"[...] die abstrakten Worte, deren sich doch die Zunge naturgemäß bedienen muß, um irgendwelches Urtheil an den Tag zu geben, zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze." - Ein Brief, 1902. In: Gesammelte Werke, Band 7, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1979, S. 465, zeno.org
"Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen." - Ein Brief, 1902. In: Gesammelte Werke, Band 7, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1979, S. 465, zeno.org
"Es zerfiel mir alles in Teile, die Teile wieder in Teile, und nichts mehr ließ sich mit einem Begriff umspannen. Die einzelnen Worte schwammen um mich; sie gerannen zu Augen, die mich anstarrten und in die ich wieder hineinstarren muß: Wirbel sind sie, in die hinabzusehen mich schwindelt, die sich unaufhaltsam drehen und durch die hindurch man ins Leere kommt." - Ein Brief, 1902. In: Gesammelte Werke, Band 7, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1979, S. 466, zeno.org
"Was ist der Mensch, daß er Pläne macht!" - Ein Brief, 1902. In: Gesammelte Werke, Band 7, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1979, S. 463, zeno.org
Alle Zitate nach: Hugo von Hofmannsthal, Der Rosenkavialier, Komödie für Musik, S. Fischer, Berlin 1911, Internet Archive
"Die Zeit, die ist ein sonderbares Ding." - Der Rosenkavalier, Marschallin, S. 60, Internet Archive
"Leicht muß man sein: // mit leichtem Herz und leichten Händen, // halten und nehmen, halten und lassen..." - Der Rosenkavalier, Marschallin, S. 59, Internet Archive
"Und in dem „Wie” da liegt der ganze Unterschied." - Der Rosenkavalier, Marschallin, S. 55, Internet Archive
"Das Schöne, auch in der Kunst, ist ohne Scham nicht denkbar." - Buch der Freunde, S. 60
"Der gute Geschmack ist die Fähigkeit, fortwährend der Übertreibung entgegenzuwirken." - Buch der Freunde, S. 89
"Der Mensch wird in der Welt nur das gewahr, was schon in ihm liegt; aber er braucht die Welt, um gewahr zu werden, was in ihm liegt; dazu aber sind Tätigkeit und Leiden nötig." - Buch der Freunde, S. 5
"Die gefährlichste Sorte von Dummheit ist ein scharfer Verstand." - Buch der Freunde, S. 53
"Die Tiefe muß man verstecken. Wo? An der Oberfläche." - Buch der Freunde, S. 56
"Ein gewöhnlicher Verstand ist wie ein schlechter Jagdhund, der die Fährte eines Gedankens schnell annimmt und schnell wieder verliert; ein außerordentlicher Verstand ist wie ein Leithund, der unbeirrbar fest auf der Fährte bleibt, bis er das Lebendige ereilt hat." - Buch der Freunde, S. 7
"Es gibt eine Stille des Herbstes bis in die Farben hinein." - Buch der Freunde, S. 35
"Es ist ein entscheidender Unterschied, ob Menschen sich zu anderen als Zuschauer verhalten können, oder ob sie immer Mitleidende, Mitfreudige, Mitschuldige sind: diese sind die eigentlich Lebenden." - Buch der Freunde, S. 5
"Malerei verwandelt den Raum in Zeit, Musik die Zeit in Raum." - Buch der Freunde, S. 76
"Man hat etwas weniger Freunde, als man annimmt, aber etwas mehr, als man kennt." - Buch der Freunde, S. 10
"Man muß der Natur darin nachstreben, daß sie keine Zwischenglieder, keine Nebensachen, kein Provisorium kennt, sondern jedes Ding als Hauptsache behandelt." - Buch der Freunde, S. 81
"Man muß im Ganzen an jemanden glauben, um ihm im Einzelnen wahrhaft Zutrauen zu schenken." - Buch der Freunde, S. 7
"Was Geist ist, erfaßt nur der Bedrängte." - Buch der Freunde, S. 44
"Wenn ein Mensch dahin ist, nimmt er ein Geheimnis mit sich: wie es ihm, gerade ihm - im geistigen Sinn zu leben möglich gewesen sei." - Buch der Freunde, S. 37
"Wer im Verkehr mit Menschen die Manieren einhält, lebt von seinen Zinsen, wer sich über sie hinwegsetzt, greift sein Kapital an." - Buch der Freunde, S. 26
"Dies ist die Lehre des Lebens, die // erste und letzte und tiefste, // Daß es uns löset vom Bann, den die // Begriffe geknüpft." - Dies ist die Lehre des Lebens. In: Gesammelte Werke, Band 1, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1979, S. 154, zeno.org
"Das Salzburger Land ist das Herz vom Herzen Europas. [...] Das mittlere Europa hat keinen schöneren Raum, und hier mußte Mozart geboren werden." - Die Salzburger Festspiele, 1919. In: Gesammelte Werke, Band 2, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1979, S. 261, zeno.org
"Die Welt ist dumm, gemein und schlecht // Und geht Gewalt allzeit vor Recht, // Ist einer redlich treu und klug, // Ihn meistern Arglist und Betrug." - Jedermann, S. Fischer Verlag, Berlin 1911, letzte Worte des Teufels, S. 105, ÖNB
"Ein Augenblick ist wenig - ein Blick ist viel." - Ariadne auf Naxos, Zerbinetta. In: Gesammelte Werke, Band 1, S. Fischer, Berlin 1924, S. 318, books.google.de, auch bei zeno.org
"Und dennoch sagt der viel, der »Abend« sagt, // Ein Wort, daraus Tiefsinn und Trauer rinnt // Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben." - Ballade des äußeren Lebens, Verse 20-22. In: Gedichte, Insel Verlag, Leipzig 1922, S. 20
"Wer hieß dich mich zerren, mich! in diese Welt hinein? Laß mich erfrieren, verhungern, versteinen in der meinigen!" - Ariadne auf Naxos, Komponist, letzte Worte des Vorspiels. In: Gesammelte Werke, Band 1, S. Fischer, Berlin 1924, S. 321, books.google.de, auch bei zeno.org
"Wollen wir uns finden, so dürfen wir nicht in unser Inneres hinabsteigen: draußen sind wir zu finden, draußen. Wie der wesenlose Regenbogen spannt sich unsere Seele über den unaufhaltsamen Sturz des Daseins. Wir besitzen unser Selbst nicht: von außen weht es uns an, es flieht uns für lange und kehrt uns in einem Hauch zurück." - Über Gedichte. In: Die neue Rundschau, XVter Jahrgang der freien Bühne, Erster Band, S. Fischer, Berlin 1904, S. 131, Internet Archive