppats Bier..."

Marenda is gricht.

N[Bearbeiten]

  • "Nach was es dich lüstet, kann es dir nicht grausen."
    • Original: "Noch wos da lust', kauns da net grausen." oder "Noch wos da gustat, kauns da net grausen."
  • "Nicht geschimpft ist auch gelobt.", "Nicht geschimpft ist gelobt genug."
    • Original: "Ned gschimpft is a globt.", "Ned gschimpft ist globt gnua." oder stoasteirisch: "Nix gschimpft is gloub gmua."
  • "Nicht blöd werden!"
    • Original: "Ned deppat wean!"
    • Bedeutung: "Werde nicht frech!"
  • "Nur keine Wellen."
    • Original: "Nur kane Wön."
    • Bedeutung: "Nur keine Aufregung."
  • "Nur die Ruhe putzt dir die Schuhe."
    • Original: "Nur d'Rua, putz'da d'Schua."
  • "Nur nicht hudeln (hasten, hektisch sein.)"
    • Original: "Nur ned hudln."
  • "Natürlich!"
    • Original: "Na no na na!", "Na no na ned!" oder "Eh kloa!"
    • Bedeutung: ein Ausdruck der Zustimmung

R[Bearbeiten]

  • "Reg' dich nicht auf!"
    • Original: "Budl di ned auf!"
    • Beispiel: "Budl di ned auf, Hustinettenbär." - Zitat aus dem Film "Muttertag"

S[Bearbeiten]

  • "Scheiß da nix, sunst reißt a nix."
  • "Scheiß da nix, donn feit da nix."
  • "Schön blöd ist auch blöd."
    • Original: "Schen (Schee) bled is a bled."
  • "Schwitzen wie ein Firmpate."
    • Original: "Schwitz'n wia a Firmgäd."
    • Erklärung: Aufregung bei großen finanziellen Ausgaben, wie der Firmpate ins Schwitzen gerät, weil er sein Firmkind teuer beschenken muss.
  • "Meine Frau hat bei der Heirat wohl Pech gehabt." "Meine Frau ist ziemlich arm dran mit mir." Original übersetzt: "Schön blöd hat meine Frau geheiratet"
    • Original: "Schen bled hod mei Wei(b) gheirat'"
  • "Schwitz keinen Igel"
    • Original: "Schwitz kan Igel"

V[Bearbeiten]

  • "Vom Hudeln kommen hässliche Kinder."
    • Original: "Vom Hudeln kumman schiache Kinder."
    • Übersetzt: "Vom oberflächlichen/überschnellen Sex bekommt man hässliche Kinder."
    • Bedeutung: Oberflächliches und überschnelles Handeln führt zu unerwünschten Resultaten.

W[Bearbeiten]

  • "Wenn man bläht, ist das Herz gesund!"
    • Original: "Wauns Oaschal brummt, is' Herzal gsund!"
    • Bedeutet: Ein Versuch sich für Blähungen zu entschuldigen.
  • "Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht."
    • Original: "Wos da Baua ned kennt, frisst a ned."
  • "Wer lange jammert, mit dem schläft niemand."
    • Original: "Wer laung sudert, wird ned pudert."
  • "Wer zahlt, schafft an."
    • Original: "Wer zoit schofft au."
  • "Was liegt, das klebt."
    • Original: "Wos liegt, des pickt."
    • Bedeutung: Eine abgelegte Karte darf man nicht mehr zurücknehmen. (Kartenspiel)
  • "Wer lange fragt, irrt lange herum."
    • Original: "Wer laung frogt, geht laung irr."
    • Bedeutung: Es ist oft besser, unverzüglich zur Tat zu schreiten, als viele Menschen zu fragen, wie etwas gemacht werden soll, um danach doch nicht schlauer zu sein als davor.
  • "Werfen wir uns über die Häuser."
    • Original: "Hau ma uns üba d'Heisa."- als Aufforderung sowie als Frage gebräuchlich
    • Sinngemäß: "Lass uns nach Hause gehen."
  • "Wie man es macht ist es falsch/verkehrt."
    • Original: "Wia ma's mocht, is' foisch/vakehrt."
  • "Wer viel furzt, der braucht keinen Arzt"
    • Original: "Wer fü pforzt, der braucht kan Oazt" oder auch: "Wer rülpst und pforzt, der braucht kan Oazt."
    • Bedeutet: Ein Versuch sich für Blähungen zu entschuldigen.
  • "Wer gut schmiert, der fährt gut."
    • Original: "Wer guad schmiat, der guad foat".
  • "Wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wäre, wäre Kuhmist Butter."
    • Original: "Waun da "Waun" ned wa, daun wa da Kuahdreck a Butta." oder "Wenn da "Waun" ned wa, warat Kuascheiße Butta."
    • Bedeutung: Spruch, sollte jemand zu oft "Wenn" sagen, oder Reaktion auf zu viele Punkte in einem Projekt, die von nicht beeinflussbaren Faktoren abhängig sind.
  • "Was nichts kostet, ist nichts wert."
    • Original: "Wos nix kost, is nix wert."

Z[Bearbeiten]

  • "Zuwider ist er nicht. Aber ein Ziegenbock ist auch nicht zuwider... Stinken tut er."
    • Original: "Z'wida is a ned. Oba a Goasbock is a ned zwida... Stinga duad a."
    • Bedeutung: Abwertende Bemerkung über jemanden

Weblinks[Bearbeiten]

Wikipedia
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