"Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch." - Kurt Tucholsky, "Presse und Realität", in "Die Weltbühne", 13. Oktober 1921, S. 373
"Der politische Journalismus ist keine Lebensversicherung: das Risiko erst gibt seinen besten Antrieb." - Carl von Ossietzky, Rechenschaft. In: Die Weltbühne, 28. Jahrgang, Nummer 19, 10. Mai 1932, 1. Band, Verlag der Weltbühne, Charlottenburg, S. 689, Internet Archive
"Der Reporter hat keine Tendenz, hat nichts zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern." - Egon Erwin Kisch, Der rasende Reporter. Vorwort zur 1. Ausgabe, 1925, seiner Reportagensammlung
"Der Zeitungsschreiber selbst ist wirklich zu beklagen, // Gar öfters weiß er nichts, und oft darf er nichts sagen." - Johann Wolfgang von Goethe, Mitschuldigen A II Sz 2 / Der Wirt
"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört." - Hanns Joachim Friedrichs, wdr.de (Stand 07/07)
"Es ist eine beliebte Manier der herrschenden Zeitungsschreiberei, solche Tatsachen oder Erscheinungen im öffentlichen, sozialen oder kirchlichen Leben, die gewissen Parteien nicht in den Kram passen, entweder möglichst kurz und oberflächlich abzutun oder gar sie so schief zu drehen und zu zerren, daß jedenfalls die Sache dadurch aus ihrem wahren und natürlichen Lichte hinausgerückt wird, oder auch sie völlig zu ignorieren, was man die Manier des „Totschweigens“ nennt." - Adolph Kolping, AKS 4, S. 317
"Ich weiß, dass es im deutschen Pressewesen Oasen gibt, in denen noch die Luft der Freiheit weht. Ich bin glücklich, in einer solchen Oase zu leben. Aber wie viele von meinen Kollegen können das von sich sagen?" - Paul Sethe, SPIEGEL. 5. Mai 1965
"Journalismus ist unlesbar und Literatur wird nicht gelesen." - Oscar Wilde, Der Kritiker als Künstler / Gilbert (auf die Frage, was der Unterschied zwischen beiden ist)
"Journalismus, wenn er erfolgreich sein soll (und das kann zuallererst nur heißen: wenn er die Mehrzahl der Menschen erreichen soll), lässt sich nicht ohne Verkürzung und Vereinfachung, Polemik und Emotion betreiben, was immer unsere puristischen Sonntagsredner dazu sagen mögen." - Horst Stern, in der Rede "Wissenschaft und Journalismus", gehalten 1974 an der Universität Hohenheim, zitiert nach "Das Horst Stern Lesebuch", München 1992, S. 85