"Ach, wie der Mensch aus Erde gemacht ist und wieder zur Erde wird, so ist alle Schönheit aus Sehnsucht gemacht und wird wieder zu Sehnsucht. Wir jagen ihr nach, bis sie zur Sehnsucht wird." - Walter Flex, Der Wanderer zwischen beiden Welten
"Das Bedürfnis, ja die Sehnsucht nach dem Mythos, wird in periodischen Abständen von denen reaktiviert, die sich jene uralten Bilder aus nostalgischenGründen wieder zueigen machen möchten." - Mark Rothko, Die Wirklichkeit des Künstlers, München 2005, aus dem Amerikanischen übersetzt von Christian Quatmann, ISBN 3-406-52880-5, S.95, orig.: The Artist´s Reality, London 2004
"Das dritte Gesetz der Sehnsucht lautet: Nur im Spiegel anderen Lebens können wir uns selbst verstehen. Wir brauchen den Blick des Allerfremdesten." - Andreas Weber: Alles fühlt: Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften. - Berlin : Berlin Verlag, 2007 ISBN 3-8270-0670-8 - Seite 34. - Zitiert bei ANU
"Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge // und keine Heimat haben in der Zeit. // Und das sind Wünsche: leise Dialoge // der armen Stunden mit der Ewigkeit." - Rainer Maria Rilke, Mir zur Feier, Verlegt bei Georg Heinrich Meyer, Berlin 1899, Motto, S. 1, ÖNB
"Das Ziel meiner innigsten Sehnsucht, deren Qual mein ganzes Inneres erfüllte, war Italien, dessen Bild und Gleichnis mir viele Jahre vergebens vorschwebte, bis ich endlich durch kühnen Entschluß die wirkliche Gegenwart zu fassen mich erdreistete." - Johann Wolfgang von Goethe, Kampagne in Frankreich 1792 - Zwischenrede
"Denn die Sehnsucht nach dir hält mich gefangen, bis du mich aus meiner Einsamkeit erlöst." - Mönch von Salzburg, Das Nachthorn
"Denn wer liebt, der ist voller Sehnsucht und findet nie ruhigen Schlaf, sondern zählt und berechnet die ganze Nacht hindurch die Tage, die da kommen und gehen." - Chrétien de Troyes, Yvain / Botin der Königin
"In tiefer Ruh liegt um mich her // Der Waffenbrüder Kreis; // Mir ist das Herz so bang und schwer, // Von Sehnsucht mir so heiß." - Ludwig Rellstab, Kriegers Ahnung. In: Gedichte. 1. Band. Berlin: Laue, 1827. S. 105
"Jede Freude füllt, jeder Schmerz leert dich, aber in jener hat noch Sehnsucht Platz, in diesem noch Zuversicht." - Jean Paul, Bemerkungen über uns närrische Menschen, 2. Band (Februar 1793)
"Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich - aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär man nie dabei gewesen." - Ödön von Horváth, "Kasimir und Karoline"
"Rastloses Sehnen! // Wünschendes Herz, // Immer nur Tränen, // Klage und Schmerz? // Auch ich bin mir schwellender Triebe bewußt! // Wer stillet mir endlich die drängende Lust?" - Ludwig Rellstab, Frühlings-Sehnsucht. In: Gedichte. 1. Band. Berlin: Laue, 1827. S. 115
"Sehnsucht [...], ein wunderschönes Wort. Es beschreibt dieses uneindeutige Gefühl: einerseits so beglückend, andererseits so fatal." - Cornelia Funke, Spiegel Nr. 50/2008 vom 8. Dezember 2008, S. 185
"Sehnsucht ist besser als Erfüllung." - Hans Fallada, Wer einmal aus dem Blechnapf frißt, in: Wer einmal aus dem Blechnapf frißt - Der Trinker - In meinem fremden Land, Aufbau Verlag, Berlin 2018, S. 221, ISBN 9783841215338, Google Books
"Sehnsucht ist die Nabelschnur des höheren Lebens." - Søren Kierkegaard, Tagebucheintrag vom 2. Feb. 1839
"Sehnsucht ist erstickte Freude, Wehmut ist stumpfer Schmerz." - Ludwig Anzengruber, Einfälle und Schlagsätze. In: Gesammelte Werke in 10 Bänden, Band 5: Kalendergeschichten, Gedichte und Aphorismen. 3. Auflage. Stuttgart: Cotta, 1897. S. 345.
"Sehnsucht und Ahnung liegen ineinander, eins treibt das andre hervor." - Bettina von Arnim, Tagebuch
"Sind die Zeiten schlecht, wächst die Sehnsucht nach Luxus." - Wolfgang Joop, Stern Nr. 52/2008 vom 17. Dezember 2008, S. 126
"Vertreibe den Sehnsuchtsschmerz und küsse mich. Auf diese Weise nehme ich Abschied von dir." - Konrad von Würzburg, "Lieder"
"Was sich nach Licht sehnt ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht." - Bettina von Arnim, Die Günderode. Zweiter Theil. Grünberg und Leipzig: W. Levysohn, 1840. S. 287. Google Books
"Wer in der Wüste schmachtet, der lernt den Wert des Tropfens erkennen, der dem Dürstenden das Leben rettet. Und auf wem das Gewicht des Leides und der Sorge lastete, ohne dass eine Hand sich helfend ihm entgegenstreckte der weiß, wie köstlich die Liebe ist, nach der er sich vergebens sehnte." - Karl May, Durchs wilde Kurdistan, 1892, S. 633
"Wer Sehnsucht nach Harmonie hat, muss in [einen] Gesangsverein gehen. Aber nicht in die Politik." - Norbert Blüm, TV-Sendung "Menschen bei Maischberger" 11. Oktober 2005 daserste.de