"5000 Jahre Patriarchat lassen sich eben nicht so einfach abschaffen. Und wie bei jedem Machtverhältnis ist auch bei dem der Geschlechter die Gewalt der harte Kern der Herrschaftssicherung. Das ist in Diktaturen so, zwischen Völkern oder Klassen – wie auch zwischen Männern und Frauen." - Zukunft ist menschlich, Alice Schwarzer in EMMA 1/2000, veröffentlicht in „Alice im Männerland - eine Zwischenbilanz" (Kiepenheuer & Witsch, 2002)
"Das Christentum ist eine Religion der Gewalt. Es steht deshalb im heißen Gegensatz zur Gewaltlosigkeit des Jesus von Nazareth. Auch der vielfältige Einsatz auf sozialem und caritativem Gebiet ändert nichts an dieser Tatsache. Die niemals versiegende Quelle dieser Gewalt ist der Glaube an den gottgewollten Opfertod Jesu am Kreuz." - Willibald Glas, in: „Christentum und Gewalt“, 1992
"Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen." - Carl von Clausewitz, "Vom Kriege", 1. Kapitel
"Die Gedult ist meine Stärcke, // Die Gelaßenheit mein Schwerd; // Wer sich mit Verachtung wehrt, // Thut im Streiten Wunderwercke, // Bis Gewalt und Boßheit liegt." - Johann Christian Günther, In das Stammbuch des Herrn Christian Jacobi: Spe et Silentio. In: Sämtliche Werke, Hrsg. von W. Krämer, Bd. 3, Leipzig: Hiersemann, 1934. S. 203.
"Die Gesetzbücher treffen so viele Vorkehrungen gegen die Gewalt, und unsere Erziehung ist dermaßen in der Absicht geleitet, unsere Tendenzen zur Gewaltsamkeit abzuschwächen, dass wir instinktiv zu dem Gedanken geführt werden, dass jede Handlung der Gewalt die Kundgebung eines Rückschritts zur Barbarei sei." - Georges Sorel, Réflexions sur la violence, 6, 1
"Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht." - Karl Marx: Das Kapital. Band 1. Siebenter Abschnitt: Der Akkumulationsprozess des Kapitals. MEW 23, S. 779, 1867
"Die größte Gewalt über einen Mann hat die Frau, die sich ihm zwar versagt, ihn aber in dem Glauben zu erhalten versteht, dass sie seine Liebe erwidere." - Marie von Ebner-Eschenbach, Aphorismen
"Die Klugheit ist stärker als die Gewalt, und die Milde mächtiger als der Mord." - Karl May, Satan und Ischariot III, 1897, S. 466
"Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muss gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift." - Karl Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung. MEW 1, S. 385, 1844
"Ein der menschlichen Natur so widersprechendes Ideal wie das des Kommunismus geht nicht zu verwirklichen ohne Gewalt. Das ist das Grundproblem"- Karl zu Schwarzenberg, Interview in der Sächsischen Zeitung, Dresden, vom 11. April 2008 unter dem Titel "Wir sollten auf unser Maul aufpassen"
"Es sinnt Gewalt und List nur dies Geschlecht; // Was will, was soll, was heißet denn das Recht? // Hast du die Macht, du hast das Recht auf Erden." - Adelbert von Chamisso, Die Giftmischerin. Aus: Gedichte. 3. Auflage. Stuttgart: Hausmann, 1835. S. 230
"Gehorche willig der Gewalt ! // Und bist du kühn und hältst du Stich(stand), // So wage Haus und Hof und - dich. - Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 11375 ff. / Chorus
"Gewalt bringt keine Pflanze zum Wachsen. Sie reisst höchstens ihre Wurzeln aus." - Walter Ludin, Wo sind die Freundbilder?
"Gewalt fällt wahrhaftig auf den Gewalttätigen zurück, und der Ränkeschmied fällt in die Grube, die er andern gräbt." - Arthur Conan Doyle, Sherlock Holmes, "Das gefleckte Band"
"Gewaltloser Widerstand ist Gewalt." - Friedrich Zimmermann vor dem Grenzschutzkommando Mitte, zit. nach: Frankfurter Rundschau, 14.7. 1983; vgl. Peter Köhler: Die schönsten Zitate von Politikern, Baden-Baden 2005 S. 131
"Gewalt zerbricht an sich selbst." - Laotse, Dao-de-dsching 42
"Glaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte; // Seht hin und findet mir andre Gestalt! // Es ist die ganze Kirchengeschichte // Mischmasch von Irrtum und von Gewalt." - Johann Wolfgang von Goethe, „Zahme Xenien“, 9, Nachl., zitiert in: „Abermals krähte der Hahn“, 1996, S. 681
"Ich bin immer gegen die Gewalt aufgetreten, aber meine Theorien haben leider der Menschheit das furchtbarste Gewaltpotential in die Hände gelegt, und dies ist eine schwere Belastung für mich." - Albert Einstein, Brief an Carl Gustav Jung, 20. Dezember 1949
"Ich glaube aber nicht, dass ein einzelner Film eine Gewaltvorlage sein kann. Die Summe der Gewaltpornografie führt zu einer Herabsetzung der Hemmschwelle. Man gewöhnt sich an Gewalt. Darin liegt die Gefahr." - Michael Haneke, Der Tagesspiegel vom 29. Mai 2008, über Brutalität und Horrorfilme – und wie man damit umgeht
"Ich hätte nicht den Friedensnobelpreis bekommen, wenn ich nicht gegen jede Form der Gewalt wäre - gegen die Gewalt eines Unterdrückungsregimes wie auch gegen die Gewalt der Leute, die ein solches System bekämpfen." - Desmond Tutu, Interview in "DER SPIEGEL", Ausgabe 49/1985
"Ich kenne die Menschen und ich sage Ihnen, dass Jesus kein gewöhnlicher Mensch ist. Zwischen ihm und jeder anderen Person in der Welt gibt es keinen Vergleich. Alexander, Cäsar, Karl der Große und Ich haben Weltreiche gegründet. Aber auf was gründeten wir diese Kreationen unseres Genies? Auf Gewalt. Jesus Christus gründete sein Reich auf Liebe; und zu dieser Stunde würden Millionen Menschen für ihn sterben" - Napoléon Bonaparte, Conversations avec General Bertrand à St. Helena
"Ihr müßt euch nämlich darüber im klaren sein, dass es zweierlei Arten der Auseinandersetzungen gibt: die mit Hilfe des Rechts und die mit Gewalt. Die erstere entspricht dem Menschen, die letztere den Tieren. Da die erste oft nicht zum Ziele führt, ist es nötig, zur zweiten zu greifen." - Niccolò Machiavelli, Der Fürst
"Mehr Dinge hat Geschick durchgesetzt als Gewalt, und öfter haben die Klugen die Tapferen besiegt als umgekehrt." - Baltasar Gracián y Morales, Handorakel und Kunst der Weltklugheit
"Religion ist in den seltensten Fällen Trost und in den meisten Fällen eher eine Aufstachelung zu Hass und Gewalt. Gläubige Menschen gehen oft unzivilisiert miteinander um, weil sie ja der Meinung sind, im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein - ohne sie begründen zu müssen. Das ist was ganz Schlimmes." - Dieter Nuhr, TV-Beileger zum Stern Nr. 25/2007 vom 14. Juni 2007, S. 3
"Sie hat ihren Mann entwaffnet. (…) Eine hat es getan. Jetzt könnte es jede tun. Der Damm ist gebrochen, Gewalt ist für Frauen kein Tabu mehr. Es kann zurückgeschlagen werden. Oder gestochen. Amerikanische Hausfrauen denken beim Anblick eines Küchenmessers nicht mehr nur ans Petersilie-Hacken. (…) Es bleibt den Opfern gar nichts anderes übrig, als selbst zu handeln. Und da muss ja Frauenfreude aufkommen, wenn eine zurückschlägt. Endlich!" - Alice Schwarzer, Emma Nr. 2/1994, S. 34f; gemeint ist die US-Amerikanerin Lorena Bobbit, die ihrem schlafenden Mann John den Penis abgetrennt hatte
"Sollen nackteKörper und Gewalt aus unserem Fernseher verbannt werden? Nackte Körper gehören glücklicherweise, Gewalt unglücklicherweise zu unserem Leben. Also lautet die eigentliche Frage: Soll das Leben aus unseren Fernsehern verbannt werden?" - Gregor Gysi, Talk im Turm, 12. Dezember 1993
"Viele Menschen glauben lieber, daß unser Hang zur Gewalt und zur atomaren Auseinandersetzung auf biologische Faktoren zurückzuführen ist, die sich unserer Kontrolle entziehen, als daß sie die Augen aufmachen und erkennen, daß die von uns selbst verursachten sozialen, politischen und ökonomischen Umstände daran schuld sind." - Erich Fromm, "Anatomie der menschlichen Destruktivität", aus dem Amerikanischen von Liselotte und Ernst Mickel, Rowohlt TB, Hamburg 1977, ISBN 3-499-17052-3; Original: "The Anatomy of Human Destructiveness" Holt, Rinehart & Winston, N.Y... 1973, S. 33
"Wahre Muslime sind grundsätzlich bereit zur Gewalt." - Adelgunde Mertensacker, Muslime erobern Deutschland, 1998, S. 154
"Warum haben weibliche Gottheiten die Gewalt gegen Männer gesegnet? Weil der eigentliche Zweck dieser Gewalt darin bestand, Gewalt gegen Frauen zu verhindern." - Warren Farrell, „Mythos Männermacht“, 1995, S. 95
"Wenn in unserer Zeit etwas helfen soll, so ist es Gewalt. Wir wissen, was wir von unseren Fürsten zu erwarten haben." - Georg Büchner, Brief an die Familie, Straßburg, 5. April 1833, S. 328, DTA
"Wer aber behauptet „Gewalt in Partnerschaften“ sei generell männlich und nur Frauen müssten geschützt werden, der lügt." - Karin Jäckel, in: „Deutschland frisst seine Kinder“, 2000
"Wer die Gewalt als seine Methode proklamiert hat, muss die Lüge zu seinem Prinzip machen." - Alexander Solschenizyn bei Entgegennahme des Nobelpreises für Literatur, 10. Dezember 1970. nobelprize.org
"Wie leicht lassen sich schwache Seelen von der Gewalt verführen! Wie süß ist den Feigen die Faust!", Rudolf Olden in "Hitler der Eroberer", "Verboten und Verbrannt/Exil", Fisher Verlag, 1984, ISBN 1280-3-596025185-9, p. 78.
"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." - Matthäus 28,18 Luther 1912 (Gewalt hat hier die bis zum Mittelalter ausschließlich gültige Bedeutung von "Verfügungsfähigkeit haben"; Gewalt im Sinne des lateinischen "potestas")
"Weh den Schriftgelehrten, die ungerechte Gesetze machen und die unrechtes Urteil schreiben, // auf daß sie die Sache der Armen beugen und Gewalt üben am Recht der Elenden unter meinem Volk, daß die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute sein müssen!" - Jesaja 10,1-2 Luther 1912
"[…] Darum, wenn sie sich von euch fernhalten und nicht wider euch kämpfen, sondern euch Frieden bieten: dann hat Allah euch keinen Weg gegen sie erlaubt. // […] Wenn sie sich also nicht von euch fernhalten noch euch Frieden bieten noch ihre Hände zügeln, dann ergreifet sie und tötet sie, wo immer ihr sie auffindet. Denn gegen diese haben Wir euch volle Gewalt gegeben." - Sure 4, 90-91 (Ahmadiyya) Onlinetext