"Der Tod, das muss ein Wiener sein." - Georg Kreisler, Liedtitel, 1969
"Die Wiener haben einen großen Vorzug vor den Norddeutschen, sie sind keine Philister." - Adolf Glaßbrenner in: Bilder und Träume aus Wien, 1836, 5. Kapitel Gutenberg-DE
"In Wien stellen sich die Nullen vor den Einser." - Karl Kraus, Fackel 324/325 26; Pro domo et mundo
"Wie schön wäre Wien ohne Wiener!" - Georg Kreisler, aus dem Lied "Wien ohne Wiener", 1983
"Wien bleibt Wien" - Titel der Feier zum 25-jährigen Musikerjubiläum 1886 der Schrammel-Brüder im Dreher-Park in Meidling und des dafür geschriebenen Marsches von Johann Schrammel. Margarethe Egger: Die Schrammeln in ihrer Zeit, Österreichischer Bundesverlag, 1989, S. 128-130. Weitere Verwendung unter anderem als Titel einer Posse mit Gesang in vier Bildern von Schreier und Hirschel, Karl Lindau und Friedrich Anthony, Uraufführung am 1. Oktober 1887 im Theater in der Josefstadt
"Wien bleibt Wien, und das geschieht ihm ganz recht." - Hans Weigel, »Marie oder Der Traum ein Film. Romantisches Lebensbild mit Musik von Ferdinand Piesen.« Aufgeführt im 8. Programm (Jänner bis März 1935) des Kabaretts »Literatur am Nachschmarkt«. Aus dem Walzerduett des Dienstmädchens Marie und des Grafen William D. Thompson, Nachlass Rudolf Weys
An den Schluß eines "Wiener Briefes" in der Süddeutschen Zeitung [...] stellt Friedrich Torberg folgende Anekdote: Alfred Polgar, Doyen der österreichischen Literatur und Großmeister ihrer "kleinen Form", vielleicht ein wenig nachsichtiger geworden mit den Jahren, aber darum nicht weniger scharfsichtig, ist wieder einmal in der alten Heimatstadt zu Besuch und wurde wieder einmal befragt, wie es ihm hier gefiele. "Ich muß", sagte er, "über diese Stadt ein vernichtendes Urteil abgeben: Wien bleibt Wien." - „Die Autoren des Monats“, in: DER MONAT Jahrgang 6 (1953), Seite 445books.google
Manchmal zitiert als: "Wien bleibt Wien - und das ist wohl das schlimmste, was man über diese Stadt sagen kann."
"Hat sie bei der großzügigen und sozial höchst verdienstvollen Planung der Gemeindebauten auf das Gesicht der Stadt auch nur die mindeste Rücksicht genommen? Nein, und darum verliert Wien sein Gesicht vorläufig nicht — Wien bleibt Wien —, diese Feststellung ist halb Verheißung, halb gefährliche Drohung. [...] Man baut weiter scheußlich, aber Wien bleibt trotzdem schön." - Hans Weigel: Das tausendjährige Kind. Kritische Versuche eines heimlichen Patrioten zur Beantwortung der Frage nach Österreich. Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 1965, S. 37.
"Wien bleibt Wien, | das ist grad das Schöne dran. | Wien bleibt Wien, | daß man sich dran g'wöhnen kann." - Georg Kreisler: Lied: Wo sind die Zeiten dahin?, AKM WNr.: 197662, 2. Strophe, Kabarettlied über den Änderungsunwillen der Wiener zum 1. Satz der Sonata facile von W. A. Mozart, Text mit Hans Weigel, LP mit Topsy Küppers: Der Tod, das muß ein Wiener sein, 1969 Preiser Records; auch im Musical "Heute Abend: Lola Blau", UA: 1971
"Seine Thesen klangen bizarr in einer Stadt, die so besonders abgebrüht ignorant war gegenüber allen Ideen, daß etwas anders sein könnte, als es war, die so besonders erstarrt erschien in ihrem Sein, daß der Satz » Wien bleibt Wien« nur deshalb als Lüge empfunden wurde, weil er zu euphemistisch klang: das Verbum »bleiben« war schon viel zu dynamisch." - Robert Menasse: Selige Zeiten, brüchige Welt. 2. Aufl. Residenz, 1991, ISBN 3-7017-0717-0, S. 13
"Wien ist anders" - Hans Weigel, Ernst Hausner: "Wien. Wien ist anders.", Jugend und Volk, 1977, im Sinne von: "… als das Klischee"; spätestens ab 1979 auch im Sinne von "… als Deutschland / Europa / die Welt" (Friedrich Dieckmann: Theaterbilder, Henschelverlag, 1979, S 131); spätestens seit 1988 Slogan der Stadtverwaltung und Teil einer Plakatserie an den Einfallsstraßen.