"[...] alle Widersprüche im Leben und im Menschen sind nur scheinbar, und könnten wir wie ein Gott auf alle heruntersehen und sie alle verstehen, so würden wir unsere Augen von keinem mit Widerwillen wenden." - Sophie Bernhardi, Lebensansicht. In: Athenaeum, Hrsg. August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel, Dritten Bandes Zweites Stück, bei Heinrich Frölich, Berlin 1800, S. 215, Internet Archive
"An den großen Entdeckungen kann ich mich nur wenig freuen, weil sie mir das Verstehen des Fundaments vorläufig nicht zu erleichtern scheinen." - Albert Einstein, zitiert in Fölsing: "Albert Einstein – Eine Biographie", Suhrkamp, Frankfurt 1993, S. 780
"An jedem Punkt öffnet das Verstehen eine Welt." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, 1910
"Aufgabe des Historikers ist es nicht, Tugendpreise zu verteilen, Denkmalsentwürfe vorzuschlagen, noch irgendeinen Katechismus aufzustellen; er hat vielmehr das am wenigsten Individuelle in den Ereignissen zu verstehen; die Fragen, die Chronikschreiber interessieren und Romanschriftsteller begeistern, lässt er am liebsten beiseite." - Georges Sorel, Réflexions sur la violence, Vorwort
"Das Verstehen ist ein Wiederfinden des Ich im Du." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, 1910
"Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig." - Kurt Tucholsky, Rezension zu Hans Falladas Roman "Bauern, Bonzen und Bomben" (Berlin, Rowohlt 1931), in: Die Weltbühne, 7. März 1931, Nr. 14, S. 500
"Der durch die Realität des Lebens gebundene und bestimmte Mensch wird nicht nur durch die Kunst - was öfter entwickelt ist -, sondern auch durch das Verstehen des Geschichtlichen in Freiheit versetzt." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, 1910
"Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht." - Adalbert Stifter, Der Nachsommer, III, 2: Das Vertrauen. Gesammelte Werke in sechs Bänden, Band 4, Wiesbaden 1959, S. 632
"Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir." - Wilhelm Dilthey, Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie, In: Gesammelte Schriften, Bd.V
"Die Religion ist die einzige Metaphysik, die das Volk imstande ist, zu verstehen und anzunehmen." - Joseph Joubert, Gedanken und Maximen, Die französischen Moralisten
"Ein Ding verstehen, heißt nicht, seine Bewegung und seine Materie beschreiben, sondern seinen Sinn einsehen." - Susanne K. Langer, "Philosophie auf neuem Wege. Das Symbol im Denken, im Ritus und in der Kunst", Frankfurt am Main (Fischer Taschenbuch) 1984
"Ein Mensch kann nicht Alles wissen, aber etwas muß jeder haben, was er ordentlich versteht." - Gustav Freytag, Die verlorene Handschrift [1864]. Roman in fünf Büchern. 2. Theil. 16. Auflage. Leipzig: Hirzel, 1886. S. 10. Google Books-USA*
"Man versteht die Kinder nicht, ist man nicht selbst kindlichen Herzens; man weiß sie nicht zu behandeln, wenn man sie nicht liebt, und man liebt sie nicht, wenn man nicht liebenswürdig ist." - Ludwig Börne, Kritiken. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band. Milwaukee, Wis.: Luft, Bickler & Co., 1858. S. 227. Google Books
"Tief denkende Menschen kommen sich im Verkehr mit anderen als Komödianten vor, weil sie sich da, um verstanden zu werden, immer erst eine Oberfläche anheucheln müssen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches
"Wenn das Gehirn des Menschen so einfach wäre, dass wir es verstehen könnten, dann wären wir so dumm, dass wir es trotzdem nicht verstehen könnten." - Jostein Gaarder, in „Sofies Welt“ und „Das Kartengeheimnis“
"Wenn man versteht und fühlt, dass man schon in diesem Leben an das Grenzenlose angeschlossen ist, ändern sich Wünsche und Einstellung. Letzten Endes gilt man nur wegen des Wesentlichen, und wenn man das nicht hat, ist das Leben vertan." - Carl Gustav Jung, Erinnerungen
"Wer seine Sprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben; wer seine Sprache nicht versteht, versteht auch sein Volk nicht, [...] denn in den Tiefen der Sprache liegt alles innere Verständniß und alle eigenste Eigenthümlichkeit des Volkes verhüllt." - Ernst Moritz Arndt, Entwurf einer Teutschen Gesellschaft. Frankfurt a. M.: Eichenberg, 1814. S. 33f.