"Alles das, woran ich auf Erden gelitten habe und was mir am Menschen böswillig und gehässig erschien, brüchig und gemein, machtwillig oder eitel, alles das begegnete mir auf meinem Lebenswege stets im Gewande der Ideale." - Theodor Lessing, Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen, 1919
"Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen." - Kurt Tucholsky, "Schnipsel", in "Die Weltbühne", 27. Mai 1930, S. 799f
"Das Große posaunet sich nie aus, es ist bloß und wirkt so. Meist weiß das Große nicht, daß es groß ist, daher die höchsten Künstler der Welt die lieblichste kindlichste Naivetät haben und dem Ideale gegenüber, das sie immer leuchten sehen, stets demütig sind." - Adalbert Stifter, Brief an den Redakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung, Aurelius Buddeus, Linz, 21. August 1847. In: Schriften des literarischen Vereins in Wien: Grillparzers Gespräche. III. Band. Hrsg. von August Sauer. Wien, 1906. S. 403. Google Books-USA*
"Der Übermensch ist ein verfrühtes Ideal, das den Menschen voraussetzt." - Karl Kraus, Fackel 264/265, S. 24; Sprüche und Widersprüche
"Das Kunstwerk hat keine Idee, sondern es ist selbst eine Idee. // Der Unterschied zwischen Idealismus und Realismus in der Kunst ist ganz müßig; die Kunst ist ihrem Wesen nach ideal, sonst hört sie auf, Kunst zu sein." - Konrad Fiedler, Aphorismen, Kunst und Wissenschaft, 77. In: Konrad Fiedlers Schriften über Kunst, Hrsg. Hermann Konnerth, Zweiter Band, R. Piper & Co., München 1914, S. 59, Internet Archive
"Die Quelle des Ideals ist der heiße Durst nach Ewigkeit, die Sehnsucht nach Gott, also das Edelste unsrer Natur." - Friedrich Schlegel, An seinen Bruder, 17. Mai 1792
"Die sogenannte emanzipatorische oder kritische Pädagogik, die praktisch alles durchdrungen hat, was seit 1970 im Schulunterricht neu eingeführt worden ist, hat doch ein überragendes Ziel: Schon vom ersten Grundschuljahr an darf es keine »Anpassung«, keine Übernahme von Idealen, von Werten, von bisherigen Spielregeln im zwischenmenschlichen Verkehr, vor allem zwischen Kind und Eltern, geben." - Helmut Schoeck, Das Recht auf Ungleichheit, 1990, S. 54
"Ein der menschlichen Natur so widersprechendes Ideal wie das des Kommunismus geht nicht zu verwirklichen ohne Gewalt. Das ist das Grundproblem"- Karl zu Schwarzenberg, Interview in der Sächsischen Zeitung, Dresden, vom 11. April 2008 unter dem Titel "Wir sollten auf unser Maul aufpassen"
"Erwachsene nennen ihre Teddybären Ideale." - Robert Lembke, Das Beste aus meinem Glashaus. Seite 168.
"Für das Leben wird ein Ideal benötigt. Ein Ideal ist jedoch nur dann Ideal, wenn es Vollkommenheit ist." - Leo Tolstoi, Tagebücher, 1910
"Ich habe keine lebendige Empfindung eines Verkehrs mit Gott. Ich beneide die, die eine solche haben, da ich weiß, daß sie mir unendlich helfen würde. Das Göttliche ist für mein aktives Leben auf abstrakte Begriffe beschränkt, die als Ideale mich interessieren und beeinflussen, aber sie tun es nur schwach im Vergleich mit dem Gottesgefühl, wenn ich ein solches hätte." - William James, C.Stumpf: William James nach seinen Briefen. Leben, Charakter, Lehre, Berlin 1928, Seite 17, zitiert nach akademieforum.de
"Ich habe mich wohl schon tausendmal über diese Fähigkeit des Menschen gewundert, das höchste Ideal neben der niedrigsten Gemeinheit in seiner Seele hegen zu können, und beides mit vollkommener Aufrichtigkeit." - Fjodor Dostojewski, Die Brüder Karamasow
"Idealbildung ist Hinausgehen über anerkannte Werte, Wertantizipation, Revolution des Wertbewußtseins." - Nicolai Hartmann: Ethik. - 3. Auflage. - Walter de Gruyter, Berlin 1949, S. 497
"Mein Ideal ist, zur Kindheit heranzureifen. Das wäre erst die wahre Reife." - Bruno Schulz, Die Zimtläden und alle anderen Erzählungen, (orig.: Sklepy Cynamonowe, Sanatorium pod Klepsydra, Kometa, Kraków 1964), aus dem Polnischen übersetzt von Josef Hahn, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-25066-8, Vorsatz zum Nachwort von A. Wirth, S. 337
"Mit dem Ideal der absoluten Freiheit wird dasselbe Unwesen getrieben wie mit allem Absoluten." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum