"[...] alle Widersprüche im Leben und im Menschen sind nur scheinbar, und könnten wir wie ein Gott auf alle heruntersehen und sie alle verstehen, so würden wir unsere Augen von keinem mit Widerwillen wenden." - Sophie Bernhardi, Lebensansicht. In: Athenaeum, Hrsg. August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel, Dritten Bandes Zweites Stück, bei Heinrich Frölich, Berlin 1800, S. 215, Internet Archive
"Amor ist der größte Spitzbube unter den Göttern, der Widerspruch scheint sein Element zu sein." - Giacomo Casanova, Memoiren
"Bornierte Menschen soll man nicht widerlegen wollen. Widerspruch ist immerhin ein Zeichen von Anerkennung." - Richard von Schaukal, Leben und Meinungen des Herrn Andreas von Balthesser eines Dandy und Dilettanten, 2. Auflage, bei Georg Müller, München und Leipzig 1907, S. 144, Internet Archive
"Das Gleiche läßt uns in Ruhe; aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht." - Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 619
"Das ist seltsam, dass Männer, die sich für Sachverständige ausgeben, einander widersprechen und von einerlei Sache nicht einerlei Begriff haben." - Lukian von Samosata, Ikaromenippos, Kap. 5 / Freund des Menippos'
"Das Mögliche eingeschlossen im Unmöglichen: in diesem lebendigen Widerspruch liegt die Pointe der menschlichen Existenz." - Hans Egon Holthusen, Der unbehauste Mensch. München: Piper, 1951. S. 135
"Eine gefasste Hypothese gibt uns Luchsaugen für alles sie Bestätigende, und macht uns blind für alles ihr Widersprechende." - Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zweiter Band, Zum zweiten Buch, Kapitel 19
"Es wird aber in den Wissenschaften auch zugleich dasjenige als Eigentum angesehen, was man auf Akademien überliefert erhalten und gelernt hat. Kommt nun einer, der etwas Neues bringt, das mit unserm Credo, das wir seit Jahren nachbeten und wiederum anderen überliefern, in Widerspruch steht und es wohl gar zu stürzen droht, so regt man alle Leidenschaften gegen ihn auf und sucht ihn auf alle Weise zu unterdrücken. Man sträubt sich dagegen, wie man nur kann; man tut, als höre man nicht, als verstände man nicht; man spricht darüber mit Geringschätzung, als wäre es gar nicht der Mühe wert, es nur anzusehen und zu untersuchen; und so kann eine neue Wahrheit lange warten, bis sie sich Bahn macht." - Johann Wolfgang von Goethe, zu Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. in: Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche, Band 36 "Zwischen Weimar und Jena: Einsam-tätiges Alter". Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main, 1999. ISBN 3-618-60560-9. Tagebucheintrag 30.12.1823 auf gutenberg.de
"...ich bin kein ausgeklügelt Buch, // Ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch..." - Conrad Ferdinand Meyer, Huttens letzte Tage (vorangestelltes Motto). 20. Auflage. Leipzig: Haessel, 1901. S. 1. Google Books-USA*
"Ja, es gibt einen inneren Widerspruch zwischen dem Vokabular, das immer Variation verlangt, und einer Technik, die Wiederholung verbietet. Es ist interessant zu sehen, welche Probleme Schönberg gehabt hat und wie er versuchte, zur tonalen Welt zurückzukommen." - Pierre Boulez, Interview mit Volker Straebel, straebel.de
"Jedes Wort, mit dem er [der Schreibende] eine Wahrheit gewinnt, ist aus Zweifeln und Widersprüchen hervorgegangen." - Peter Weiss, Laokoon oder Über die Grenzen der Sprache. In: Rapporte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1968. S. 187.
"Lerne Widerspruch ertragen. Sei nicht aus schwacher Eitelkeit und törichtem Dünkel eingenommen von Deinen Meinungen." - Adolph Freiherr Knigge, Über den Umgang mit Menschen
"Man kann sich nur für eine gewisse Zeit selbst widersprechen." - Terry Pratchett, Der fünfte Elefant
"Nachdem die wirtschaftlicheGlobalisierung nicht aufhaltbar ist, muss ihr eine solche des Geistes und der Werte entgegengesetzt werden, die sie als permanenter Widerspruch – wie ein bohrender Stachel im Fleisch – begleitet und relativiert." - Volker Zotz, In dieser Formulierung auf S. 50 von "Konfuzius für den Westen. Neue Sehnsucht nach alten Werten." (1. Aufl. O.W. Barth Verlag, 2007 - ISBN 978-3-502-61164-6)