Kurt Tucholsky
Erscheinungsbild
Kurt Tucholsky (1890-1935)
[Bearbeiten]deutscher Journalist und Schriftsteller
Überprüft
[Bearbeiten]Die Weltbühne
[Bearbeiten]- "Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind Mörder." - „s:Der bewachte Kriegsschauplatz“, in: „Die Weltbühne“ Nr. 31, 4. August 1931, S. 191f unter dem Pseudonym Ignaz Wrobel, siehe auch: w:Soldaten sind Mörder
- "Das Christentum braucht nur ein Jahrtausend in seiner Geschichte zurückzublättern: im Anfang war es wohl die Güte, die diese Religion hat gebären helfen - zur Macht gebracht hat sie die Gewalt." - "Brief an eine Katholikin", in: "Die Weltbühne", 4. Februar 1930, S. 201
- "Das Volk versteht das meiste falsch; aber es fühlt das meiste richtig." - Rezension zu Hans Falladas Roman "Bauern, Bonzen und Bomben" (Berlin, Rowohlt 1931), in: Die Weltbühne, 7. April 1931, Nr. 14, S. 496-501, 500. Die Angabe 07.03.1931 bei textlog.de und zeno.org ist falsch.
- "Den Mann gibt es gar nicht; er ist nur der Lärm, den er verursacht." - über Adolf Hitler, "So verschieden ist es im menschlichen Leben!", in: "Die Weltbühne", 14. April 1931, S. 542f
- "Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein." - "Die Verteidigung des Vaterlandes", in: "Die Weltbühne", 6. Oktober 1921, S. 338f
- "Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch." - "Presse und Realität", in: "Die Weltbühne", 13. Oktober 1921, S. 373
- "Deutsche, kauft deutsche Zitronen!" - Europa, in: "Die Weltbühne", 12. Januar 1932, S. 73
- "Dick sein ist keine physiologische Eigenschaft - das ist eine Weltanschauung." - "Priester und Detektiv", in: "Die Weltbühne", 10. Juni 1920, S. 700f
- "Die alte Ordnung, die heute noch genau so besteht wie damals, nahm und gab dem Deutschen: sie nahm ihm die persönliche Freiheit, und sie gab ihm Gewalt über andere." - "Der Untertan", in: "Die Weltbühne", 20. März 1919, S. 317
- "Die Ehe war zum jrößten Teile // vabrühte Milch un Langeweile. // Un darum wird beim Happy-end // im Film jewöhnlich abjeblendt." - Danach, in: "Die Weltbühne", 1. April 1930, S. 517
- "Die Grausamkeit der meisten Menschen ist Phantasielosigkeit und ihre Brutalität Ignoranz." - "Horizontaler und vertikaler Journalismus", in: "Die Weltbühne", 13. Januar 1925, S. 49
- "Die Katholiken terrorisieren das Land mit einer Auffassung vom Wesen der Ehe, die die ihre ist und die uns nichts angeht." - "Bettschnüffler", in: "Die Weltbühne", 11. März 1930, S. 388f
- "Die menschliche Dummheit ist international." - "Hégésippe Simon", in: "Die Weltbühne", 15. Dezember 1931, S. 895
- "Dies ist die wahrste aller Demokratien, die Demokratie des Todes." - "Befürchtung", in: "Die Weltbühne", 9. Juli 1929, S. 71
- "Die Zahl der deutschen Kriegerdenkmäler zur Zahl der deutschen Heine-Denkmäler verhält sich hierzulande wie die Macht zum Geist." - Kurt Tucholsky in "Die Weltbühne", Nr. 28 vom 9. Juli 1929, S. 58.
- "Eine der schauerlichsten Folgen der Arbeitslosigkeit ist wohl die, dass Arbeit als Gnade vergeben wird. Es ist wie im Kriege: wer die Butter hat, wird frech." - "... zu dürfen", in: "Die Weltbühne", 14. Oktober 1930, S. 597
- "Eine Reisebeschreibung ist in erster Linie für den Beschreiber charakteristisch, nicht für die Reise." - "Horizontaler und vertikaler Journalismus", in: "Die Weltbühne", 13. Januar 1925, S. 49f.
- "Einige Analphabeten der Nazis, die wohl deshalb unter die Hitlerschen Schriftgelehrten aufgenommen worden sind, weil sie einmal einem politischen Gegner mit dem Telephonbuch auf den Kopf gehauen haben, nehmen Nietzsche heute als den ihren in Anspruch. Wer kann ihn nicht in Anspruch nehmen! Sage mir, was du brauchst, und ich will dir dafür ein Nietzsche-Zitat besorgen." - "Fräulein Nietzsche", in: "Die Weltbühne", 12. Januar 1932, S. 54f. zeno.org
- "Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen." - "Rote Signale", in: "Die Weltbühne", 29. Dezember 1931, S. 959.
- "Es gibt vielerlei Lärme. Aber es gibt nur eine Stille." - "Zwei Lärme", in: "Die Weltbühne", 28. Juli 1925, S. 139 textlog.de
- "Es is so ein beruhjendes Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzjon, aber man weeß janz jenau: mit diese Pachtei kommt se nich." - Über die SPD, "Ein älterer, aber leicht besoffener Herr", in: "Die Weltbühne", 9. September 1930, S. 405
- "Gegen Hitler und seine Leute ist jedes Mittel gut genug. Wer so schonungslos mit andern umgeht, hat keinen Anspruch auf Schonung - immer gib ihm!" - "Röhm", in "Die Weltbühne", 26. April 1932, S. 641
- "Gott erhalte uns die Freundschaft. Man möchte beinah glauben, man sei nicht allein." - "Pause auf dem Töpfchen", in: "Die Weltbühne", 23. September 1930, S. 497
- "Hundebesitzer sind die rücksichtslosesten Menschen auf der Welt." - Traktat über den Hund, in: "Die Weltbühne", 2. August 1927, S. 181
- "Jubel über militärische Schauspiele ist eine Reklame für den nächsten Krieg." - "Über wirkungsvollen Pazifismus", in: "Die Weltbühne", 11. Oktober 1927, S. 555f
- "Man fällt nicht über seine Fehler. Man fällt immer über seine Feinde, die diese Fehler ausnutzen." - "Bauern, Bonzen, Bomben", in: "Die Weltbühne", 7. März 1931, S. 496
- "Man hebt einen Stand am besten dadurch, daß man sich eine gute Konkurrenz schafft." - "Journalistischer Nachwuchs", in: "Die Weltbühne", 3. Januar 1928, S. 12
- "Missionare müssen indianisch lernen - mit lateinisch bekehrt man keine Indianer." - "Rote Signale", in: "Die Weltbühne", 29. Dezember 1931, S. 959f
- "Möge das Gas in die Spielstuben eurer Kinder schleichen. Mögen sie langsam umsinken, die Püppchen. Ich wünsche der Frau des Kirchenrats und des Chefredakteurs und der Mutter des Bildhauers und der Schwester des Bankiers, dass sie einen bittern qualvollen Tod finden, alle zusammen. Weil sie es so wollen, ohne es zu wollen. Weil sie faul sind. Weil sie nicht hören und nicht sehen und nicht fühlen." - "Dänische Felder", in: "Die Weltbühne", 26. Juli 1927, S. 152f.
- "Musiker sind nicht eitel - sie bestehen aus Eitelkeit; die Eitelkeit ist ein lebensnotwendiger Bestandteil ihres Wesens." - "Eitelkeit der Kaufleute", in: "Die Weltbühne", 24. Juli 1928, S. 131
- "Nationalökonomie ist, wenn die Leute sich wundern, warum sie kein Geld haben." - "Kurzer Abriß der Nationalökonomie", in: "Die Weltbühne", 15. September 1931, S. 393
- "Nie geraten die Deutschen so außer sich, wie wenn sie zu sich kommen wollen." - "So verschieden ist es im menschlichen Leben!", in: "Die Weltbühne", 26. Mai 1931, S. 776
- "Politik kann man in diesem Lande definieren als die Durchsetzung wirtschaftlicher Zwecke mit Hilfe der Gesetzgebung." - Wir Negativen, in: "Die Weltbühne", 13. März 1919, Nr. 12, S. 279
- "Recht kann man nur in bedrohten Lagen erkennen; wenn es da nicht gilt, taugt es nichts. Im Alltag, wo nichts vor sich geht, kann jeder ein Rechtsbewahrer sein." - "8 Uhr abends – Licht aus!", in: "Die Weltbühne", 10. Dezember 1929, Nr. 50, S. 866
- "Schulreform ohne Gesellschaftsreform ist ein Unding." - "Schulkampf", in: "Die Weltbühne", 1. Oktober 1929, S. 516
- "Sie sprach soviel, dass ihre Zuhörer davon heiser wurden." - "So verschieden ist es im menschlichen Leben", in: "Die Weltbühne", 26. Mai 1931, S. 776
- "Was die Weltwirtschaft angeht, so ist sie verflochten." - "Kurzer Abriss der Nationalökonomie", in: "Die Weltbühne", 15. September 1931, S. 393
- "Wenn die Amerikanerin so lieben könnte, wie die Deutsche glaubt, dass die Französin es täte - dann würde sich die Engländerin schön freuen. Sie hätte einen herrlichen Anlass, sich zu entrüsten." - "Nationales", in: "Die Weltbühne", 16. Februar 1926, S. 266
- "Wenn einer spricht, müssen die andern zuhören – das ist deine Gelegenheit. Mißbrauche sie." - Ratschläge für einen schlechten Redner. In: Lerne lachen ohne zu weinen. Berlin: Rowohlt, 1932, S. 326
- "Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut." - "Erfüllung", in: "Die Weltbühne", 24. September 1929, S. 494
- "Wohin treiben wir? Wir lenken schon lange nicht mehr, führen nicht, bestimmen nicht. Ein Lügner, wers glaubt. Schemen und Gespenster wanken um uns herum - taste sie nicht an: sie geben nach, zerfallen, sinken um. Es dämmert, und wir wissen nicht, was das ist: eine Abenddämmerung oder eine Morgendämmerung." - "Dämmerung", in: "Die Weltbühne", 11. März 1920, S. 332
- "Zwischenstaatlich organisiert sind in Europa nur das Verbrechen und der Kapitalismus." - "Der Fall Röttcher", in: "Die Weltbühne", 29. November 1927, S. 817
Der Mensch
[Bearbeiten]"Der Mensch", in "Die Weltbühne", 16. Juni 1931, Seite 889 f. archive.org; s:Der Mensch (Tucholsky)
- "Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können." - S. 890
- "Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören." - S. 889
- "Der Mensch ist ein politisches Geschöpf, das am liebsten zu Klumpen geballt sein Leben verbringt. Jeder Klumpen haßt die andern Klumpen, weil sie die andern sind, und haßt die eignen, weil sie die eignen sind. Den letzteren Haß nennt man Patriotismus." - S. 890
- "Jeder Mensch hat 1 Leber, 1 Milz, 1 Lunge und 1 Fahne; sämtliche vier Organe sind lebenswichtiger Natur. Es soll Menschen ohne Leber, ohne Milz und mit halber Lunge geben; Menschen ohne Fahne gibt es nicht." - S. 890
- "Menschen miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die herrschen, und solche, die beherrscht werden." - S. 890
Schnipsel
[Bearbeiten]- "Alles ist richtig, auch das Gegenteil. Nur "zwar - aber", das ist nie richtig." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 30. Dezember 1930, S. 999
- "Das Christentum ist eine gewaltige Macht. Dass zum Beispiel protestantische Missionare aus Asien unbekehrt wieder nach Hause kommen - das ist eine große Leistung." - "Schnipsel", in "Die Weltbühne", 4. Mai 1932, S. 521
- "Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 27. Mai 1930, S. 799f
- "Den meisten Leuten sollte man in ihr Wappen schreiben: Wann eigentlich, wenn nicht jetzt?" - "Schnipsel", in "Die Weltbühne", 24. Mai 1932, S. 785
- "Deutschland ist eine anatomische Merkwürdigkeit: Es schreibt mit der Linken und tut mit der Rechten." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 3. Februar 1931, S. 185
- "Der Leser hats gut: er kann sich seine Schriftsteller aussuchen. " - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 3. Februar 1931, S. 185
- "Er war eitel wie ein Chirurg, rechthaberisch wie ein Jurist und gutmütig wie ein Scharfrichter nach der Hinrichtung." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 26. Januar 1932, S. 416
- "Erwarte nichts. Heute: das ist dein Leben." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 15. September 1931, S. 140
- "Es gibt Leute, die wollen lieber einen Stehplatz in der ersten Klasse als einen Sitzplatz in der dritten. Es sind keine sympathischen Leute." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 8. März 1932, S. 377
- "(Aus den Sprüchen des Pfarrers Otto): 'Die Frauen sind die Holzwolle in der Glaskiste des Lebens'" - "Schnitzel", in: "Die Weltbühne", 27. Mai 1930, S. 800
- "Ich mag mich nicht gern mit der Kirche auseinandersetzen; es hat ja keinen Sinn, mit einer Anschauungsweise zu diskutieren, die sich strafrechtlich hat schützen lassen." - "So verschieden ist es im menschlichen Leben", in: "Die Weltbühne", 14. April 1931, S. 542
- "In der Ehe pflegt gewöhnlich immer einer der Dumme zu sein. Nur wenn zwei Dumme heiraten -: das kann mitunter gut gehn." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 9. August 1932, S. 205, zeno.org
- "Jede Glorifizierung eines Menschen, der im Kriege getötet worden ist, bedeutet drei Tote im nächsten Krieg." - "Schnipsel", in "Die Weltbühne", 21. Juni 1932, S. 937
- "Komische Junge sind viel seltener als komische Alte." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 8. März 1932, S. 377
- "Lass dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: 'Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!' - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 8. März 1932, S. 378
- "Satire hat eine Grenze nach oben: Buddha entzieht sich ihr. Satire hat auch eine Grenze nach unten. In Deutschland etwa die herrschenden faschistischen Mächte. Es lohnt nicht – so tief kann man nicht schießen." - "Die Weltbühne", 8. März 1932, S. 378. textlog.de; zeno.org
- "Shaw. So ernst, wie der heiter tut, ist er gar nicht." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 3. November 1931, S. 673
- "Wegen ungünstiger Witterung fand die deutsche Revolution in der Musik statt." - "Die Weltbühne", 30.12.1930, Nr. 53, S. 999. textlog.de; zeno.org.
- "Wie rasch altern doch die Leute in der SPD -! Wenn sie dreißig sind, sind sie vierzig; wenn sie vierzig sind, sind sie fünfzig, und im Handumdrehn ist der Realpolitiker fertig." - "Schnipsel", in: "Die Weltbühne", 9. August 1932, S. 205, zeno.org; http://www.zeno.org/nid/20005820375
Satire
[Bearbeiten]Was darf die Satire? in: Berliner Tageblatt Nr. 36, 27. Januar 1919 s:Was darf die Satire? (Tucholsky)
- "Der Satiriker ist ein gekränkter Idealist: er will die Welt gut haben, sie ist schlecht, und nun rennt er gegen das Schlechte an."
- "Die echte Satire ist blutreinigend: und wer gesundes Blut hat, der hat auch einen starken Teint. Was darf Satire? Alles."
- "Übertreibt die Satire? Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten."
Ein Pyrenäenbuch (1927)
[Bearbeiten]- "Da stehe ich auf der Brücke und bin wieder mitten in Paris, in unserer aller Heimat. Da fließt das Wasser, da liegst du, und ich werfe mein Herz in den Fluss und tauche in dich ein und liebe dich." - Kapitel Dank an Frankreich
- "Die französischen Kriegerdenkmäler sind nicht weniger schauerlich als die unsern – aber nicht so aggressiv." - Kapitel Französische Provinz
- "Heimlich zugebend, daß die Bergpredigt für ihn nicht gelte, daß die vom Individuum geforderte Moral für ihn nicht gelte, daß die einfachsten altruistischen Gebote für ihn nicht gelten, will er [der Staat] Gott verdrängen und sich an seine Stelle setzen." - Kapitel Der Beichtzettel , S. 9
- "Was die Kirche nicht verhindern kann, das pflegt sie wenigstens zu segnen." - Kapitel Saint-Jean-Pieds-de-Port: Die Basken
Schloß Gripsholm
[Bearbeiten]- "Das ist schön, mit jemandem schweigen zu können." - Schloß Gripsholm, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18390, Stuttgart 2006, S. 37, Z. 14f, 1. Kapitel, 6
- "Die Gleichgültigkeit so vieler Menschen beruht auf ihrem Mangel an Phantasie." - Schloß Gripsholm, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18390, Stuttgart 2006, S. 118, Z. 21f, 4. Kapitel, 2
- "Freundschaft, das ist wie Heimat." - Schloß Gripsholm, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18390, Stuttgart 2006, S. 71, Z. 34f, 3. Kapitel, 1
- "Ist dir noch nicht aufgefallen, wie viel Frechheit durch Unsicherheit zu erklären ist?" - Schloß Gripsholm, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18390, Stuttgart 2006, S. 39, Z. 7f, 1. Kapitel, 6
- "Man denkt oft, die Liebe sei stärker als die Zeit. Aber immer ist die Zeit stärker als die Liebe." - Schloß Gripsholm, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18390, Stuttgart 2006, S. 75, Z. 26ff, 3. Kapitel, 1
- "Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele." - Schloß Gripsholm, Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18390, Stuttgart 2006, S. 37, Z. 7, 1. Kapitel, 6
Briefe
[Bearbeiten]- "Denn das ist Humor: durch die Dinge durchsehen, wie wenn sie aus Glas wären." - Brief an Mary Gerold, 4. Oktober 1918
- "Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." - Brief an Herbert Ihering, 10. August 1922
- "Der Wert eines Menschen hängt nicht von seinem Soldbuch ab." - Brief an Walter Hasenclever vom 4. März 1933
- "Eine Regierung ist nicht der Ausdruck des Volkswillens, sondern der Ausdruck dessen, was ein Volk erträgt." - Brief an Dr. Hedwig Müller, 29. März 1934, in: "Briefe aus dem Schweigen", S. 97
- "Mich haben sie falsch geboren." - Brief an Dr. Hedwig Müller, 4. Mai 1934
- "Wer die Freiheit nicht im Blut hat, wer nicht fühlt, was das ist: Freiheit - der wird sie nie erringen." - Brief an Arnold Zweig vom 15. Dezember 1935
Andere
[Bearbeiten]- "Aber wenn wir nicht mehr wollen: dann gibt es nie wieder Krieg!" - "Schwarz-weiß-rote Erinnerungen", in: "Hamburger Echo", 30. Juli 1921, S. 1
- "Dass der Arbeiter für seine Arbeit auch einen Lohn haben muss, ist eine Theorie, die heute allgemein fallen gelassen worden ist." - Kurzer Abriss der Nationalökonomie
- "Denn was die Kirche nicht verhindern kann, das segnet sie. Ein Pyrenäenbuch, Berlin 1927
- "Denn wer die deutsche Sprache beherrscht, wird einen Schimmel beschreiben und dabei doch das Wort »weiß« vermeiden können." - "Vormärz", in: "Die Schaubühne", 2. April 1914, S. 381
- "Der eigene Hund macht keinen Lärm - er bellt nur." - "Was machen die Leute da oben eigentlich?", in: "Uhu", 1. Juni 1930, S. 89
- "Der Mensch besteht aus Knochen, Fleisch, Blut, Speichel, Zellen und Eitelkeit." - "Was man andern übel nimmt", in: "Uhu", 11, August 1929, S. 100, zeno.org; textlog.de
- "Der schönste Schmuck für einen weißen Frauenhals ist ein Geizkragen." - "Das Wirtshaus im Spessart", in: "Vossische Zeitung", 18. November 1927
- "Die Basis jeder gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb." - "Das kann man noch gebrauchen -!", in: "Neue Leipziger Zeitung", 19. August 1930
- "Die Katze ist das einzige vierbeinige Tier, das den Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche dafür aber nichts zu tun." - "Der Katzentrust", in: "Vossische Zeitung", 17. Juni 1928
- "Du stolperst auf den langen Beinen - // da stehst du nun, Karl Valentin […] // Da fragt man sich, // ja gibt es dich? // Wir werden wohl vor Lachen weinen - // Grüß Gott! // Willkommen in Berlin -!" - "Auf einen großen Komiker", in: "Die Frechheit", 5/11, (Nov. 1929), S. 6
- "Ja, das möchste: // Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, // vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße; // […] eine süße Frau voller Rasse und Verve - // (und eine fürs Wochenend, zur Reserve)." - "Das Ideal", in: "Berliner Illustrirte Zeitung", 31. Juli 1927, S. 1256
- "Jede Nation hat sich immer und überall auf der Welt von der andern ein vereinfachendes Plakatbild gemacht, das meist so vergröbert ist, dass es überhaupt nicht mehr stimmt […]. Engländer haben Backenbart und karierte Hosen; die Amerikaner legen die Beine auf den Tisch, Deutsche essen Sauerkraut - immer, in allen Lebenslagen - und die Franzosen? Die habens mit den Weibern - man weiß das ja! -, trinken Champagner und sind leichtfertige Windhunde." - Peter Panter: "Das falsche Plakat von Paris", in "Vossische Zeitung", 26. Juli 1924, textlog.de
- Juristerei ist keine Wissenschaft. Sie ist bestenfalls ein Handwerk. Aber Richten und Entscheiden ist oft mehr: das ist eine Kunst. - "Das Recht in Goethes Faust", in: "Die Schaubühne" Nr. 32, 14. August 1913, S. 775.
- "Neben mir saß ein alter Herr mit den vernünftigen, braunen Augen des gebildeten Franzosen: sie tränten ihm - so litt er unter der Schläfrigkeit. Die Zuhörer schliefen reihenweise ein; dass sie nicht an Langerweile zugrunde gingen, lag wohl an den wohltätigen Folgen weißer Magie." - Rudolf Steiner in Paris
- "Und nichts ist schlimmer als ein Buch anzufangen und es dann nicht mehr zu Ende lesen zu können." - "Gruppenakkord", in: "Vossische Zeitung" Nr. 390, 20. August 1931
- "Was aber machte der Mann, der aus Deutschland stammte, zuallererst? Er machte sich wichtig." - Der Apparat
- "Was für eine Zeit! Ein Kerl etwa wie ein armer Schauspieler, der sommerabends zu Warnemünde, wenns regnet, im Kurhaus eine »Réunion« gibt, alles aus zweiter Hand, ärmlich, schlecht stilisiert […] und das hat Anhänger -! Wie groß muss die Sehnsucht in den Massen sein, die verlorengegangene Religion zu ersetzen! Welche Zeit -!" - Rudolf Steiner in Paris
- "Wem Gott Verstand gibt, dem gibt er auch ein Amt." - "Herren und Kerls", im "Berliner Tageblatt", Nr. 251, 2. Juni 1919
- "Wenn dem Deutschen so recht wohl ums Herz ist, dann singt er nicht. Dann spielt er Skat." - Das neue Lied
- "Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel." - "Was darf die Satire?", in: "Berliner Tageblatt", Nr. 36, 27. Januar 1919
- "Wer die Enge seiner Heimat ermessen will, reise. Wer die Enge seiner Zeit ermessen will, studiere Geschichte." - "Interessieren Sie sich für Kunst?", in: "Zürcher Student", Nr. 2, 1. Mai 1926, S. 64
- "Wer in einem blühenden Frauenkörper das Skelett zu sehen vermag, ist ein Philosoph." - "Alte illustrierte Blätter", in: "Neues Wiener Journal", 18. Februar 1932
- "Wohltaten, Mensch, sind nichts als Dampf. // Hol dir dein Recht im Klassenkampf -!" - "Asyl für Obdachlose!", in: "Arbeiter Illustrierte Zeitung", 1928, Nr. 37
- "Zu seinem Wiederaufbau braucht Deutschland vor allem einmal viele Generationen, die gar nicht wissen, was ein Dienstbefehl ist. Wir haben genug von ›gedienten Leuten‹. Das Gesetz muß – im Namen der Freiheit – verschwinden." - "Wehrpflicht hintenherum", in: "Welt am Montag", 2. Januar 1922
Grabinschrift
[Bearbeiten]- "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis." - Inschrift auf Tucholskys Grab auf dem Friedhof von Mariefred/Schweden, Goethe: Faust II
Fälschlich zugeschrieben
[Bearbeiten]- "Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte recht haben."
- "Toleranz ist der Verdacht, der andere könnte recht haben. Intoleranz ist die Angst, der andere könnte recht haben." - Falschzitate
- "Der Vorteil der Klugheit liegt darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger." - Falschzitate
- "Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie verboten." - Falschzitate
Zitate mit Bezug auf Kurt Tucholsky
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]Commons führt Medien zu Kurt Tucholsky. |
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