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Voltaire: Unterschied zwischen den Versionen

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Hubert22 (Diskussion | Beiträge)
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=== Candide oder Die beste der Welten ===
=== Candide oder Die beste der Welten ===
* "Alle [[Ereignis]]se sind in dieser besten aller möglichen [[Welt]]en ineinander [[Verkettung|verkettet]]." - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Pangloss''
* "Alle [[Ereignis]]se in dieser besten aller möglichen [[Welt]]en stehen in notwendiger [[Verkettung]] miteinander." - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Pangloss''{{Anm|2}}
:*(Original franz.: ''"Tous les événements sont enchaînés dans le meilleur des mondes possibles;"'')
:*(Original franz.: ''"Tous les événements sont enchaînés dans le meilleur des mondes possibles;"'')
* "Bei Euch [[Europäer]]n scheint anstatt [[Blut]] [[Milch]]saft in den [[Ader]]n zu rinnen." - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 11 / Die Alte''{{Anm|1}}{{Anm|X}}
* "Ihr [[Europäer]] scheint nur [[Milch]] statt [[Blut]] in den [[Ader]]n zu haben." - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 11 / Die Alte''{{Anm|2}}{{Anm|X}}
:*(Original franz.: ''"Il semble que vos Européens aient du lait dans les veines;"'')
:*(Original franz.: ''"Il semble que vos Européens aient du lait dans les veines;"'')
* "Die Arbeit hält drei große Übel fern: die Langeweile, das Laster und die Not." - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Der alte Türke''
* "Die Arbeit schützt uns vor drei Hauptübeln, vor Langeweile, Laster und Not." - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Der alte Türke''{{Anm|2}}{{Anm|X}}
:*(Original franz.: ''"le travail éloigne de nous trois grands maux: l'ennui, le vice, et le besoin."'')
:*(Original franz.: ''"le travail éloigne de nous trois grands maux: l'ennui, le vice, et le besoin."'')
* "Nichts ist [[Gefährlichkeit|gefährlicher]] in der Welt als [[Größe]] - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Pangloss''{{Anm|1}}
* "Nichts ist [[Gefährlichkeit|gefährlicher]] in der Welt als [[Größe]] - ''Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Pangloss''{{Anm|1}}
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=== Der ehrliche Hurone ===
=== Der ehrliche Hurone ===
* "Ach, wenn wir schon [[Fabel]]n und Wundergeschichten nötig haben, so sollen sie wenigstens ein [[Symbol]] der [[Wahrheit]] sein!" - ''Der ehrliche Hurone''
* "Ach, wenn wir schon [[Fabel]]n und Wundergeschichten nötig haben, so sollen sie wenigstens ein [[Symbol]] der [[Wahrheit]] sein!" - ''Der ehrliche Hurone, Kap. 11''
:*(Original franz.: ''"Ah! s’il nous faut des fables, que ces fables soient du moins l’emblème de la vérité!"'')
* "Die [[Zeit]] heilt alle [[Wunde]]n." - ''Der ehrliche Hurone''
* "Es gibt kein [[Land]] auf Erden, in dem nicht die Liebe [[Verliebtheit|Verliebte]] zu [[Dichter]]n macht." - ''Der ehrliche Hurone''
* "Die [[Zeit]] heilt alle [[Wunde]]n." - ''Der ehrliche Hurone, Kap. 20''
:*(Original franz.: ''"Le temps adoucit tout."'')
* "Sie irrten in der [[Stadt]] umher wie in einem weiten [[Labyrinth]], in dem man sich nicht zurechtfinden kann." - ''Der ehrliche Hurone''
* "Zwei Dinge bedeuten mir [[Leben]]: die [[Freiheit]] und die [[Männer über Frauen (n-z)|Frau]], die ich [[liebe]]." - ''Der ehrliche Hurone''
* "Es gibt kein [[Land]] auf Erden, in dem nicht die Liebe [[Verliebtheit|Verliebte]] zu [[Dichter]]n macht." - ''Der ehrliche Hurone, Kap. 5''
:*(Original franz.: ''"il n’y a aucun pays de la terre où l’amour n’ait rendu les amants poètes."'')
* "Zwei Dinge bedeuten mir [[Leben]]: die [[Freiheit]] und die [[Männer über Frauen (n-z)|Frau]], die ich [[liebe]]." - ''Der ehrliche Hurone, Kap. 13''
:*(Original franz.: ''"j’avais deux vies: la liberté et l’objet de mon amour."'')


=== Der Mann mit den vierzig Talern ===
=== Der Mann mit den vierzig Talern ===
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* "Es ist klar, dass jeder, der einen [[Mensch]]en, seinen [[Bruder]], wegen dessen abweichender [[Meinung]] verfolgt, eine erbärmliche Kreatur ist." - ''1764''
* "Es ist klar, dass jeder, der einen [[Mensch]]en, seinen [[Bruder]], wegen dessen abweichender [[Meinung]] verfolgt, eine erbärmliche Kreatur ist." - ''1764''
* "Ich gebe zu, daß wir ihn hochachten müßten, wenn er, als legitimer Herrscher geboren oder mit [[Zustimmung]] der Seinen an die [[Macht]] gelangt, [[Gesetz]]e des [[Frieden]]s erlassen hätte. Doch daß ein Kamelhändler in seinem [[Nest]] [[Aufruhr]] entfacht, daß er mit ein paar Koreischiten seine [[Bruder|Brüder]] glauben machen will, daß er sich mit dem [[Engel|Erzengel]] Gabriel unterhielte; daß er sich damit brüstet, in den [[Himmel]] entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen [[Buch]]es empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden [[Menschenverstand]] erbeben läßt, daß er, um diesem [[Werk]]e [[Respekt]] zu verschaffen, sein [[Vaterland]] mit [[Feuer]] und [[Eisen]] überzieht, daß er [[Vater|Väter]] erwürgt, [[Tochter|Töchter]] fortschleift, daß er den Geschlagenen die freie [[Wahl]] zwischen [[Tod]] und seinem [[Glaube]]n läßt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, das kein [[Mensch]] entschuldigen kann, es sei denn, er ist als [[Türken|Türke]] in die [[Welt]] gekommen, es sei denn, der [[Aberglaube]] hat in ihm jedes natürliche [[Licht]] erstickt." - ''Brief an [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. von Preußen]], 1740; über [[Mohammed]], u.a. zitiert in [http://www.welt.de/print-welt/article195272/Im_Namen_der_Aufklaerung.html Welt online], 3. Februar 2006 und [http://www.fluter.de/look/read.php?f=73&i=92&t=92 fluter.de]''
* "Ich gebe zu, daß wir ihn hochachten müßten, wenn er, als legitimer Herrscher geboren oder mit [[Zustimmung]] der Seinen an die [[Macht]] gelangt, [[Gesetz]]e des [[Frieden]]s erlassen hätte. Doch daß ein Kamelhändler in seinem [[Nest]] [[Aufruhr]] entfacht, daß er mit ein paar Koreischiten seine [[Bruder|Brüder]] glauben machen will, daß er sich mit dem [[Engel|Erzengel]] Gabriel unterhielte; daß er sich damit brüstet, in den [[Himmel]] entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen [[Buch]]es empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden [[Menschenverstand]] erbeben läßt, daß er, um diesem [[Werk]]e [[Respekt]] zu verschaffen, sein [[Vaterland]] mit [[Feuer]] und [[Eisen]] überzieht, daß er [[Vater|Väter]] erwürgt, [[Tochter|Töchter]] fortschleift, daß er den Geschlagenen die freie [[Wahl]] zwischen [[Tod]] und seinem [[Glaube]]n läßt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, das kein [[Mensch]] entschuldigen kann, es sei denn, er ist als [[Türken|Türke]] in die [[Welt]] gekommen, es sei denn, der [[Aberglaube]] hat in ihm jedes natürliche [[Licht]] erstickt." - ''Brief an [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. von Preußen]], 1740; über [[Mohammed]], u.a. zitiert in [http://www.welt.de/print-welt/article195272/Im_Namen_der_Aufklaerung.html Welt online], 3. Februar 2006 und [http://www.fluter.de/look/read.php?f=73&i=92&t=92 fluter.de]''
:*(Original franz.: ''"J'avoue qu'il faudrait le respecter si, né prince légitime, ou appelé au gouvernement par le suffrage des siens, il avait donné des lois paisibles […]. Mais qu'un marchand de chameaux excite une sédition dans sa bourgade; qu'associé à quelques malheureux coracites il leur persuade qu'il s'entretient avec l'ange Gabriel; qu'il se vante d'avoir été ravi au ciel, et d'y avoir reçu une partie de ce livre inintelligible qui fait frémir le sens commun à chaque page; que, pour faire respecter ce livre, il porte dans sa patrie le fer et la flamme; qu'il égorge les pères, qu'il ravisse les filles, qu'il donne aux vaincus le choix de sa religion ou de la mort, c'est assurément ce que nul homme ne peut excuser, à moins qu'il ne soit né Turc, et que la superstition n'étouffe en lui toute lumière naturelle."'')
:*(Original franz.: ''"J'avoue qu'il faudrait le respecter si, né prince légitime, ou appelé au gouvernement par le suffrage des siens, il avait donné des lois paisibles […]. Mais qu'un marchand de chameaux excite une sédition dans sa bourgade; qu'associé à quelques malheureux coracites il leur persuade qu'il s'entretient avec l'ange Gabriel; qu'il se vante d'avoir été ravi au ciel, et d'y avoir reçu une partie de ce livre inintelligible qui fait frémir le sens commun à chaque page; que, pour faire respecter ce livre, il porte dans sa patrie le fer et la flamme; qu'il égorge les pères, qu'il ravisse les filles, qu'il donne aux vaincus le choix de sa religion ou de la mort, c'est assurément ce que nul homme ne peut excuser, à moins qu'il ne soit né Turc, et que la superstition n'étouffe en lui toute lumière naturelle."'') [http://pagesperso-orange.fr/dboudin/VOLTAIRE/35/1740/1389.html Originaltext bei Daniel Boudin]
* "Immer an die [[Arbeit]]!" - ''Wahlspruch''
* "Immer an die [[Arbeit]]!" - ''Wahlspruch''
* "Jeder Mensch kommt mit einer sehr großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie mit einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt. So möchte jeder das Geld und die Frauen oder Mädchen der anderen haben, mochte er ihr Gebieter sein, sie allen seinen Launen gefügig machen und nichts oder zumindest nur sehr angenehme Dinge tun." - ''Philosophisches Wörterbuch, Artikel "Égalité" (Gleichheit), Section II.''
* "Jeder Mensch kommt mit einer sehr großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie mit einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt. So möchte jeder das Geld und die Frauen oder Mädchen der anderen haben, mochte er ihr Gebieter sein, sie allen seinen Launen gefügig machen und nichts oder zumindest nur sehr angenehme Dinge tun." - ''Philosophisches Wörterbuch, Artikel "Égalité" (Gleichheit), Section II.''
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*[http://www.fh-augsburg.de/~harsch/gallica/Chronologie/18siecle/Voltaire/vol_dp00.html Voltaire, Dictionnaire philosophique, portatif (Philosophisches Taschenwörterbuch) - Französisch (fh-augsburg.de)]
*[http://www.fh-augsburg.de/~harsch/gallica/Chronologie/18siecle/Voltaire/vol_dp00.html Voltaire, Dictionnaire philosophique, portatif (Philosophisches Taschenwörterbuch) - Französisch (fh-augsburg.de)]
*[http://sami.is.free.fr/Oeuvres/voltaire_zadig_ou_la_destinee.htm Zadig - Französisch]
*[http://sami.is.free.fr/Oeuvres/voltaire_zadig_ou_la_destinee.htm Zadig - Französisch]
*[http://www.voltaire-integral.com/Html/21/06CANDID.html Candide, ou l'Optimisme - Französisch]
*[http://ub-dok.uni-trier.de/ausstellung/candide/kandide/kandide_start.htm Kandide oder die beste Welt (Candide - Übersetzung von Mylius)]
*[http://www.zeno.org/Philosophie/M/Voltaire/Kandid+oder+die+beste+Welt Kandid oder die beste Welt (Candide - Übersetzung von Ellissen)]
*[http://www.voltaire-integral.com/Html/21/07Ingenu.html L’Ingénu (Der ehrliche Hurone) - Französisch]


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{{Anm|1|Übers.: Wilhelm Christhelf Sigismund Mylius, 1778}}
{{Anm|1|Übers.: Wilhelm Christhelf Sigismund Mylius, 1778}}
{{Anm|2|Übers.: Adolf Ellissen, 1844}}
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Version vom 13. April 2008, 22:00 Uhr

Voltaire

Voltaire (1694-1778)

französischer Schriftsteller und Philosoph
eigentlich: François-Marie Arouet

Überprüft

Candide oder Die beste der Welten

  • "Alle Ereignisse in dieser besten aller möglichen Welten stehen in notwendiger Verkettung miteinander." - Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Pangloss [2]
  • (Original franz.: "Tous les événements sont enchaînés dans le meilleur des mondes possibles;")
  • (Original franz.: "Il semble que vos Européens aient du lait dans les veines;")
  • "Die Arbeit schützt uns vor drei Hauptübeln, vor Langeweile, Laster und Not." - Candide oder Die beste der Welten, Kap. 30 / Der alte Türke [2] [X]
  • (Original franz.: "le travail éloigne de nous trois grands maux: l'ennui, le vice, et le besoin.")
  • (Original franz.: "Les grandeurs […] sont fort dangereuses.")

Der ehrliche Hurone

  • "Ach, wenn wir schon Fabeln und Wundergeschichten nötig haben, so sollen sie wenigstens ein Symbol der Wahrheit sein!" - Der ehrliche Hurone, Kap. 11
  • (Original franz.: "Ah! s’il nous faut des fables, que ces fables soient du moins l’emblème de la vérité!")
  • "Die Zeit heilt alle Wunden." - Der ehrliche Hurone, Kap. 20
  • (Original franz.: "Le temps adoucit tout.")
  • "Es gibt kein Land auf Erden, in dem nicht die Liebe Verliebte zu Dichtern macht." - Der ehrliche Hurone, Kap. 5
  • (Original franz.: "il n’y a aucun pays de la terre où l’amour n’ait rendu les amants poètes.")
  • (Original franz.: "j’avais deux vies: la liberté et l’objet de mon amour.")

Der Mann mit den vierzig Talern

  • "Der Offensivkrieg ist der Krieg eines Tyrannen; wer sich jedoch verteidigt, ist im Recht." - Der Mann mit den vierzig Talern
  • "Die Industrie muss gefördert werden, aber die blühende Industrie müsste dann ihrerseits auch den Staat unterstützen." - Der Mann mit den vierzig Talern
  • "Eine weitere Ursache unserer Armut sind unsere neuen Bedürfnisse." - Der Mann mit den vierzig Talern
  • "Lest, bildet euch! Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist, das Gespräch verwirrt und das Spiel verengt ihn." - Der Mann mit den vierzig Talern
  • "Man soll vor allem Mensch sein und dann erst Arzt." - Der Mann mit den vierzig Talern
  • "Wir sind arm, aber mit Geschmack." - Der Mann mit den vierzig Talern

Die Briefe Amabeds

  • "Alle Mönche stehen vor dieser Wahl: entweder der Unglaube macht ihnen ihren Beruf verhasst, oder der Stumpfsinn lässt ihn erträglich werden." - Die Briefe Amabeds (Pater Fa molto)
  • "Der Papst stirbt, das Papsttum aber ist unsterblich." - Die Briefe Amabeds
  • "Die Tugend wohnt im Herzen und sonst nirgends." - Die Briefe Amabeds
  • "Ich befürchte, die Stellvertreter Gottes werden die Willfährigkeit der Menschen so lange missbrauchen, bis diese zuletzt doch noch klug werden." - Die Briefe Amabeds
  • "Statt dass man uns geloben lässt, keusch zu bleiben, sollte man uns lieber zwingen, es zu sein, und alle Mönche zu Eunuchen machen. Solange ein Vogel seine Federn hat, fliegt er." - Die Briefe Amabeds (Pater Fa molto)
  • "Welche Schicksale haben doch die schwachen Sterblichen, die wie Blätter im Wind treiben!" - Die Briefe Amabeds

Die Prinzessin von Babylon

  • "Ach!, prüft man denn, was man sich wünscht?" - Die Prinzessin von Babylon

Memmon oder Die menschliche Weisheit

  • "Ein ehrliches Spiel unter guten Freunden ist ein redlicher Zeitvertreib." - Memmon oder Die menschliche Weisheit

Micromégas

  • "Mehr denn je sehe ich ein, dass man niemals etwas nach seiner scheinbaren Größe bemessen darf!" - Micromégas
  • "Um zu sprechen, muss man denken, zumindest annäherungsweise." - Micromégas

Philosophisches Taschenwörterbuch

  • "Das Bessere ist der Feind des Guten." - Philosophisches Taschenwörterbuch
  • "Der Abergläubische ist für den Schurken, was der Sklave für den Tyrannen ist. Ja mehr noch: der Abergläubische wird vom Fanatiker beherrscht und wird selbst zum Fanatiker." - Philosophisches Wörterbuch
  • "Die nützlichsten Bücher sind die, die den Leser anregen, sie zu ergänzen." Philosophisches Taschenwörterbuch
  • "Fanatismus ist sicherlich tausendfach verhängnisvoller, denn Atheismus entfacht keine blutige Leidenschaft, wo Fanatismus es tut. Atheismus steht dem Verbrechen gegenüber während Fanatismus zu Verbrechen führt." - Philosophisches Taschenwörterbuch
  • (Original franz.: "Le fanatisme est certainement mille fois plus funeste; car l'athéisme n'inspire point de passion sanguinaire, mais le fanatisme en inspire; l'athéisme ne s'oppose pas aux crimes, mais le fanatisme les fait commettre.")

Potpourri

  • "Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl." - Potpourri
  • "Diese Welt ist ein einziges großes Bedlam, wo Irre andere Irre in Ketten legen." - Potpourri

Zadig

  • "Besser man riskiert, einen Schuldigen zu retten, als einen Unschuldigen zu verurteilen." - Zadig, 1747
  • "Nur wer in allem Maß hält und sich Bewegung macht, fühlt sich wohl, und die Kunst, ausschweifend zu leben und dabei gesund zu bleiben, existiert ebenso wenig wie der Stein der Weisen, die Sterndeuterei und die Theologie der Magier." - Zadig, Kap. 18
  • (Original franz.: "apprenez […] dans la nature, qu'on se porte toujours bien avec de la sobriété et de l'exercice, et que l'art de faire subsister ensemble l'intempérance et la santé est un art aussi chimérique que la pierre philosophale, l'astrologie judiciaire, et la théologie des mages.")
  • "Wie kann man den Genuss von Greifenfleisch verbieten, wenn es diese Tiere gar nicht gibt?" - Zadig, Kap. 4
  • (Original franz.: "Comment défendre le griffon […], si cet animal n'existe pas?")

Andere

  • "Bayreuth ist eine wunderliebe Stadt. Man kann hier alle Annehmlichkeiten des Hofes ohne die Unannehmlichkeiten der großen Welt genießen." - 1743
  • "Das Bessere ist der Feind des Guten." - La Bégueule, conte moral; Nachzitat des it. Sprichworts "Il meglio è l'inimico del bene" zit. im Artikel "Art Dramatique" des "Philosophischen Wörterbuchs"
  • (Original franz.: "Le mieux est l'ennemi du bien.")
  • "Das Geheimnis zu langweilen besteht darin, alles zu sagen." - Discours sur l'homme, VI 72
  • (Original franz.: "Le secret d'ennuyer est celui de tout dire.")
  • "Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache." - Le Mondain
  • (Original franz.: "Le superflu, chose très nécessaire.")
  • "Es ist gefährlich, Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat." - "Catalogue pour la plupart des écrivains français qui ont paru dans Le Siècle de Louis XIV, pour servir à l'histoire littéraire de ce temps," "Le Siècle de Louis XIV" (1752)
  • (Original franz.: Il est dangereux d’avoir raison dans des choses où des hommes accrédités ont tort. Wörtlich übersetzt: Es ist gefährlich in Dingen recht zu haben, in denen die etablierten Autoritäten unrecht haben.)
  • "Es ist klar, dass jeder, der einen Menschen, seinen Bruder, wegen dessen abweichender Meinung verfolgt, eine erbärmliche Kreatur ist." - 1764
  • "Ich gebe zu, daß wir ihn hochachten müßten, wenn er, als legitimer Herrscher geboren oder mit Zustimmung der Seinen an die Macht gelangt, Gesetze des Friedens erlassen hätte. Doch daß ein Kamelhändler in seinem Nest Aufruhr entfacht, daß er mit ein paar Koreischiten seine Brüder glauben machen will, daß er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte; daß er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben läßt, daß er, um diesem Werke Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, daß er Väter erwürgt, Töchter fortschleift, daß er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben läßt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, das kein Mensch entschuldigen kann, es sei denn, er ist als Türke in die Welt gekommen, es sei denn, der Aberglaube hat in ihm jedes natürliche Licht erstickt." - Brief an Friedrich II. von Preußen, 1740; über Mohammed, u.a. zitiert in Welt online, 3. Februar 2006 und fluter.de
  • (Original franz.: "J'avoue qu'il faudrait le respecter si, né prince légitime, ou appelé au gouvernement par le suffrage des siens, il avait donné des lois paisibles […]. Mais qu'un marchand de chameaux excite une sédition dans sa bourgade; qu'associé à quelques malheureux coracites il leur persuade qu'il s'entretient avec l'ange Gabriel; qu'il se vante d'avoir été ravi au ciel, et d'y avoir reçu une partie de ce livre inintelligible qui fait frémir le sens commun à chaque page; que, pour faire respecter ce livre, il porte dans sa patrie le fer et la flamme; qu'il égorge les pères, qu'il ravisse les filles, qu'il donne aux vaincus le choix de sa religion ou de la mort, c'est assurément ce que nul homme ne peut excuser, à moins qu'il ne soit né Turc, et que la superstition n'étouffe en lui toute lumière naturelle.") Originaltext bei Daniel Boudin
  • "Immer an die Arbeit!" - Wahlspruch
  • "Jeder Mensch kommt mit einer sehr großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie mit einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt. So möchte jeder das Geld und die Frauen oder Mädchen der anderen haben, mochte er ihr Gebieter sein, sie allen seinen Launen gefügig machen und nichts oder zumindest nur sehr angenehme Dinge tun." - Philosophisches Wörterbuch, Artikel "Égalité" (Gleichheit), Section II.
  • (Original franz.: "Tout homme naît avec un penchant assez violent pour la domination, la richesse et les plaisirs, et avec beaucoup de goût pour la paresse; par conséquent tout homme voudrait avoir l'argent et les femmes ou les filles des autres, être leur maître, les assujettir à tous ses caprices, et ne rien faire, ou du moins ne faire que des choses très agréables.")
  • "Man bekommt Lust, auf allen Vieren zu laufen, wenn man Ihr Werk liest. Da ich aber diese Angewohnheit seit mehr als sechzig Jahren verloren habe, denke ich, daß es mir unglücklicherweise unmöglich ist, sie wiederzuerlangen." - Brief an Jean-Jacques Rousseau, 30. August 1755 nach Lektüre von dessen "Discours sur l'origine et les fondements de l'inégalité parmi les hommes" ("Abhandlung über Ursprung und Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen")
  • (Original franz.: "Il prend envie de marcher à quatre pattes quand on lit votre ouvrage. Cependant comme il y a plus de soixante ans que j'en ai perdu l'habitude, je sens malheureusement qu'il m'est impossible de le reprendre.")
  • (Original franz.: "Ma vie est un combat.")
  • "Scharlatanen, die Dummköpfen ihre Drogen teuer verkaufen, glaube ich nichts." - Geschichte von Jenni, Kap. VIII
  • (Original franz.: "Non, non, je ne croirai point à des charlatans qui ont vendu cher leurs drogues à des imbéciles.")
  • "Sie fragen, wie man zu solch einem großen Vermögen kommt? Man muss einfach Glück haben!" - Jeannot und Colin
  • (Original franz.: "Vous demandez comment on fait ces grandes fortunes? C'est parce qu'on est heureux.")
  • "Welch furchtbares Schicksal hat doch eine Auster, und was für Barbaren sind doch die Menschen!" - Indisches Abenteuer / Pythagoras
  • (Original franz.: "Quelle épouvantable destinée que celle d’une huître, et que les hommes sont barbares.")
  • "Wenn es Gott nicht gäbe, so müsste man ihn erfinden." - Brief an den Autor der "Drei Betrüger"
  • (Original franz.: "Si Dieu n'existait pas, il faudrait l'inventer.")
  • "Zu allen Zeiten haben sich die Menschen vorgestellt, daß Gott die Flüche der Sterbenden erhört, besonders der Priester. Ein nützlicher und achtbarer Irrtum, wenn er das Verbrechen eindämmt." - Essai sur les mœurs et l'esprit des nations (Über die Sitten und den Geist der Nationen), Kap. XLVI voltaire-integral.com
  • (Original franz.: "De tout temps les hommes ont imaginé que Dieu exauçait les malédictions des mourants, et surtout des pères. Erreur utile et respectable, si elle arrêtait le crime.")

Zugeschrieben

  • "Alle Kriege sind nur Raubzüge."
  • "Alle Künste sind gut, ausgenommen die langweilige Kunst."
  • "Anerkennung bewirkt, dass das Hervorragende an den anderen auch zu uns gehört."
  • "Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten zu unterhalten, während die Natur die Krankheit heilt."
  • "Das Glück ist nur ein Traum, und der Schmerz allein ist real; seit 80 Jahren empfinde ich das und weiß nichts anderes, als mich darein zu ergeben und mir zu sagen, daß die Mücken da sind, um von den Spinnen gefressen zu werden, wie die Menschen vom Kummer. Diese Welt ist ein Jammertal." - anlässlich eines schrecklichen Erdbebens in Lissabon 1755
  • (Original franz.: "[…] Il y a quatre-vingts ans que je l'éprouve. Je ne sais autre chose que me résigner, et me dire que les mouches sont nées pour être mangées par les araignées, et les hommes pour être dévorés par les chagrins. […]")
  • "Das Vergnügen, Recht zu behalten, wäre unvollständig ohne das Vergnügen, andere ins Unrecht zu setzen."
  • "Der Fortschritt von Fluss zu Ozean ist weniger schnell als der von Mensch zum Irrtum."
  • "Der Mensch kann aus sich selbst heraus weder Gefühle noch Vorstellungen haben, er muss alles erst empfangen. Schmerz und Lust werden ihm wie sein ganzes Sein von außen zuteil."
  • "Die Demut ist das Gegengift des Stolzes."
  • "Die Liebe ist ein Stoff, den die Natur gewebt und die Phantasie bestickt hat."
  • "Die Frau ist ein menschliches Wesen, das sich anzieht, schwatzt und sich auszieht."
  • "Die Menge an Büchern macht uns ignorant."
  • "Die Menschen sind aus Gewohnheit abergläubisch und aus Instinkt Schurken."
  • "Die Natur ist unbestreitbar sehr lobenswert und sehr ehrwürdig, aber sie hat schandbare Kinder."
  • "Die Natur kann nicht Recht von Unrecht unterscheiden."
  • "Ein schlauer Spruch beweist überhaupt nichts."
  • "Eine dumme, einfältige Frau ist ein Segen des Himmels."
  • "Eines Tages wird alles gut sein, das ist unsere Hoffnung. Heute ist alles in Ordnung, das ist unsere Illusion."
  • "Es hat Verzweiflung oft die Schlachten schon gewonnen."
  • "Es ist komisch, dass kein Mensch mit Esprit ein Glück möchte, das auf Dummheit gegründet ist, und doch ist es klar, dass man dabei einen guten Tausch machen würde."
  • "Es ist nicht erstaunlicher, zweimal geboren zu werden als einmal."
  • "Gesellschaftlich ist kaum etwas so erfolgreich wie die Dummheit, verbunden mit guten Manieren."
  • "Gott ist ein Komödiant, der vor einem Publikum spielt, das zum Lachen zu ängstlich ist."
  • "Ich habe beschlossen, glücklich zu sein, weil es besser für die Gesundheit ist."
  • "Ich habe bisher nur ein einziges kurzes Gebet zum Herrn gesprochen: »Oh Herr, bitte mache alle meine Feinde lächerlich.« Und Gott erhörte mich."
  • "Ich liebe die Märchen der Philosophen; ich lache über die der Kinder, aber ich hasse die der Heuchler."
  • "Ich mag keine Helden. Sie machen mir zu viel Lärm in der Welt."
  • "Im allgemeinen besteht die Kunst des Regierens darin, so viel Geld wie möglich einer Gruppe von Bürgern zu nehmen, um es einer anderen zu geben."
  • "In der einen Hälfte des Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben; in der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wieder zu erlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen."
  • "In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein wollen, ist schon wieder ein Irrsinn für sich."
  • "Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit."
  • "Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."
  • "Jetzt - gerade jetzt, ist nicht die rechte Zeit, sich Feinde zu schaffen."
  • "Leidenschaft und Rachsucht behalten sehr oft auch über den Eigennutz die Oberhand."
  • "Liebe die Wahrheit, doch verzeihe den Irrtum."
  • "Liebe tilgt jeden Eigennutz."
  • "Man kann von den Propheten nicht verlangen, dass sie immer irren."
  • "Majestät seien der einzige Ausländer unter uns." - zu Friedrich dem Großen, unter Anspielung auf den Umstand, dass nur französischsprechende Höflinge, insbesondere Hugenotten, anwesend seien
  • "Mein Gott, bewahre mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich allein fertig."
  • "Preußen ist kein Land das sich eine Armee hält, sondern eine Armee die sich ein Land hält."
  • "Schön, das Gefühl geliebt zu werden - schöner, das Gefühl zu lieben."
  • "Trotz allen Fortschritts des menschlichen Geistes wird immer noch sehr wenig gelesen."
  • "Warum muss es nur so sein, dass sich die Fanatiker gegenseitig helfen, und die Philosophen sind uneinig und zersplittert?"
  • "Was in Rom als Blasphemie gilt, ist in Kopenhagen Frömmigkeit."
  • "Wechsle deine Vergnügungen, aber nie deine Freunde."
  • "Wein ist die Nachtigall unter den Getränken."
  • "Wenn man alles verloren und keine Hoffnung mehr hat, ist das eine Schmach und der Tod eine Pflicht."
  • "Wenn Sie einen Schweizer Bankier aus dem Fenster springen sehen, springen Sie hinterher. Es gibt bestimmt was zu verdienen."
  • (Original franz.: "Si vous voyez un banquier suisse sauter par la fenêtre, sautez immédiatement après lui, il y a de l'argent à gagner.")
  • "Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muss nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten."
  • "Wer dem Verbrechen Nachsicht übt, wird sein Komplize."
  • "Wie soll ich meine Worte wählen, Herr, wenn nicht durch meine Gefühle."
  • "Wir leben in einer Welt, in der wie nie zuvor das Wissen die Weisheit verdrängt hat."
  • "Wo etwas Dummes gesagt wird, da lacht das Menschenherz."
  • "Zweifel zu haben ist ein unangenehmer, sich in Sicherheit zu wiegen ein absurder Zustand."

Fälschlich zugeschrieben

  • "Die Welt wird von drei Betrügern regiert: Mose, Jesus und Mohammed." - "Traité des trois imposteurs: Moïse, Jésus, Mahomet" ("Abhandlung über drei Betrüger: Moses, Jesus, Mohammed"), 1721 anonym erschienenes Buch, als dessen Autor Voltaire angesehen wurde.
  • "Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen einen langen Brief schreibe, für einen kurzen habe ich keine Zeit." - Dieses Zitat wird auch Johann Wolfgang von Goethe und Karl Marx zugeschrieben
  • "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen." - Obwohl diese Worte regelmäßig Voltaire zugeschrieben werden, wurden sie zuerst benutzt von Evelyn Beatrice Hall in "Die Freunde von Voltaire" (1906), geschrieben unter dem Pseudonym Stephen G. Tallentyre. Ein sehr ähnliches Zitat Voltaires lautet aber: "Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen."
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Anmerkungen

            1.    Übers.: Wilhelm Christhelf Sigismund Mylius, 1778
            2.    Übers.: Adolf Ellissen, 1844
            X.    Bearb.: WQ