Dichter

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Begriffsklärung Dieser Artikel behandelt den Dichter als Poeten. Für weitere Bedeutungen siehe Ernest Dichter.

Zitate[Bearbeiten]

  • "Alle Dichter sind verrückt." - Robert Burton, The Anatomy of Melancholy, 1621, Democritus Junior to the Reader
  • "Andre mögen andre loben, // Mir behagt dein reich Gewand, // Durch sein eigen Lied erhoben // Pflückt dich eines Dichters Hand." - August von Platen, An die Tulpe. Aus: Gesammelte Werke in 5 Bänden. Band 1. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1847. S. 3-4
  • "Auf die Masse soll und muss jeder Dichter wirken, mit der Masse nicht." - Franz Grillparzer, Historische und politische Studien
  • "Auf dem Glück der Fabel beruht freilich alles, man ist wegen des Hauptaufwandes sicher, die meisten Leser und Zuschauer nehmen denn doch nichts weiter mit davon, und dem Dichter bleibt doch das ganze Verdienst einer lebendigen Ausführung..." - Johann Wolfgang von Goethe, An Friedrich Schiller, 5. April 1797
  • "Aus dem Werke manches Dichters spüren wir wohl heraus, dass er irgendwie und irgendwo ein Genie ist, nur leider gerade nicht in seiner Dichtung." - Arthur Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken
  • "Das Schlimmste, was einem Dichter passieren kann, das ist: für seinen eigenen Einfall nicht reif sein." - Arthur Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken
  • "Denn ich halte davor, der Dichter soll seine Umrisse auf ein weitläufig gewobenes Zeug aufreißen, damit der Musikus vollkommenen Raum habe, seine Stickerei mit großer Freiheit und mit starken oder feinen Fäden, wie es ihm gutdünkt, auszuführen. Der Operntext soll ein Karton sein, kein fertiges Bild." - Johann Wolfgang von Goethe, An Zelter, 19. Mai 1812
  • "Denn wie ein Märchenerzähler auch nicht an die Zaubereien glaubt, die er vorspiegelt, sondern sie nur aufs beste zu beleben und auszustatten gedenkt, damit seine Zuhörer sich daran ergötzen, ebensowenig braucht gerade der lyrische Dichter dasjenige alles selbst auszuüben, womit er hohe und geringe Leser und Sänger ergötzt und schmeichelt." - Johann Wolfgang von Goethe, West-östlicher Divan, Noten und Abhandlungen / Hafis
  • "Der Dichter scheint sich vom Literaten manchmal nur durch seine geringere Geschicklichkeit in den Bemühungen um einen äußeren Erfolg zu unterscheiden, der ihm oft erst die Voraussetzung für die Möglichkeit weiteren Schaffens bieten würde oder bietet." - Arthur Schnitzler, Der Geist im Wort
  • "Der Dichter soll nicht ewig Wein // Nicht ewig Amorn necken! // Die Barden müssen Männer seyn // Und Weise seyn, nicht Gecken!" - Matthias Claudius, Mein Neujahrslied. Aus: ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, Erster und Zweyter Theil. Wandsbeck: beym Verfasser, 1774. S. 3
  • "Der Dichter soll uns seine Personen in ihren Handlungen darstellen, der Gesprächschreiber darf sich ja wohl kürzer fassen und sich und seinen Lesern durch eine allgemeine Schilderung geschwind über die Exposition weghelfen." - Johann Wolfgang von Goethe, Die guten Weiber / Sinklair
  • "Der Dichter steht auf einer höhern Warte, als auf den Zinnen der Partei." - Ferdinand Freiligrath, Aus Spanien
  • "Der Dichter will nicht belehren und nicht bessern, er will erschüttern und erheben." - Paul Ernst, Chriemhild, Nachwort
  • "Der echte Dichter ist allwissend - er ist eine wirkliche Welt im Kleinen." - Novalis, Fragmente
  • "Der ehrbare Dichter muss keusch sein, seine Verse jedoch nicht." - Catull, Carmina Catulli, Gedicht 16,5-6; an Aurelius und Furius
  • "Der musikalische Komponist wird bei dem Enthusiasmus seiner melodischen Arbeiten den Generalbaß, der Dichter das Silbenmaß nicht vergessen." - Johann Wolfgang von Goethe, Schriften zur Kunst - Diderots Versuch über die Malerei
  • "Der Satan der italienischen und englischen Dichter mag poetischer sein; aber der deutsche Satan ist satanischer; und insofern könnte man sagen, der Satan sei eine deutsche Erfindung." - Friedrich Schlegel, Athenäumsfragmente 379
  • "Der Schauspieler, Musikus, Maler, Dichter, ja der Gelehrte selbst erscheinen mit ihren wunderlichen, halbideellen halbsinnlichen Wesen jener ganzen Masse der aus dem Reellen entsprungenen und an das Reelle gebundenen Weltmenschen wie eine Art von Narren, wo nicht gar wie Halbverbrecher, wie Menschen, die an einer levis notae macula laborieren." - Johann Wolfgang von Goethe, An F. H. Jacobi, 7. März 1808
  • "Der wahre Kritiker bleibt für mich ein Dichter: ein Gestalter." - Alfred Kerr, Die Welt im Drama. Aus: Gesammelte Schriften. 1. Reihe. Berlin: Fischer, 1917. S. 11. Google Books-USA*
  • "Die Dichter, das sind die großen Träumer ihres Volkes... // die Träumer seiner Sehnsucht!" - Cäsar Flaischlen, Tagebuchblätter, VIII. In: Gesammelte Dichtungen, Erster Band, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Berlin 1921, S. 68, Internet Archive
  • "Die Geheimnisse der Lebenspfade darf und kann man nicht offenbaren, es gibt Steine des Anstoßes, über die ein jeder Wanderer stolpern muß. Der Poet aber deutet auf die Stelle hin." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen 617
  • "Die Hauptsache ist, dass jeder seine Pflicht erfülle, dass Leben schön geniesse - und wenn er ein Poet von Gottes Gnaden ist, erfreue und nütze." - Ludwig Bechstein, Brief an Ludwig Storch vom 9. April 1830. Zitiert in: Hanns-Peter Mederer: Stoffe aus Mythen. Ludwig Bechstein als Kulturhistoriker, Novellist und Romanautor. DUV Literaturwissenschaft, 2002. S. 4. Google Books, ISBN 3824444976.
  • "Die Phantasie trainiert man am besten durch juristische Studien. Nie hat ein Dichter die Natur so frei ausgelegt wie ein Jurist die Wirklichkeit." - Jean Giraudoux, Der Trojanische Krieg findet nicht statt
  • "Ein Atheist ist eine Brut der Hölle, die sich, wie der Teufel, tausendmal verstellen kann. Bald ist's ein listiger Fuchs, bald ein wilder Bär; bald ist's ein Esel, bald ein Philosoph; bald ist's ein Hund, bald ein unverschämter Poete. Kurz, es ist ein Untier, das schon lebendig bei dem Satan in der Hölle brennt, eine Pest der Erde, eine abscheuliche Kreatur, ein Vieh, das dummer ist, als ein Vieh; ein Seelenkannibal, ein Antichrist, ein schreckliches Ungeheuer." - Gotthold Ephraim Lessing, Der Freigeist / Martin
  • "Ein Dichter kann alles überleben außer einen Druckfehler." - Oscar Wilde, "The Children of the Poets", Pall Mall Gazette, 14. Oktober 1886
  • "Ein Dichter schöpft die Tragik aus seiner eigenen Seele, der Seele, die allen Menschen gleicht." - William Butler Yeats, Entfremdung
  • "Ein poetisches Kunstwerk kann sehr schön sein in seinen Zeitverhältnissen, aber wehe dem Dichter, wenn seine Zeit so armselig und verschroben wär', dass sie nach kurzer Zeit abgeschmackt erscheine!" - Sophie Mereau, Betrachtungen
  • "Ein Schauspieler kann vielleicht dumm und groß sein; ein Dichter, fürchte ich, kann beides nicht vereinen." - Max Frisch, Tagebuch 1946 - 1949, S. 319, Frankfurt am Main, Suhrkamp 1972
  • "Ein wahrer Dichter muß mich jedes Wesen, das er mir aufstellt, ganz verstehen lassen [...]." - Sophie Bernhardi, Lebensansicht. In: Athenaeum, Hrsg. August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel, Dritten Bandes Zweites Stück, bei Heinrich Frölich, Berlin 1800, S. 207 f., Internet Archive
  • "Es gibt kein Land auf Erden, in dem nicht die Liebe Verliebte zu Dichtern macht." - Voltaire, Der ehrliche Hurone
  • "Es hat der Schuster Franz zum Dichter sich entzückt. // Was er als Schuster tat, das tut er noch: er flickt." - Gotthold Ephraim Lessing, Sinngedichte, Der Schuster Franz
  • "Es ist interessant, dass die meisten österreichischen Dichter früher Beamte waren - ja, Müßiggang ist aller Laster Anfang!" - Daniel Spitzer, 1. Januar 1881, Ausstellungstext der Wiener Stadtbibliothek
  • "[...] ein Mathematiker, der nicht etwas Poet ist, wird nimmer ein vollkommener Mathematiker sein." - Karl Weierstraß an Sofja Wassiljewna Kowalewskaja, 27. August 1883, zitiert nach: Magnus Gösta Mittag-Leffler, Une page de la vie de Weierstraß. Compte rendu du deuxième congrès international des mathématiciens, Paris 1900. Procès-verbaux et communications, Gauthier-Villars, Paris 1902, S. 149, archive.org, www.mathunion.org
  • "Hier unter diesem Leichenstein // wiegt Schlummer einen Dichter ein, // den Vater vieler Lieder, // Ihm folget seiner Werke Lohn; // denn jeder Leser sank davon // in süßen Schlummer nieder." - Zacharias Werner, Grabschrift
  • "Ich möchte nicht todt und begraben seyn // Als Kaiser zu Aachen im Dome; // Weit lieber lebt' ich als kleinster Poet // Zu Stukkert am Neckarstrome." - Heinrich Heine, Deutschland. Ein Wintermärchen, Caput III
  • "Ist nicht des Dichters Weihe eine Priesterweihe?" - Joseph Görres, Fall der Religion und ihre Wiedergeburt
  • "Je mehr ihm das Leben entglitt, desto mehr wurde er Dichter." - Wilhelm Raabe, Gedanken und Einfälle
  • "Jeder Dichter ist Realist und Idealist, Impressionist und Expressionist, Naturalist und Symbolist zugleich, oder er ist überhaupt keiner." - Arthur Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken
  • "Naturforscher und Dichter haben durch eine Sprache sich immer wie ein Volk gezeigt." - Novalis, Die Lehrlinge zu Sais
  • "Kein Literat, auch von den glänzendsten Gaben, ist jemals zum Dichter geworden." - Arthur Schnitzler, Der Geist im Wort
  • "Malern und Dichtern war es stets erlaubt zu wagen, was immer beliebt." - Horaz, De arte poetica, 9-10
  • "Man gilt in der Welt nicht für einen Sachverständigen in Versen, wenn man nicht mit dem Aushängeschild des Dichters, Mathematikers usw. auftritt." - Blaise Pascal, Pensées
  • "Manche Dichter geraten unter dem Malen schlechter Charaktere oft so ins Nachahmen derselben hinein, wie Kinder, wenn sie träumen zu pissen, wirklich ihr Wasser lassen." - Jean Paul, Feldprediger Schmelzle, SW Abt.1, Bd.13 - Quelle: G. Fieguth: Deutsche Aphorismen (1978, Philipp Reclam)"
  • "Neue Dichter seh ich kommen, nach innen den Blick gerichtet." - Christian Morgenstern, Stufen
  • "Nie vergesse der Dichter über der Zukunft, die ihm eigentlich heller vorschimmert, die Forderungen der Gegenwart und also des nur an diese angeschmiedeten Lesers." - Jean Paul, Vorschule der Ästhetik
  • "Oft habe ich gehört, kein guter Dichter könne leben, ohne dass seine Leidenschaft entflammt sei und ohne einen gewissen Anflug von Wahnsinn." - Cicero, Über den Redner 2, XLVI, 194
  • "Prosa kann Abend und Mondlicht malen, aber die Morgendämmerung zu besingen, bedarf es der Dichter." - George Meredith, Diana vom Kreuzweg
  • "Selig der Dichter, er kann festhalten das zeitliche Dasein, // Aber verewigen auch alle Gestalten des Raums." - August von Platen, Dichtergeschick
  • "Singe, wem Gesang gegeben, // In dem deutschen Dichterwald! // Das ist Freude, das ist Leben // Wenn's von allen Zweigen schallt." - Ludwig Uhland, Freie Kunst (1812, Tagebuch), zuerst gedruckt in: Deutscher Dichterwald. Von Justinus Kerner, Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Ludwig Uhland und Andern. Tübingen: Heerbrandt 1813. S. 3-4
  • "Überhaupt können die Dichter nicht genug von den Musikern und Malern lernen." - Novalis, Heinrich von Ofterdingen
  • "Was bleibet aber, stiften die Dichter." - Friedrich Hölderlin, Andenken
  • "Was ein Dichter, des Gottes voll, in heiliger Begeisterung niederschreibt, das ist sicherlich schön." - Demokrit, Fragment 18
  • "Was ist ein Dichter? Ein unglücklicher Mensch, dessen Lippen so geformt sind, dass sein Seufzen und Schreien sich in schöne Musik verwandelt, während sich in seiner Seele geheime Qualen verbergen." - Søren Kierkegaard, Entweder - Oder
  • "Was jedoch die schlechten Dichter, diese elenden Reimeschmede, anbetrifft, was läßt sich von ihnen wohl anderes sagen, als daß sie der Inbegriff aller Dummheit und Aufgeblasenheit sind, die es in dieser Welt gibt?" - Miguel de Cervantes, Der gläserne Lizentiat
  • "Wenn du einmal heiraten solltest, so nimm nicht den Dichter, sondern den Verleger." - August Strindberg, an seine Tochter
  • "Wenn ich so die kleinen Dampfer die riesigen Kähne vorüberschleppen sehe, muss ich immer an den Dichter und das Publikum denken." - Christian Morgenstern, Stufen
  • "Wenn wir in ihr das Aufenthaltsrecht erwerben, wird die Erschriebene Welt der Dichter unsre Erlesene Wirklichkeit." - Peter Horst Neumann, Erlesene Wirklichkeit
  • "Wenn wir von den Dichtern verlangen wollen, dass sie so idealisch sein sollen wie ihre Helden, wird es noch Dichter geben?" - Heinrich von Kleist, Briefe (an Adolphine von Werdeck, November 1801)
  • "Wenn wir nach Tätigkeiten suchen, die sich mit dem Schaffen des bildenden Künstlers vergleichen lassen, bieten sich eigentlich nur zwei geistige Berufe an: der des Dichters und jener des Philosophen, denn diese beiden verfolgen ähnliche Ziele wie der Künstler. Wie der bildende Künstler wollen auch diese beiden nur eines: ihr Verständnis der Wirklichkeit so konkret wie möglich zum Ausdruck bringen." - Mark Rothko, Die Wirklicheit des Künstlers, München 2005, aus dem Amerikanischen übersetzt von Christian Quatmann, ISBN 3-406-52880-5, S. 73, orig.: The Artist´s Reality, London 2004

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