Egon Friedell

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Egon Friedell (1878-1938)[Bearbeiten]

österreichischer Theaterkritiker, Schriftsteller, Philosoph und Schauspieler

Zitate mit Quellenangabe[Bearbeiten]

  • "Bei einem Denker sollte man nicht fragen: welchen Standpunkt nimmt er ein, sondern: wie viele Standpunkte nimmt er ein? Mit anderen Worten: hat er einen geräumigen Denkapparat oder leidet er an Platzmangel, das heißt: an einem `System´?" - Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche. Wien, 1922. S. 23. Google Books-USA*
  • "Die Genies haben immer denselben Leidensweg zu durchmessen: vom Kasperl zum Seminar." - Meine Doppelseele, Wien 1985, S. 115
  • "Dummheit ist ein gutes Ruhekissen." - Traurige Beobachtungen. In: Die Schaubühne. 7. Jhg. 1. Band. Berlin: Reiß, 1911. S. 222
  • "Eine Welt ohne Gott ist nicht nur die unsittlichste, sondern auch die unkomfortabelste, die sich ersinnen läßt." - über Atheismus in: Kulturgeschichte der Neuzeit. München: Beck, 1969. S. 940
  • "Es gibt eine bestimmte, ziemlich kleine Zahl von unveränderlichen Wahrheiten. Aber die Stellung, die die einzelnen Menschen zu diesen Wahrheiten einnehmen, ist eine recht verschiedenartige. Der Durchschnittsmensch zweifelt sie an. Das Talent macht den vergeblichen Versuch, sie zu vermehren. Und das Genie wiederholt sie." - Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche. Wien, 1922. S. 31. Google Books-USA*
  • "Jede Wahrheit tritt zuerst als Irrlehre in die Welt, denn die Welt ist immer von gestern." - Steinbruch. Vermischte Meinungen und Sprüche. Wien, 1922. S. 23. Google Books-USA*
  • "Kultur ist Reichtum an Problemen, und wir finden ein Zeitalter um so aufgeklärter, je mehr Rätsel es entdeckt hat." - Abschaffung des Genies. Essays bis 1918. Hrsg. von Heribert Illig. 2. Auflage. Wien und München: Löcker, 1984. S. 237. ISBN 3854090676; die Kurzfassung "Kultur ist Reichtum an Problemen" findet sich je nach Ausgabe als Marginalie in der Kulturgeschichte der Neuzeit. Erstes Buch: Renaissance und Reformation, Viertes Kapitel: La Rinascita bzw. auf jeden Fall im Inhaltsverzeichnis (s. z.B. https://archive.org/details/KulturgeschichteDerNeuzeit/page/n3)
  • "[...] Menschen, die nur die eine Seite irgendeiner Wahrheit erblickt haben." - Kulturgeschichte der Neuzeit. München: Beck, 1969. S. 375; gemeint sind Gelehrte
  • "Nach welchen Gesetzen die Natur wirklich verfährt, werden wir selbstverständlich niemals erfahren. Darwin hat nicht mehr Recht als Moses; nicht die Natur ist darwinistisch, aber der heutige Mensch ist es." - Ecce Poeta, Berlin 1912, S. 90
  • "Nur beim Dilettanten decken sich Mensch und Beruf." - Ecce Poeta. Berlin: Fischer, 1912. S. 133. Google Books-USA*
  • "So befremdend es klingen mag: auch die Photographie wird einmal als etwas höchst Subjektives erkannt werden. Denn es ist ein Irrtum zu glauben, dass die Kamera ein toter Apparat sei, der unserem Willen vollkommen entrückt ist: diese scheinbar so exakten Lichtbilder werden höchstwahrscheinlich einer späteren Zeit wie ungeheure Karikaturen vorkommen." - Selbstanzeige. Essays ab 1919, Wien 1983, S. 123
  • "Tatsächlich ist der Darwinismus eine dialektische Konstruktion, ja eine Art Religion mit sehr ausgebildeter Mythologie und Dogmatik." - über Charles Darwin, Kulturgeschichte der Neuzeit, Einbändige Ausgabe München ab 1960, S. 1162
  • "Unsere Mythologie lesen wir täglich dreimal in der Zeitung." - Das Altertum war nicht antik und andere Bemerkungen. Hrsg. von Walther Schneider. Wien: Prachner, 1950. S. 160

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