Charles de Montesquieu

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Charles de Montesquieu

Charles de Montesquieu (1689-1755)[Bearbeiten]

französischer Rechtsphilosoph und Schriftsteller

Überprüft[Bearbeiten]

Lettres familieres a divers amis d'Italie, 1767
  • "Bei jungen Frauen ersetzt die Schönheit den Geist, bei alten der Geist die Schönheit." - Meine Gedanken
  • (Original franz.: "Dans les jeunes femmes, la beauté supplie à l'esprit. Dans les vieilles, l'esprit supplée à la beauté.")
  • "Die Blätter fallen jeden Winter von den Bäumen. Fünf oder sechs bleiben am Baum hängen und werden zum Spielball der Winde." - Vom Geist der Gesetze
  • "Die christliche Demut ist ebenso ein Dogma der Philosophie wie der Religion." - Meine Gedanken
  • "Die Frömmigkeit entspringt dem Wunsch, um jeden Preis in der Welt eine Rolle zu spielen." - Meine Gedanken - Nr. 4
  • "Überall, wo Geld ist, sind auch Juden." - Persische Briefe, Nr. 60
  • (Original franz.: "Partout où il y a de l'argent, il y a des Juifs.")
  • "Eine ewige Erfahrung lehrt, dass jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu missbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XI, 4
  • (Original franz.: "C'est une expérience éternelle que tout homme qui a du pouvoir est porté à en abuser ; il va jusqu’à ce qu'il trouve des limites.")
  • "Eine Regierung braucht nur unbestimmt zu lassen, was Verrat ist, und sie wird zur Despotie." - Esprit des Lois, XII, 7
  • "Es gehört nicht viel Geist dazu, alles zu verwirren, viel aber, alles auszugleichen." - Meine Gedanken
  • "Freiheit gibt es auch nicht, wenn die richterliche Befugnis nicht von der legislativen und von der exekutiven Befugnis geschieden wird. Die Macht über Leben und Freiheit der Bürger würde unumschränkt sein, wenn jene mit der legislativen Befugnis gekoppelt wäre; denn der Richter wäre Gesetzgeber. Der Richter hätte die Zwangsgewalt eines Unterdrückers, wenn jene mit der exekutiven Gewalt gekoppelt wäre." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XI, 6
  • (Original franz.: "Il n'y a point encore de liberté si la puissance de juger n'est pas séparée de la puissance législative et de l'exécutrice. Si elle étoit jointe à la puissance législative, le pourvoir sur la vie et la liberté des citoyens seroit arbitraire : car le juge seroit législateur.")
  • "Ich habe stets beobachtet, daß man, um Erfolg zu haben in der Welt, närrisch scheinen und weise sein muß." - Pensées diverses
  • (Original franz.: "J'ai toujours vu que, pour reussir dans le monde, il fallait avoir l'air fou et être sage.")
  • "Ich kann dir versichern: Ich stellte diese Christen oft auf die Probe. Ich fragte sie aus, um zu sehen, ob sie irgendeine Vorstellung vom großen Ali, dem schönsten aller Menschen, hätten. Ich fand, sie hatten nie davon sprechen hören." - Persische Briefe, Nr. 35
  • (Original franz.: "J'ai souvent examiné ces chrétiens; je les ai interrogés pour voir s'ils avaient quelque idée du grand Ali, qui était le plus beau de tous les hommes; j'ai trouvé qu'ils n'en avaient jamais ouï parler.")
  • "Ich würde aufwendige Begräbnisse verbieten; man muss die Menschen bei ihrer Geburt beweinen, nicht bei ihrem Tode." - Persische Briefe, Nr. 40
  • (Original franz.: "Je voudrais bannir les pompes funèbres; il faut pleurer les hommes à leur naissance et non pas à leur mort.")
  • "In einem Staat, das heißt in einer Gesellschaft, in der es Gesetze gibt, kann Freiheit nur darin bestehen, das tun zu können, was man wollen darf. […] Freiheit ist das Recht, alles zu tun, was die Gesetze erlauben." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XI, 3
  • (Original franz.: "Dans un État, c'est-à-dire dans une société où il y a des lois, la liberté ne peut consister qu'à pouvoir faire ce que l'on doit vouloir. […] La liberté est le droit de faire tout ce que les lois permettent.")
  • "In einer Despotie ist es gleich gefährlich, wenn jemand gut oder schlecht denkt; es genügt, daß er denkt, um den Führer der Regierung zu beunruhigen." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XIX, 27
  • (Original franz.: "Dans un gouvernement despotique, il est également pernicieux qu'on raisonne bien ou mal ; il suffit qu'on raisonne pour que le principe du gouvernement soit choqué.")
  • "Jeden Augenblick entstehen neue Tierarten, und ich glaube, dass jeden Augenblick einige zugrunde gehen." - Meine Gedanken - Nr. 91 - Meine Gedanken
  • "Jedes träge Volk ist ernst; denn die, welche nicht arbeiten, betrachten sich als die Gebieter derer, die arbeiten." - Meine Gedanken
  • "Man müsste die Geistesblitze aus den Irrenhäusern sammeln, man fände viele." - Meine Gedanken
  • "Nur die wertvollen Menschen bleiben bei ihresgleichen in guter Stimmung." - Meine Gedanken
  • "Republiken enden durch Luxus, Monarchien durch Armut." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), VII, 4
  • (Original franz.: "Les républiques finissent par le luxe ; les monarchies, par la pauvreté.")
  • "Sehr heftig Verliebte sind für gewöhnlich verschwiegen." - Meine Gedanken
  • "Sobald in ein und derselben Person oder derselben Beamtenschaft die legislative Befugnis mit der exekutiven verbunden ist, gibt es keine Freiheit." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XI, 6
  • (Original franz.: "Lorsque dans la même personne ou dans le même corps de magistrature, la puissance législative est réunie à la puissance exécutrice, il n'y a point de liberté.")
  • "Unbedingter Gehorsam setzt Unwissenheit bei den Gehorchenden voraus." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), IV, 3
  • (Original franz.: "L'extrême obéissance suppose de l'ignorance dans celui qui obéit.")
  • "Da die Menschen böse sind, muss das Gesetz unterstellen, dass sie besser sind, als sie wirklich sind." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), VI, 17
  • (Original franz.: "Parce que les hommes sont méchants, la loi est obligée de les supposer meilleurs qu'ils ne sont.")
  • "Um in der Welt nicht entehrt zu werden, genügt es, nur ein halber Dummkopf und ein halber Schurke zu sein." - Meine Gedanken
  • "Viele gibt es, denen bekannt zu sein, seine großen Nachteile hat." - Meine Gedanken
  • "Wenn ein Mensch im Ruf der Redlichkeit und Menschlichkeit steht, so kommt es vor, dass man ihn ausnutzen möchte; man kommt ihm mit Vorschlägen, die man keinem anderen machen würde. Man zählt auf seine Großmut." - Meine Gedanken
  • "Wenn es einen Gott gibt, […] muss er notwendigerweise gerecht sein; denn andernfalls wäre er das schlechteste und unvollkommenste von allen Wesen." - Persische Briefe, Nr. 84
  • (Original franz.: "S'il y a un Dieu, […] il faut nécessairement qu'il soit juste: car, s'il ne l'était pas, il serait le plus mauvais et le plus imparfait de tous les êtres.")
  • "Wenn man übrigens ihre Religion näher untersucht, findet man darin eine Art Keim unserer Dogmen. […] Ich hörte von einem Buch ihrer Gelehrten reden, mit dem Titel »Der Triumph der Polygamie«, in welchem ein Gebot der Polygamie für die Christen nachgewiesen wird." - Persische Briefe, Nr. 35
  • (Original franz.: "D'ailleurs, si on examine de près leur religion, on y trouvera comme une semence de nos dogmes. […] J'ai ouï parler d'un livre de leurs docteurs, intitulé la »Polygamie triomphante«, dans lequel il est prouvé que la polygamie est ordonnée aux chrétiens.")
  • "Wer mit den Tugenden und Kenntnissen, die er erwirbt, seine Seele vervollkommnet, gleicht den Menschen des Mythos, die alles Sterbliche ablegten, indem sie sich von Ambrosia ernährten. Wer aber das Außerordentliche des Wesens nur auf äußere Eigenschaften gründet, gleicht den Titanen, die sich für Götter hielten, weil sie groß gewachsen waren. - Meine Gedanken - Nr. 40
  • "Zur Schande der Menschen muss ich es aussprechen: Das Gesetz verbietet unseren Fürsten den Weingenuss; dabei trinken sie ihn in einem Unmaß, das sie aus der Menschheit selbst ausschließt; umgekehrt ist sein Genuss den Christenfürsten erlaubt, und man stellt fest, dass er ihnen in keiner Weise schadet." - Persische Briefe, Nr. 33
  • (Original franz.: "Je le dirai, à la honte des hommes: la loi interdit à nos princes l'usage du vin, et ils en boivent avec un excès qui les dégrade de l'humanité même; cet usage, au contraire, est permis aux princes chrétiens, et on ne remarque pas qu'il leur fasse aucune faute.")
  • "Wenn die Schönheit nach der Herrschaft verlangt, gebietet der Verstand deren Verweigerung. Und wenn der Verstand sie erwerben könnte, ist die Schönheit dahin." - Vom Geist der Gesetze (De l'esprit des lois), XVI, 2
  • (Original franz.: "Quand la beauté demande l'empire, la raison le fait refuser ; quand la raison pourroit l'obtenir, la beauté n'est plus.")
  • "Ein wahrhaftig tugendhafter Mann würde noch dem entferntesten Fremden so schnell zur Hilfe kommen wie zu seinem eigenen Freund. Wenn Menschen ideal tugendhaft wären, würden sie keine Freunde haben."

Satirisch zugeschrieben[Bearbeiten]

  • denn schon Montesqieu wußte ja nur zu gut: »Tritt eine Idee in einen hohlen Kopf, so füllt sie ihn aus - weil keine andere da ist, die ihr den Rang streitig machen könnte.« - Eckhard Henscheid: "Helmut Kohl. Biographie einer Jugend". Haffmans Verlag, Zürich, 1985, S. 151

Zitate mit Bezug auf Charles de Montesquieu[Bearbeiten]

  • "Jede Strafe, die nicht von der absoluten Notwendigkeit diktiert wird, sagt der große Montesquieu, ist tyrannisch, ein Satz, der so verallgemeinert werden kann: Jeder Akt von zwischenmenschlicher Autorität, der nicht durch absolute Notwendigkeit begründet ist, ist tyrannisch." - Cesare Beccaria, aus Dei delitti e delle pene

Weblinks[Bearbeiten]

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