"Aal, den ich hier im Saale kau, // schmeckt mehr mir, als die kahle Sau."- Erwin Thieleke, Erwin macht ein Gedicht – dann brauch’ ich keine Rosen, Baden-Baden 2009 (Aale)
"'Ach Gottchen', sprach der Sohn betroffen, // 'die Mutter liegt vorm Thron. Besoffen …'"
"Ach lieber Mann mich linder kos, // damit ich bleibe kinderlos."
"Ach wie ich diese Pose hasse, // wenn ich nicht in die Hose passe."
"Als Ruth von ihrem Russen schied, // da fuhr sie heim nach Schussenried. // Dort drang aus allen Rissen Schutt. // Das Leben ist beschissen, Ruth!"
"Als wir noch in der Wiege lagen, // dacht' niemand an den Liegewagen. // Nun können wir im Wagen liegen // und uns in allen Lagen wiegen." - Joachim Ringelnatz
"Am Anfang war Herr Schnabel nur // das Ende einer Nabelschnur."
"Am besten Du die Zeitung liest // am Ort, wo Du die Leitung ziehst."
"Am Waldrand liegt ein totes Reh, // es trägt im Fell ein rotes T."
"An manchem drallen Falter hängt // mehr als ein Büstenhalter fängt."
"Anna will nichts mehr vom Baden wissen, seit sie zwei Krebse in die Waden bissen!"
"Auf einem Haufen Steine // las Herr von Stauffen Heine."
"Auf Pille nicht noch Salbe hoff', // wer täglich dreizehn Halbe soff." – Eugen Roth
“Das Eitelkleid, das Pfauen schleifen, ist das, worauf die Schlauen pfeifen.“ T. Förg
"Den Arm um sie geschlungen, zag, // sprach er mit sanftem Zungenschlag: // »Was war das für ein Schlangenzug, // der mich in deine Zangen schlug?«
"Den Menschen vieles gibt das Leben // Doch nicht ein jeder liebt das Geben." – Erich Mühsam, Schüttelreime und Schüttelgedichte
"Der Besitz von blanken Scheinen // führt zum Besitz von schlanken Beinen."
"Der da mit der Schuppenflechte // der füllt bei uns die Fluppenschächte."
"Der große Dichter Grimmelshausen // erzählt von Höll- und Himmelsgrausen."
"Der ist ein großer Schweinehund, // dem je der Sinn für Heine schwund." - Erich Mühsam, Zur Psychologie der Erbtante
"Der Jäger träumt beim roten Tee // bestimmt von einem toten Reh."
"Der Knabe stiehlt am Baume fleißig, // Schon hat er eine Pflaume bei sich." – Erich Mühsam, Fröhliche Kunst, 1 (1), Juni 1902, S. 83
"Der Kurti ließ ein Stinkerl wehn, // drum muss er jetzt im Winkerl stehn!" – Franz Mittler
"Der Männerchor trinkt Bier vom Fass, // betrunken sind schon vier vom Bass."
"Der Melker träumt von Spitzenzielen, // will an des Ochsen Zitzen spielen. // Doch lies die Infomappe, Knilch: // Ein Ochse gibt nur knappe Milch!" – Schüttelreime von Wolfgang Heidschuch, "Auf der Alm", ichraffs.net
"Der Mensch ist bei Gewitter leise,// doch´s Bier das trinkt er literweise." – Fredl Fesl
"Der Mond am Himmel golden hing, // da ich zu meiner Holden ging."
"Der Reiche ganz in Leinen steckt, // die Finger sich nach Steinen leckt."
"Der Sänger singt am Weiher leise, // doch singt er etwas leierweise." – Erich Mühsam, Fröhliche Kunst, 1 (1), Juni 1902, S. 83
"Der Schnee, den du in Flocken siehst, // dir unten in die Socken fließt."
"Der Vinylist sucht für seinen Plattenschatz // im Sommer einen Schattenplatz."
"Die Angler ihre Nasen rümpfen: // Im Mühlenteiche rasen Nymphen."
"Die Bäurin schaut die Mauer an, der Bauer Nadja Auermann."
"Die Boxer aus der Meisterklasse // boxten sich zu Kleistermasse // und aus dem ganzen Massenkleister // erhebt sich stolz der Klassenmeister."
"Die Firma preist den Wecker dreist // obwohl er sich als Dreck erweist."
"Es essen manche Sippen Kuchen, // wenn Arbeitslose Kippen suchen."
"Es dufteten des Recken Hosen, // wahrlich nicht nach Heckenrosen.
"Es gibt der laute Zeisig Ruh’, // stopft man sein Maul mit Reisig zu."
"Es ist nicht leicht, von Kant zu Hegeln // so mit der linken Hand zu kegeln."
"Es liebte der Knabe die Grete, // doch auch bis zum Grabe die Knete." - Nora Wiedenmann
"Es regiert der Rattenscheich // unterwelts sein Schattenreich."
"Es soll noch heute Lümmel geben // die nur von Korn und Kümmel leben."
"Es sprach der Graf von Rubenstein: // Mein Hund, du bist nicht stubenrein!"
"Es sprach der Herr von Finkenstein: // Die Harzer Käse stinken fein!"
"Es trommelten die Schellwale // mit Kraft auf einer Wellschale. // Zusammen mit der Walschelle // gab dies die schönste Schallwelle."
"Es war einmal ein braver Hai, // der fraß statt Menschen Haferbrei."
"Es war einmal ein Leibesriese, // der machte eine Liebesreise. // Des Abends sprach er: ‚Reib es, Liese!‘ // Und Liese kam und rieb es leise." – Johannes Rövenstrunck
"Es war einmal ein Trotzkist, // der fand die Welt kotztrist."
"Hein Mück ein totes Mäuschen hievt, // damit es nicht im Häuschen mieft."
"Heut' essen wir den Suppenhahn, // den gestern wir noch huppen sahn." – Spruch auf einem Kochtopf
"Heut' sah ich einen Hund graben, der wird wohl seinen Grund haben."
"Hier darf man nur mit Haube tauchen, hörte ich die Taube hauchen."
"Hinter den Gardinen sehen // wir erstaunt Sardinen gehen."
"Humor kann auch in stillen Werken, // so manchen guten Willen stärken" - Erwin Thieleke, Erwin macht ein Gedicht – dann brauch’ ich keine Rosen, Baden-Baden 2009 (mit Humor)
"Hier dieses Mädchens Wadenform // gemahnt an einen Fadenworm." – Franz Mittler
"Warum Du drinnen ausharrest? // Hast Du wieder Hausarrest?"
"Heute ist‘s der Wahn, der zählt. // So nagt an uns der Zahn der Welt." - Th. Förg
"Ich freue mich auf morgen sehr. // Da hab' ich keine Sorgen mehr."
"Ich kauf noch schnell paar Laugenstangen, // falls wir in einen Stau gelangen."
Ich traf einmal zwei indische Kinder, // das waren wirklich sehr kindische Inder."
"Ich weiß, warum so viele Mädchen in die Kissen weinen: // Sie sehnen sich nach einem Freund und wissen keinen."
"Ihr Kapital sind schlanke Beine, // sie münzt es um in blanke Scheine."
"Im Juli gibt es heiße Nächte, // da fängt man in der Neiße Hechte. – Heinz Erhardt
"Im schweizer Kanton Graubünden // hört man heut' viel von Baugründen. Hohe Häuser sollen wachsen, // doch sind die, die das wollen, Sachsen, die, weil sie hier zu bauen planen, // sich extra den Weg von Plauen bahnen.
"Immer mehr Lädchen // suchen Lehrmädchen."
"Immer wenn er Spesen las, // machte ihm das Lesen Spaß."
"In modernen Sittendramen // Kriegt die Frau von Dritten Samen."
"In verqualmten Bierstuben // verkommen junge Stierbuben."
"Kauf nie ein Auto Dir aus Postresten, // denn es wird bald Dir wie die Pest rosten. // Willst Du Dich nicht mit diesem Rost pesten // verzichte lieber auf den Restposten."
"Kaum ging es der Mutter besser, // setzt sie sich ins Buttermesser."
"Komm mit mir in den Birkenwald, // denn meine Pillen wirken bald." - Siehe auch Martin Kippenberger
"Kommst du mal an ein Rasthaus, // geh rein und ohne Hast raus! // Wenn du dann den Bogen raus hast, // machst du bald an jedem Haus Rast."
"Macht sich einmal der Bauer schön, // dann kommen gleich die Schauerböen."
"Machst du mir keinen Topfenstrudel, // werd´ ich dich nicht mehr stopfen Trudel."
"Man konnte schon in Jugendtagen // mich mit dem Worte »Tugend« jagen." Franz Mittler
"Man offeriert den Damen Sekt, // bevor man sie mit Samen deckt." Georg Kreisler: Im Maxim. In: Ich weiß nicht, was soll ich bedeuten. Artemis-Verlag 1973 S. 42 books.google
"Man wollte sie zu zwanzig Dingen // in einem Haus bei Danzig zwingen."
"Manche Wahrzeichen // müssen dem Zar weichen."
"Manchmal können runde Hennen viel schneller noch als Hunde rennen."
"Mit den Bekennern neuer Lehren // ließ Nero manchen Leu ernähren." Franz Mittler
"Meine Frau hat mich verlassen, deshalb muss ich jetzt leer fassen." * von Fabian dem Weisen
"Mein Schatz, der ist aus Degerloch; // in meinem Bett – Ach! – läg’ er doch!"
"Mit Fleiß das Mädchen Rosen häkelt; // der Bursch sich in den Hosen räkelt."
"Morgens der Berge schimmernde Weiße, // abends der Geigen wimmernde Scheiße."
"Mit ein paar Stückchen Butterkuchen // kannst du doch keinen Kutter buchen!" Ulrich Roski
"Mädchen, die im Mai nachts wüten, die halten nichts von Weihnachtsmythen."
"Mädchen, die im Haine kosen, tragen meistens keine Hosen."
"Mädchen, die die Wimpern pinseln // tun meistens auch beim Pimpern winseln."
“Morgens ward die Flunder wach, war immer noch - oh Wunder - flach.“
"Malte macht am Morgen Sachen, // die mir langsam Sorgen machen" Rainald Grebe
"Mädchen werden böse meist, // wenn man sie in die Möse beißt."
"Oder: In den Hafenstraßen // sitzen Leut, die strafen Hasen." - Georg Kreisler: Lied über gar nichts. In: Ich hab ka Lust. Seltsame, makabre und grimmige Gesänge. Henschel-Verlag 1980 S. 45 books.google
"Oft hängt bei einem forschen Mädchen // die Tugend nur am morschen Fädchen."
"Schließe stets das Schiebedach, // so bietest Du dem Diebe Schach."
"Selbst der Eunuch, der Hodenlose, // kauft gern bei Frey die Lodenhose."
"Sechsmal am Tag im Rosenhaus // schlüpft Rosi aus den Hosen raus."
"Sich ein in seinen Trauerfall hüllt er. // Die Welt mit seinem Klagehall füllt er. // Er schreibt es auf mit goldnem Füllhalter, // und wenn du helfen kannst, so hülf, Alter."
"Sie achtet nicht der Notenregeln // und klimpert nur mit roten Nägeln." – Franz Mittler
"Sie brauchte nur das Becken heben, // schon spürte man die Hecken beben."
"Sie fuhren mit dem Leiterwagen// nach Orten, die noch weiter lagen."
"Siegfried trank mit Hagen Saft, // da rülpsten beide sagenhaft."
"Siehst du dort den Bademeister? // In eine fette Made beißt er. // Was soll es auch dem Meister schaden? // Im schlimmsten Falle scheißt er Maden."
"Siehst du dort den Pudel rennen, // er will bei seinem Rudel pennen."
“Siehst du einen Hund graben, wird das schon seinen Grund haben.“
"Schön ist's, wenn sie ihm pudelnackt // von hinten an die Nudel packt!"
"›Schön‹ sprach der Mann im Hünengrab, // ›dass ich ein Grab im Grünen hab.‹"
"So kacken die Kosaken."
"Sollte dir die Mutter fehlen, lass dir doch das Futter mailen!" – Christian Bauer
"So manchem gilt die Treue nix, // er sinnt auf immer neue Tricks!"
"So riet ich ihm zu Natrium, // doch setzte er den Rat nie um."
"Statt dass sich die Range wusch, // schmiert sie auf die Wange Rouge." – Franz Mittler
"War das nicht der Schlingensief // der da stets beim Singen schlief?" - gemeint ist Christoph Schlingensief, deutscher Theaterregisseur
"Warum trinken Warzenschweine // immer nur vom schwarzen Weine? // Weil sie, wenn sie weißen hätten // würden anders heißen, wetten?"
"War'n Sie schon in Mottls "Tristan"? // Was geht mich des Trottels Mist an? // Schafft euch lieber ein drittel Most an // und sauft euch mit diesem Mittel Trost an" - gemeint ist Felix Mottl, österreichischer Dirigent
"Was macht ihr mit der Fackel dort? // Wir jagen nur den Dackel fort."
"Was mir am Morgen Trost bot, war ein belegtes Toastbrot." Rainald Grebe
"Weh diesen Devisen!"
"Weil die beiden Moppel dort // gar so grässlich zwiegesungen, // hat durch einen Doppelmord // man zum Schweigen sie gezwungen."
andere Version: "Siehst Du die beiden Moppel dort? // Sie sind ein Grund zum Doppelmord." - Otto Waalkes, Soundtrack zu "Otto der Liebesfilm" Titel 7
"Weil verkehrt die Weichen lagen, // wurd' der Zug zum Leichenwagen."
"Wenn Du für Deine Leier fichst, // So tu' es ernst und feierlichst." – Julius Stinde, Die Kunst des Schüttelreimens
"Wenn Du so auf der Havel tobst, // bekommst Du auch kein Tafelobst." – Ulrich Roski
"Wenn ich ein Haus mit Stuck schmück, // dann wird es stets ein Schmuckstück."
"Wenn ich im Laden mause Sachen, // dann kann ich eine Sause machen."
"Wenn ich mit dir im Teich weile, // massier' ich deine Weichteile."
"Wenn jemand wo ein Kindel find, // so nennt man das ein Findelkind"
"Wenn Mangel an Mut wär, // dann hülfe ein Wermut, // doch in diesem Wutmeer // schafft der nur noch mehr Wut."
"Wenn Männer sich auf Weiber legen, // tun sie es meist der Leiber wegen."
"Wenn nach der Schicht der Steiger geht, // am Zechentor ein Geiger steht."
"Wenn nachts der Regen niederfließt, // die Nachtigall im Flieder niest."
"Wenn Ritter faul im Sande liegen, // Wer soll im heil'gen Lande siegen? // Daß sie auch beim Gesinde lagen - // Pfui! kann man nur gelinde sagen ..."
"Wenn Sonne Strand mit Helle füllt, // sich niemand mehr in Felle hüllt. // Wenn dann die letzte Hülle fällt, // gibts nichts mehr, was die Fülle hält."
"Wenn Vater fleißig Steine klopft, // sein Weib daheim die Kleine stopft."
"Wer ander'n eine Zange leiht, vermisst sie oft für lange Zeit.
"Wer ander'n in die Möse beißt, // ist böse meist."
"Wer Böller in der Faust zündet, diese dann zerzaust findet." Rainald Grebe
"Wer dichten will, der täte gut, // er macht' es so, wie Goethe tut!" – Erich Mühsam
"Wer ist denn dieser leise Reiter? // Ach, es ist der Reiseleiter."
"Wer morgens in dem Lädchen maust, // am Abend froh sein Mädchen laust."
"Wer zu lang in Pisa liegt // riskiert, dass ihn die Lisa piekt."
"Wie bereits Max Weber lehrte // pfeif' auf Deine Leberwerte."
"Willst du deine Wunden heilen, darfst du nicht bei Hunden weilen." - Wolfgang Erbroth
"Wir haben einen Hausmeister // Maus heißt er // Im Keller meist haust er // Und wie's heißt, maust er."
"Wir machten bei St. Annen Halt und tranken erstmal Hannen Alt."
"Wo mit Humor die Stärke waltet, // wird weise erst ein Werk gestaltet!" – Erwin Thieleke, Erwin macht ein Gedicht – dann brauch’ ich keine Rosen, Baden-Baden 2009 (mit Humor)
"Zerstochen Köpfe, Rümpfe, Seiten, // wenn Reiter durch die Sümpfe reiten!" – Erwin Thieleke, Erwin macht ein Gedicht – dann brauch’ ich keine Rosen, Baden-Baden 2009 (umschwärmte Stuten)
"Zu Spitzenpreisen // in Pritzen speisen."
andere Version: "Ich will nicht Milch zum Spitzenpreis, // doch Eis ich gern in Pritzen speis."
"Zwecks Heirat lief die Nichte Ski, // doch klappte die Geschichte nie!"