Johann Peter Eckermann

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Johann Peter Eckermann

Johann Peter Eckermann (1792-1854)[Bearbeiten]

deutscher Schriftsteller

Überprüft[Bearbeiten]

  • "Das Gleiche läßt uns in Ruhe; aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 619
  • "Das Schöne ist ein Urphänomen, das zwar nie selber zur Erscheinung kommt, dessen Abglanz aber in tausend verschiedenen Äußerungen des schaffenden Geistes sichtbar wird, und so mannigfaltig und so verschiedenartig ist als die Natur selber." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 636
  • "Den Deutschen ist im ganzen die philosophische Spekulation hinderlich, die in ihrem Stil oft ein unsinnliches, unfaßbares, breites und aufdröselndes Wesen hineinbringt. Je näher sie sich gewissen philosophischen Schulen hingeben, desto schlechter schreiben sie." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 112
  • "Der Mensch ist ein einfaches Wesen. Und wie reich, mannigfaltig und unergründlich er auch sein mag, so ist doch der Kreis seiner Zustände bald durchlaufen." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 612
  • "Die Manier will immer fertig sein und hat keinen Genuß an der Arbeit. Das echte, wahrhaft große Talent aber findet sein höchstes Glück in der Ausführung." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 96
  • "Die Natur ergibt sich nicht einem jeden. Sie erweist sich vielmehr gegen viele wie ein neckisches junges Mädchen, das uns durch tausend Reize anlockt, aber in dem Augenblick, wo wir es zu fassen und zu besitzen glauben, unsern Armen entschlüpft." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 788
  • "Die Überzeugung unserer Fortdauer entspringt mir aus dem Begriff der Tätigkeit; denn wenn ich bis an mein Ende rastlos wirke, so ist die Natur verpflichtet, mir eine andere Form des Daseins anzuweisen, wenn die jetzige meinem Geist nicht ferner auszuhalten vermag." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 318
  • "Die Welt ist so voller Schwachköpfe und Narren, daß man nicht nötig hat, sie im Tollhause zu suchen." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 763
  • "Es ist der Welt nicht gegeben, sich zu bescheiden: den Großen nicht, daß kein Mißbrauch der Gewalt stattfinde, und der Masse nicht, daß sie in Erwartung allmählicher Verbesserungen mit einem mäßigen Zustande sich begnüge." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 93
  • "Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muß sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen. Sie hat ihnen auch die Bibel lange genug vorenthalten, solange als irgend möglich." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 797
  • "Man sollte überhaupt nie eine Handlungsweise eine Staatstugend nennen, die gegen die Tugend im allgemeinen geht." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 623
  • "Jeder Zustand, ja jeder Augenblick ist von unendlichem Wert, denn er ist der Repräsentant einer ganzen Ewigkeit." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 68
  • "Und dann, das Leben eines deutschen Gelehrten, was ist es? Was in meinem Fall daran etwa Gutes sein möchte, ist nicht mitzuteilen, und das Mitteilbare ist nicht der Mühe wert. Und wo sind denn die Zuhörer, denen man mit einigem Behagen erzählen möchte?" - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 84
  • "Wir wandeln alle in Geheimnissen." - Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 674

Zitate mit Bezug auf Johann Peter Eckermann[Bearbeiten]

  • "Eckermann erscheint mir keineswegs als ein irgend bedeutender Mensch." - Friedrich Hebbel, Brief an Elise Lensing, München d. 13. September 1837. Aus: Sämtliche Werke: Briefe, 1. Band. Hist.-krit. Ausgabe besorgt von Richard Maria Werner. Dritte Abteilung. Berlin: Behr, 1904.. S. 223. Internet Archive
  • "Es wird aber, fuhr Goethe fort, in den Wissenschaften auch zugleich dasjenige als Eigentum angesehen, was man auf Akademien überliefert erhalten und gelernt hat. Kommt nun einer, der etwas Neues bringt, das mit unserm Credo, das wir seit Jahren nachbeten und wiederum anderen überliefern, in Widerspruch steht und es wohl gar zu stürzen droht, so regt man alle Leidenschaften gegen ihn auf und sucht ihn auf alle Weise zu unterdrücken. Man sträubt sich dagegen, wie man nur kann; man tut, als höre man nicht, als verstände man nicht; man spricht darüber mit Geringschätzung, als wäre es gar nicht der Mühe wert, es nur anzusehen und zu untersuchen; und so kann eine neue Wahrheit lange warten, bis sie sich Bahn macht." - Johann Wolfgang von Goethe, Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. in: Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche, Band 36 "Zwischen Weimar und Jena: Einsam-tätiges Alter". Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main, 1999. ISBN 3-618-60560-9. 30. Dezember 1823 gutenberg.us

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