"[...] auch wenn ich natürlich nicht an jeder Stelle mit der aktuellen Praxis der Kirche einverstanden bin, so empfinde ich es doch als gut, dass die katholische Kirche nicht Moden hinterherläuft und sich mit Veränderungen Zeit lässt." - Andrea Fischer, Stern Nr. 27/2008 vom 26. Juni 2008, S. 134
"Auschwitz und […] auch Hiroshima und seine Todesengel beruhen auf eineinhalbtausendjährigen erlauchten theologischen Traditionen der Kirche."- Friedrich Heer, „Gottes erste Liebe“, 1986, S. 8
"Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten." - Dietrich Bonhoeffer, Nachfolge (1937)
"Die Inquisition ist ein genuiner Beitrag der Kirche zum europäischen Rechtsempfinden und Strafvollzug." - Horst Herrmann in: „2000 Jahre Folter im Namen Gottes“, 1998, S. 31
"Die Kirche hat einen guten Magen, // hat ganze Länder aufgefressen, // und doch noch nie sich übergessen." - Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 2836 ff., Mephistopheles
"Die Kirche ist eine konservativeMacht; dessen hat sie sich von jeher gerühmt." - Carl Spitteler, Erzbischöfliche Demokratie
"Die Kirchengeschichte offenbart sich uns als ein Werk der Staatskunst, des Ehrgeizes und des Eigennutzes der Priester. Statt etwas Göttliches darin zu finden, trifft man nur auf lästerlichen Missbrauch mit dem höchsten Wesen. Ehrwürdige Betrüger benutzen Gott als Schleier zur Verhüllung ihrer verbrecherischen Leidenschaften." - Friedrich II., der Große, zitiert in Wilhelm Leonhardt: "Kreml und Vatikan: Ein Kampf um die Macht durch fünf Jahrhunderte", 1965, S. 182
"Die Partisanen des Irrtums sind nicht nur unter den erklärten Feinden der Kirche zu suchen, sondern, was am meisten zu befürchten und zu bedauern ist, direkt in ihrem Schoße, und je weniger sie Fabe bekennen, desto gefährlicher sind sie." - Pius X. in der Enzyklika "Pascendi Dominici gregis", 8. September 1907
"Deutet ein vermeintlich moderner Theologe die jeweils unliebsamen Stellen der Bibel weg oder verteidigt er ein wahres Christentum oder den echten Gott behend gegen die abgefallene Kirche, will er betrügen." - Horst Herrmann in: „2000 Jahre Folter im Namen Gottes“, 1998, S. 94
"Ein deutscher Nobelpreisträger hat den Vorschlag gemacht, eine Kirche in eine Moschee umzuwidmen, als Goodwill-Geste den Muslimen gegenüber. Bis jetzt warten wir vergeblich auf den Vorschlag eines islamischen Intellektuellen, eine Moschee in eine Kirche umzuwandeln, denn so eine Idee, öffentlich geäußert, könnte ihn sein Leben kosten." - Henryk M. Broder, Dankesrede für die Verleihung des Ludwig-Börne-Preises in der Frankfurter Paulskirche am 24. Juni 2007. Vollständig wiedergegeben in spiegel.de: "Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen", 25. Juni 2007; u.a. zitiert in »idea Spektrum« Nr. 27/2007, 4. Juli 2007, S. 36
"Ein Hamburger kniet vor niemandem nieder, auch nicht vor der Kirche." - Ronald Schill, als Begründung für seine Ablehnung eines Kirchenstaatsvertrages, Hamburger Abendblatt, 26. April 2003, abendblatt.de
"Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muß sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen. Sie hat ihnen auch die Bibel lange genug vorenthalten, solange als irgend möglich." - Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe, Leipzig, Band 1 und 2: 1836, Band 3: 1848, S. 797
"Früher kam man in die Kirche rein durch Zwangstaufe und raus durch Ketzerverbrennung. Heute spielt sich das nur noch auf der Steuerkarte ab." - Uta Ranke-Heinemann, Interview mit dem Journal Das Friedensreich, Ausgabe Nr. 6/02
"Glaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte; // Seht hin und findet mir andre Gestalt! // Es ist die ganze Kirchengeschichte // Mischmasch von Irrtum und von Gewalt." - Johann Wolfgang von Goethe, „Zahme Xenien“, 9, Nachl., zitiert in: „Abermals krähte der Hahn“, 1996, S. 681
"Heute wissen viele nicht mehr genau, was die Kirche ist, und regieren den Laden frei aus dem Bauch heraus." - Theo Lehmann, im Lutherischen Magazin „CA - Confessio Augustana“, Neuendettelsau, Ausgabe II/2007
"[…] ich bin bekennender Lutheraner und der festen Überzeugung, dass das Irrenhaus Kirche nur saniert werden kann, wenn Bibel und Bekenntnis wieder das einzige Fundament sind." - Theo Lehmann, im Lutherischen Magazin „CA - Confessio Augustana“, Neuendettelsau, Ausgabe II/2007, u.a. zitiert in idea.de und factum-magazin.de
"Ich bin zwar kein ganz fleißiger Kirchgänger, aber ich glaube schon, dass da eine Kraft ist, die größer ist als der einzelne Mensch. Und ich glaube, dass daraus auch viel Gutes entstehen kann." - Frank-Walter Steinmeier, Stern Nr. 12/2009 vom 12. März 2009, S. 46
"In der Christenheit unterscheiden sich die Kirchen nach ihren Lehrbestimmungen. Von daher nennen sie sich Römisch-Katholische, Lutheraner, Calvinisten oder Reformierte und Evangelische usw. Man nennt sie so lediglich aufgrund ihrer Lehren. Das wäre durchaus nicht der Fall, wenn sie die Liebe zum Herrn und die tätige Liebe zum Nächsten zur Hauptsache machen würden." - Himmlische Geheimnisse, Nr. 1799
"In der Kirche kommt es zu keiner „Klärung“ von anstehenden Fragen. Ihre Lehre steht unverrückbar fest. Sie erlaubt kein Hinterfragen, sondern verlangt absolute Unterwerfung unter ihre unhaltbaren Glaubenssätze. Sie erzwingt diese Unterwerfung so rücksichtslos, wie jedes andere totalitäre System in der Welt. Das viel beschworene geschwisterliche Miteinander in der Kirche gibt es nicht." - Willibald Glas, „Christentum und Gewalt“, 1992, S. 170
"In Dogma und Moral der Kirche wie des Papsttums konkretisierte sich nichts anderes als der Zeitgeist früherer Epochen." - Horst Herrmann „Johannes Paul II beim Wort genommen. Eine kritische Antwort auf den Papst“, ISBN 3-442-12643-6, 1995. S. 95
"Ja, es stimmt: wir haben einen furchtbaren Krieg hinter uns, einen Krieg, der uns zerstörte Kirchen und Häuser und ein Heer von Toten zurückgelassen hat. Aber zerstörte Kirchen und Häuser lassen sich wieder aufbauen, und Menschen werden jeden Tag genug geboren." - Johannes Leppich, „Thema 1", in: Pater Leppich spricht. Journalisten hören den ‚roten’ Pater, hg. von Günther Mees und Günter Graf, Düsseldorf 1952, S. 43. (Zitiert nach Dagmar Herzog, Die Politisierung der Lust - Sexualität in der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts, München 2005, S. 94.)
"Laß uns einen Rundgang machen, Leser, erst durch das Schiff der Kirche, wo der Kriegsruhm seine Lieblinge gebettet, oder einen Gedenkstein zur Erinnerung an die weitab Gefallenen errichtet hat." Theodor Fontane: Ein Sommer in London; [Westminsterabtei]
"Manchmal ist es sehr schwer, wach zu bleiben, besonders in der Kirche." - Oscar Wilde, Das Gespenst von Canterville
"Mich ergriff ein wunderbar Verlangen, das Oberhaupt der Kirche möge den goldenen Mund auftun und, von dem unaussprechlichen Heil der seligen Seelen mit Entzücken sprechend, uns in Entzücken versetzen. Da ich ihn aber vor dem Altare sich nur hin und her bewegen sah, bald nach dieser, bald nach jener Seite sich wendend, sich wie ein gemeiner Pfaffe gebärdend und murmelnd, da regte sich die protestantische Erbsünde, und mir wollte das bekannte und gewohnte Meßopfer hier keineswegs gefallen." - Johann Wolfgang von Goethe, Italienische Reise I, 3. November 1786
"Nur Starke dürfen sich dem Innenleben zuwenden, Seelenkrüppel bilden müde Kirchen." - Peter Hille, Büchlein der Allmacht. In: Gestalten und Aphorismen, Gesammelte Werke, Zweiter Band, Schuster & Loeffler, Berlin und Leipzig 1904, S. 75, Internet Archive
"Wahre Christen sagen in ihrem Herzen, ein wahrer Christ sei, wer als Christ lebt bzw. wie der Herr lehrt. Auf diese Weise würde aus allen verschiedenen Kirchen eine einzige werden, und alle Zwistigkeiten, die aus der bloßen Lehre entstehen, würden verschwinden, ja der gegenseitige Hass würde augenblicklich vergehen und das Reich des Herrn auf Erden entstehen." - Emanuel Swedenborg, Himmlische Geheimnisse, Nr. 1799
"Was die Kirche nicht verhindern kann, das segnet sie." - Kurt Tucholsky, Schnipsel
"Wenn die Vertreter der Kirche Christen sind, dann bin ich kein Christ; und umgekehrt." - Leo Tolstoi, Tagebücher, 1890
"Wer zu sagen wagt, »außerhalb der Kirche gibt es kein Heil«, muss aus dem Staat verjagt werden." - Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag, Buch 4, Kapitel 8
"Wie manche Pfarrer die Kirche leer predigen, reden auch manche Politiker den Saal leer." - Franz Josef Strauß, Ich bin der geborene Anti-Rhetor. In: DER SPIEGEL 38/1989 vom 18. September 1989, Seite 158-159a. wissen.spiegel.de
"Wir Evangelische sollten uns aber auch keinen Illusionen hingeben, dass "Rom" zu einem echten Dialog auf Augenhöhe bereit wäre. Ökumene sieht aus römischer Warte wohl eher so aus, dass die Evangelischen zurückkommen ins alte Boot dieser Kirche." - Jürgen Werth, Interview in ideaSpektrum, Nr. 41, 11. Oktober 2006, S. 20f
"Wissenschaft strebt Objektivität an und kann schon deswegen niemals vorweg den Wahrheitsanspruch der Kirchen voraussetzen. Theologie kann überhaupt keine kirchliche Wissenschaft sein. Entweder ist sie freie Wissenschaft oder sie ist gar keine. Die Wissenschaft vom christlichen Glauben ist so wenig christlich, wie die Wissenschaft vom Verbrechen verbrecherisch." - Gerd Lüdemann, in: „Warum die Kirche lügen muss“
"Zuerst war Ratzinger konservativ, heute ist er von Grund auf reaktionär. Er verurteilt alles Moderne, will die Kirche des 19. Jahrhunderts erhalten. Ratzinger ist ein Professorenpapst, kein Hirte. Kein Charisma, keine Ausstrahlung." - Leonardo Boff, über Papst Benedikt XVI., Stern Nr. 30/2008 vom 17. Juli 2008, S. 154
"Und würde Allah nicht die einen Menschen durch die anderen im Zaum halten, so wären gewiss Klöster und Kirchen und Synagogen und Moscheen niedergerissen worden, worin der Name Allahs oft genannt wird." - Sure 22, 40 (Ahmadiyya) Onlinetext