Michail Gorbatschow
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Michail Sergejewitsch Gorbatschow (1931-2022)
[Bearbeiten]sowjetischer Politiker
Zitate mit Quellenangabe
[Bearbeiten]- "Wir weisen das Recht der Führung jedes Landes zurück, … das Todesurteil über die Menschheit zu fällen. Wir sind keine Richter und Milliarden Menschen keine Verbrecher, die bestraft werden müssen. Eben deshalb ist es notwendig, die nukleare Guillotine niederzureißen. Die kernwaffenbesitzenden Mächte müssen über ihren nuklearen Schatten springen, hinein in eine kernwaffenfreie Welt." - Rede auf dem Internationalen Friedensforum in Moskau, 16.2.1987. Nach Unsere Zeit, 19.2.1987, und nach Freiraum 3/2016, hg. v. d. Pressehütte Mutlangen (PDF auf pressehuette.de, abgerufen 18.7.2020)
- "Lenin sagte einmal, der ungebildete Mensch stehe außerhalb der Politik. Heute aber haben wir ein gebildetes Volk. Wie wir in den letzten Jahren handelten, bedeutete, es aus der Politik herauszuhalten. Das ist eine Mißachtung des Volkes. Das ist eine Art Elitedenken." - In einer Rede vor Vertretern der Massenmedien und der Kulturschaffenden im Juli 1987. Nach Unsere Zeit 20.7.1987
- "Zugleich dürfen gefühllose, unhöfliche Menschen, die die Nöte des Volkes nicht sehen und sie sich nicht zu Herzen nehmen, Menschen, die kein Mitgefühl haben, keine Leitungsfunktionen ausüben." - In einer Rede vor Vertretern der Massenmedien und der Kulturschaffenden im Juli 1987. Nach Unsere Zeit 20.7.1987
- "Unsere Hoffnungen auf revolutionäre Veränderung und Erneuerung stützt sich darauf, dass durch die Aktivierung der Persönlichkeit, des Faktors Mensch die gewaltigen sozialen Ressourcen des Sozialismus zur Geltung gebracht werden… als Ordnung des realen Humanismus, die dem Menschen dient und ihn erhebt." - In der Ansprache zum 70. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Unsere Zeit 4.11.1987
- "Die Perestroika wurde in dem Moment abgebrochen, als es endlich den neuen Unionsvertrag gab, der die Union erhalten, aber dezentralisiert hätte. So wäre der Weg zur Desintegration versperrt worden. Das war das, was nötig gewesen wäre. In der Union wären mindestens zehn, vielleicht auch zwölf Republiken geblieben." - Internetzeitschrift, aktuell.ru, 24. März 2005
- "Halten Sie doch ein öffentliches Tribunal ab, hängen Sie mich auf. Nur bitte, wenn Sie das schon tun, dann bitte nicht für das, was Jelzin angerichtet hat. Und bitte, wenn Sie mich aufhängen wollen, dann bitte weit von Jelzin entfernt!" - Interview im Deutschlandfunk, 14. Mai 2009
- "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren." - zitiert in der Zeit, 1999, zeit.de und der FAZ, 6. Oktober 2004, faz.net.
- Vollständige Fassung: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren. Und wer die vom Leben ausgehenden Impulse - die von der Gesellschaft ausgehenden Impulse aufgreift und dementsprechend seine Politik gestaltet, der dürfte keine Schwierigkeiten haben, das ist eine normale Erscheinung." - Video "Fünf Wochen im Herbst. Protokoll einer deutschen Revolution", Spiegel-TV 1990.
- "Nicht die Perestroika hat die Sowjetunion zerstört, sondern ihre Gegner." - Internetzeitschrift, aktuell.ru, 24. März 2005
- "Wenn die Perestroika weitergegangen wäre, wenn neue Parteien entstanden wären, wenn das Anti-Krisen-Programm realisiert und der neue Unionsvertrag unterschrieben worden wäre, dann hätte die Geschichte einen ganz anderen Lauf genommen. Wir wären offensiv nach vorn gegangen, hätten Erfahrungen gesammelt und eine marktwirtschaftliche Infrastruktur aufgebaut. Das wäre im Rahmen eines sozial-demokratischen Projektes nötig gewesen: sowohl das aufzunehmen, was mit sozialer Gerechtigkeit und Sozialismus zu tun hat, als auch das, was mit dem Kapitalismus zu tun hatte - Anreize für die Arbeit und so weiter." - Internetzeitschrift, aktuell.ru, 24. März 2005
Fälschlich zugeschrieben
[Bearbeiten]- "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
- eigentlich "Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren." - in einer spontanen Erklärung gegenüber der ARD am 6. Oktober 1989 in Ost-Berlin, nach Ulla Plog: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, FAZ, 6. Oktober 2004 faz.net). Vollständige Fassung: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren. Und wer die vom Leben ausgehenden Impulse - die von der Gesellschaft ausgehenden Impulse aufgreift und dementsprechend seine Politik gestaltet, der dürfte keine Schwierigkeiten haben, das ist eine normale Erscheinung." - (protokolliert nach Video "Fünf Wochen im Herbst. Protokoll einer deutschen Revolution", Spiegel-TV 1990).
- auch "Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren" - in der Rede Gorbatschows vor dem Politbüro der DDR am 7. Oktober 1989, faz.net, gleiche Quelle
- Laut seinen Memoiren will Gorbatschow am 7. Oktober 1989 Honecker in einem Vieraugengespräch gesagt haben: "Das Leben verlangt mutige Entscheidungen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." - Stimmt’s? : Gorbis Warnung DIE ZEIT 41/1999
- Vorlage für das fälschlich zugeschriebene Zitat war "Those who are late will be punished by life itself." - als zusammenfassendes Zitat von Gennadi Gerassimow nach der Rede Gorbatschows auf einer spontanen Pressekonferenz, faz.net, gleiche Quelle
Zitate mit Bezug auf Michail Gorbatschow
[Bearbeiten]- "Das ist ein moderner kommunistischer Führer, der war nie in Kalifornien, nie in Hollywood, aber der versteht etwas von PR. Der Goebbels verstand auch etwas von PR. Man muss doch die Dinge auf den Punkt bringen!" - Helmut Kohl in einem Interview mit NEWSWEEK im Oktober 1986 über Michail Gorbatschow und Joseph Goebbels, zitiert nach SPIEGELONLINE
- wurde zunächst verbreitet als "Gorbatschow ist ein moderner kommunistischer Führer, der sich auf Public Relations versteht. Goebbels, einer von jenen, die für die Verbrechen der Hitler-Ära verantwortlich waren, war auch ein Experte in Public Relations." - DER SPIEGEL 27. Oktober 1986 - (in der englischsprachigen Erstveröffentlichung: "He is a modern Communist leader who knows something about public relations. Goebbels, one of those responsible for the crimes of the Hitler era, was an expert in public relations, too." zitiert nach Los Angeles Times 2. November 1986)