Helmut Schmidt

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Helmut Schmidt 1977

Helmut Schmidt (1918-2015)[Bearbeiten]

deutscher Politiker (SPD)

Zitate mit Quellenangabe[Bearbeiten]

  • „Wer die Grünen wählt, der wird sich später mal bitterste Vorwürfe machen.“ — im WDR-Originalton (Minute 07:41 bis 07:48; Memento) aus dem Jahr 1980 über die Gründung der Partei „Die Grünen“.
  • "Es war ein Fehler so viele Ausländer ins Land zu holen. Aber jetzt müssen wir aufpassen, daß wir nicht die Ausländer diesen Fehler entgelten lassen." Helmut Schmidt als Bundeskanzler 1981 - Der Spiegel https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14351381.html
  • "Wenn man ganz genau hinschaut, dann sieht man, dass die politischen Journalisten eigentlich mehr zur politischen Klasse gehören und weniger zum Journalismus." - im Interview mit Giovanni di Lorenzo, ZEITmagazin 25. März 2010 Nr. 13
  • "Der eine ist links, der andere ist rechts. Aber vergleichbare Populisten sind Lafontaine und Le Pen schon." - Im Interview mit Kai Diekmann, Walter Mayer und Hans-Jörg Vehlewald Bild am Sonntag 15. September 2008
  • "Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe." - Zeit Online, 23. Juli 2008
  • "Ein Krieg gegen den Irak kann zwar die beiden Risiken der Unberechenbarkeit des Machthabers Saddam Hussein und der irakischen Verfügung über Massenvernichtungswaffen beseitigen. Der Krieg kann aber nicht den vielfältigen islamistischen Terrorismus auslöschen, dieser würde vermutlich im Gegenteil von einem amerikanisch-irakischen Krieg eher noch angestachelt werden." - Helmut Schmidt: Europa braucht keinen Vormund. DIE ZEIT, 32/2002 (1. August 2002)
  • "Ich traue inzwischen überhaupt keinem Geheimdienst mehr. [...] Das sind arme Schweine. Die leiden unter zwei psychischen Krankheiten: Die eine Krankheit beruht darauf, dass sie für das, was sie tatsächlich leisten, niemals öffentliche Anerkennung bekommen. Es ist unvermeidlich so, sie müssen ja im Verborgenen arbeiten. Das deformiert die Seele. Die andere Krankheit beruht darauf, dass sie tendenziell dazu neigen, zu glauben, sie verstünden die nationalen Interessen des eigenen Landes viel besser als die eigene Regierung. Diese letztere Krankheit ist der Grund dafür, dass ich ihnen nicht traue." - Interview mit Giovanni di Lorenzo. DIE ZEIT, 30. August 2007, zeit.de
  • "Der Rechtsstaat hat nicht zu siegen, er hat auch nicht zu verlieren, sondern er hat zu existieren!" - Interview mit Giovanni di Lorenzo. DIE ZEIT, 30. August 2007, zeit.de
  • "Nichts ist wichtiger als Seelsorge für Menschen in Not. […] Für mich ist nichts unwichtiger als Theologie." - im Gespräch mit Hans Küng über den Weltethos, 2007, YouTube
  • "Wenn wir auf Jahrzehnte so weiterfahren wie bisher, dann muss ich für unser Vaterland schwarz sehen." - im Gespräch mit Autoren in der Dokumentarreihe "Der Fall Deutschland", Sender Phoenix, 12. Februar 2006, phoenix.de
  • "Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht. Aber wenn man fragt, wo denn multikulturelle Gesellschaften bislang funktioniert haben, kommt man sehr schnell zum Ergebnis, daß sie nur dort friedlich funktionieren, wo es einen starken Obrigkeitsstaat gibt. Insofern war es ein Fehler, daß wir zu Beginn der 60er Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten." - Hamburger Abendblatt, 24. November 2004
  • "Es ist ein Treppenwitz der Weltgeschichte, dass die Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, meine Gewerkschaft, in der ich Mitglied seit über 50 Jahren bin, dass die sich einbildet, der öffentliche Dienst solle den Schrittmacher machen in der Lohnerhöhung. Da piept es doch da oben." - Rede "Der Aufholprozess des Ostens ist 1996 zu Ende gegangen - Was tun?", am 10. Mai 2004 zum "Erfurter Dialog", thueringen.de
  • "Was mich bekümmert, ist, dass wir in Deutschland keine Angleichung der ostdeutschen Einkommen an die westdeutschen Einkommen mehr erleben werden, weil die Produktivität so weit zurück bleibt." - Rede "Der Aufholprozess des Ostens ist 1996 zu Ende gegangen - Was tun?" am 10. Mai 2004 zum "Erfurter Dialog", thueringen.de
  • "Die multikulturelle Gesellschaft ist eine Illusion von Intellektuellen." - Die Zeit, Nr. 18/2004, 22. April 2004
  • "Das Schneckentempo ist das normale Tempo jeder Demokratie." - DIE ZEIT, 19. Oktober 2003, zeit.de
  • "Wollen wir denn auch noch Weltmeister im Jammern werden?" - in: "Weil Deutschland sich ändern muss" DIE ZEIT 22/2003 22. Mai 2003
  • "In den grundlegenden Fragen muß man naiv sein. Und ich bin der Meinung, dass die Probleme der Welt und der Menschheit ohne Idealismus nicht zu lösen sind. Gleichwohl glaube ich, dass man zugleich realistisch und pragmatisch sein sollte." - Weggefährten - Erinnerungen und Reflexionen, Siedler-Verlag Berlin 1996, S. 54, ISBN 9783442755158, ISBN 978-3442755158
  • "Heutzutage ist das wichtigste zu lernen, wie man andere Völker versteht. Und zwar nicht nur deren Musik, sondern auch ihre Philosophie, ihre Haltung, ihr Verhalten. Nur dann können sich die Nationen untereinander verstehen." - Weggefährten - Erinnerungen und Reflexionen, Siedler-Verlag Berlin 1996, S. 58, ISBN 9783442755158, ISBN 978-3442755158
  • "Zwar kann der Politiker im Augenblick seines Handelns oder wenn er sein Handeln erklären und begründen muss, nicht gleichzeitig auch große Philosophie liefern. Aber sofern er ohne philosophisch-ethische Grundlage handelt, ist er in Gefahr, Fehler zu begehen. Er ist in Gefahr, in Opportunismus abzusinken. Er ist sogar in Gefahr, ein Scharlatan zu werden." - Weggefährten - Erinnerungen und Reflexionen, Siedler-Verlag Berlin 1996, S. 156, ISBN 9783442755158, ISBN 978-3442755158
  • "Je mehr direkte Entscheidungen durch das ganze Volk, um so unregierbarer das Land!" - Handeln für Deutschland: Wege aus der Krise, Rowohlt, 1993, S. 136, ISBN 3871340731, ISBN 978-3871340734
  • "Die Vorstellung, dass eine moderne Gesellschaft in der Lage sein müsste, sich als multikulturelle Gesellschaft zu etablieren, mit möglichst vielen kulturellen Gruppen, halte ich für abwegig. Man kann aus Deutschland mit immerhin einer tausendjährigen Geschichte seit Otto I. nicht nachträglich einen Schmelztiegel machen." - Frankfurter Rundschau, 12. September 1992, S. 8, zitiert in konservativ.de und linksnet.de
  • "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen." - Von Schmidt auf Anfrage bestätigt in einem Brief vom 26. Februar 2009 an die Fachschaft Sozialwissenschaften St.-Ursula-Gymnasium Attendorn. Schmidt will das "damals aber nicht mit Blick auf Willy Brandt formuliert" haben. Ein Jahr später äußerte er im Interview mit Giovanni di Lorenzo, wahrscheinlich habe er den Satz "in einem Interview gesagt. Das muss mindestens 35 Jahre her sein, vielleicht 40. Da wurde ich gefragt: Wo ist Ihre große Vision? Und ich habe gesagt: Wer eine Vision hat, der soll zum Arzt gehen. Es war eine pampige Antwort auf eine dusselige Frage." (ZEITmagazin 4. März 2010)
  • "Mir scheint, daß das deutsche Volk – zugespitzt – 5 Prozent Preisanstieg eher vertragen kann als 5 Prozent Arbeitslosigkeit." - Interview mit Helmut Schmidt am 27. Juli 1972 in Bonn, in Teilen abgedruckt in der Süddeutschen Zeitung vom 28. Juli 1972 (Nr. 171), S. 8
  • auch zitiert als: "Lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit." - zugeschrieben von www.spiegel.de (Stand 04/07)
Helmut Schmidt 2001

Zitate mit Bezug auf Helmut Schmidt[Bearbeiten]

  • "Helmut Schmidt spricht weiter von Pflichtgefühl, Berechenbarkeit, Machbarkeit, Standhaftigkeit. […] Das sind Sekundärtugenden. Ganz präzis gesagt: Damit kann man auch ein KZ betreiben." - Oskar Lafontaine am 15. Juli 1982 im STERN zur Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss (hier: gekürztes BILD-Zitat)

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